ich denke man sollte die sprachkenntnisse nicht überbewerten. englisch und deutsch sind so eng miteinander verwandt, so dass man auch mit geringen english skills die sprache recht schnell lernt. ich habe in 6 monaten USA mehr gelernt als in 8 jahren schulenglisch (inkl. englisch leistungskurs am gymi). als tuerke deutsch (und umgekehrt) zu lernen ist erheblich schwieriger.
wenn keine sprachkenntnisse vorhanden sind, wären englisch grundkurse an der vhs z.b. nicht verkehrt, um zumindest die basics zu lernen.
Hi! Es gibt da einige Punkte zu beachten und auseinander zu halten:
1) Es ist immer sinnvoll die Sprache des Landes in das ich dauerhaft auswandern möchte zumindest in den Grundzügen zu beherrschen. Den Rest lernt man dann im Land.
2) In den Auswanderersendungen gehen kaum Leute mit PR rüber sondern immer mit einer WP oder manchmal auch mit gar nichts, was ich sowieso nicht als Auswanderung verstehe Für eine Arbeitserlaubnis (WP) brauche ich prinzipiell keine Sprachkenntnisse oder gar Punkte, sondern nur einen kanadischen AG, der mir eine feste (zeitlich befristete) Jobzusage erteilt. Damit kann man temporär nach Kanada auswandern. Der Beruf muß in der NOC-Liste verzeichnet sein um eine sogenannte LMO zu erhalten, mit der man den Antrag auf das VISA stellt.
3) Wenn man dauerhaft nach Kanada möchte, also einen Antrag auf PR stellt, dann muß man die (derzeit) 67 Punkte erzielen. Dazu zählt in der Regel das Beherrschen der Landessprache (engl. und/oder franz.). Man MUSS einen Test (IELTS) zu seinen Sprachkenntnissen machen! Eine feste Jobzusage ist hier punktemäßig sehr hilfreich, muß aber nicht zwangsläufig vorliegen, wenn man die Punkte auch so erreicht. Der ausgeübte/erlernte Job muß aber auch in der NOC-Liste verzeichnet sein, damit dieser (punkterelevant) anerkennt wird. Man kann auch erst ein WP erlangen und damit (temporär) nach Kanada gehen und dort dann nach einer gewissen Zeit den Antrag auf PR stellen, um dauerhaft dortbleiben zu können.
Wie man sieht ist es in der Regel sehr viel schwieriger/aufwändiger nach Kanada zu kommen, wie es einem die besagten Fernsehsendungen weis machen wollen. Aber es geht in der Tat mit einer Arbeitserlaubnis und nur geringen Sprachkenntnissen. Wie sich die Leute dann in Kanda so durchschlagen ist natürlich eine andere Sache
Ich empfehle da schon gute Sprachkenntnisse zumindest gutes Schulenglisch (oder halt französisch wen man zB. nach Quebec will)....
@michael: nicht alle in den auswandersendungen gehen mit einem WP rüber - manche haben sogar nur ein touristen-visum. schau dir auch mal die aussie-sendungen bei kabel eins an (kann man online sehen). teilweise unglaublich.... man sollte auch nicht verheimlichen, dass einige es entsprechend nicht geschafft haben und mit wieder zurück in DE sind - samt container....
sagte ich ja bereits: "...einige mit WP andere auch mit gar nichts..." Manche stellen sich das arg einfach vor. Ich gönne es allen und finde es gut, wenn die es schaffen, aber bei manchen ist das Scheitern aber eigentlich vorprogrammiert. Da kommt dann alles zusammen: kaum Sprachkenntnisse, keine Vorbereitung (Touri-Visum) und auch kein Geld....
Leute, ..... ihr seid naiv! Hier in canada ist es (kein) problemm ohne english auszukommen. Ich bin vor 3 Jahren auch ganz ohne die Sprache hier angekommen. Eins sollte man nicht vergessen; Canada ist anders!!!!!!!!!!
Also zu sagen man solle die sprachliche Geschichte nicht überbewerten weckt falsche Tatsachen bei den lesern finde ich. Z.B. wenn man alleine mit Grundschulenglisch ohne einen Partner mit besseren Englisch rüber geht hat man schlechte Karten! Ich finde es ist etwas sehr egoistisch zu sagen das wird schon irgendwie. Das bedutet nämlich sich immer nur auf andere zu verlassen und auf deren Unterstützung zu hoffen, nach dem Motto "wenn nicht, kann der mir ja helfen". Ich bezweifel aber das die Einheimischen besonders angenehm finden 6-12 Monate den Privaten und kostenlosen Dolmetscher zu spielen. Wie gesagt, etwas mehr Eigenverantwortung und mehr wirkliches Interresse an dem Land wäre angebracht.
Nicht jeder ist nach 6 Monaten auch soweit Amtsenglisch zu verstehen, da ja jeder eine verschiedene Auffassungsgabe hat. Wenn man dann auch noch unter seines gleichen bleibt, wird das erst recht nichts.
Ich empfinde es wie gesagt als faul, respektlos und egoistisch. Das Risiko auf Betrüger herein zu fallen die die Unwissenheit ausnutzen ist auch Groß. AUCH in Kanada gibt es Kriminalität.
Ja so sehe ich das auch. Hier sollten unsere netten Nachbarn auch mal Deutsch lernen. Leben seid Jahren hier und verstehen mich nicht was ich will!!??? Aber wo man Geld bei der Gemeinde bekommt das wissen sie alle.
Hier mal wieder 5 Cent von mir zu dem Thema. Wir müssen bei der Sprache ja die Aktive und die Passive Komponente betrachten. Bei uns war es so, dass wir mit guten Englischkentnissen hier angekommen sind. Das Verstehen (hören und lesen) war nie ein Problem. Beim aktiven Englisch, speziell beim sprechen war jedoch die erste Zeit ein gewisser Hemschuh vorhanden. Nicht beim alltäglichen wie einkaufen oder Behördengänge sondern wenn es mal spezifisch wurde (z. B. Auto in die Werkstatt bringen) oder auch mal einen Small Talk anzufangen war schon "schwierig". Wir wollten immer alles richtig machen was unheimlich hemmt. Beim schreiben war es wiederum einfacher, da hat man ja quasi unendlich Zeit und kann daran feilen bis es passt. Nach ein paar Wochen hat sich der Hemschuh des sprechens gelöst. Man kann beinahe sagen es war uns egal ob wir Grammatik- oder Betonungsfehler gemacht haben, wobei wir uns jedoch immer sehr angestrengt haben auch Slang oder entsprechende Redewendungen einfließen zu lassen.
Mittlerweile hat sich unser Englisch stark verändert. Nicht nur das es flüssiger und spontaner ist, sondern auch von der Betonung und Verwendung von Redewendungen und Slang. Stolperfallen gibt es nur noch wenige und wenn man Freunden und Bekannten glauben darf ist nur noch wenig Akzent vorhanden.
So, nun meine Meinung zu dem Thema. Ganz ohne Englisch hier anzufangen ist extrem schwer. Es wird schwer soziale Kontakte zu finden und beim Job ist die Sprache absolut notwendig. Ich denke man sollte zumindest ausreichend englisch (französisch) sprechen um im Alltag zurecht zu kommen. Auch sollte man die Vokabeln für seinen Job kennen (was bei mir als Softwareentwickler sehr einfach war). Es muss nicht perfekt sein, was ohnehin ohne ausreichenden Gebrauch der Sprache beinahe unmöglich ist, aber es sollte schon ein Grundstock an Vokabeln und Grammitk da sein. Die Perfektionierung kommt dann von alleine wenn man sich der Sprache öffnet und sie auch verwendet.
Wir haben uns zur Regel gemacht das wir nur im Haus und Auto deutsch sprechen und auf der Strasse nur englisch gesprochen wird. Sobald eine nicht deutsch sprechende Person anwesend ist wird auch kein deutsch gesprochen. Das hilft zum Einen bei der Übung der Sprache und zum Anderen zeigt es Respekt gegenüber den Kanadiern. Bei uns wissen die Leute immer an was sie sind weil sie uns verstehen. Nur wenn ich bei den Kindern mal einen klaren Punkt machen will missachte ich die Regeln, entschuldige mich bei den Anwesenden jedoch kurz zuvor für den Sprachwechsel und erkläre danach weshalb ich das jetzt gemacht habe und was ich sagte. Die Kinder wissen sofort, wenn ich auf Deutsch wechsel wird es ernst. Die Kanadier finden das dann meist amüsant und oft sagen sie, dass es auf Deutsch irgendwie strenger (besser) klingt, beinahe wie beim Millitär und das sie auch ohne die Sprache zu verstehen wissen das es jetzt ernst war (welche Witze wir dann drüber machen erwähne ich an dieser Stelle lieber nicht ).
Vielleicht kann ich noch einen Aspekt hinzufuegen: es ist einfach eine Sache der Hoeflichkeit wenn ich mich anpasse. Das erwarte ich von Gaesten und darum kann man das auch von mir als Gast erwarten. Wenn ich in eine Moschee gehe, dann ziehe ich meine Schuhe aus. Gehe ich in eine Kirche nehme ich meine Kopfbedeckung ab. Es gibt Laender da trage ich keine Shorts, da fotografiere ich nicht einfach Fremde, da trinke ich keinen Alkohol, usw. usw. Und das mindeste was ich machen kann ist ein wenig die Sprache zu koennen, als Auswanderer dann schon etwas mehr. Selbst wenn ich als Tourist fuer 2 Wochen irgendwo hinfliege lerne ich wie ich jemanden begruessen und wie ich mich verabschieden kann. Eine Sache des Anstands!
Zitat von ArturoWenn man in DE dasselbe von Zugewanderten verlangt, ist man beinah schon Rassist. Vielleicht sollte man das alles nicht so hochspielen, diesseits und jenseits des Ozeans.
Gruss Artur
Denke mal die Kultur eines Landes zu respektieren ist sehr wichtig Artur, "hochspielen" wuerde ich das nicht nennen. Das man Deutsche, falls sie Auslaender kritisieren, gerne in die rechte Ecke stellt ist ein leidiges Thema, unsere Vergangenheit holt uns da ungerechter Weise immer wieder ein.
Andererseits finde ich es einfach sich an diese Regeln zu halten, gibt eigentlich ueberhaupt keinen Grund das nicht zu tun. Oder?