wir wohnen jetzt seid fast 5 Monaten in Kanada und ich hab mein erstes richtiges "Down". Seid dem wir einen Fuß in dieses Land gesetzt haben verfolgt uns das Pech. Ich will ja wirklich nicht jammern, aber jetzt gerade fühl ich mich echt mieß. Mal son Auszug von dem was ich meine
1. Wir sind Anfangs in ein Haus gezogen, sehr süß. Nach 2 Wochen dann Wasserschaden im Keller. Waschmaschiene, Dusche, Klo usw. konnten wir Tagelang nicht benutzen. 15cm hoher Wasserstand und die Waschmaschiene mittendrin.
2. Habe meine 4 Jährige Tochter versucht in einer Pre-Shool, Playshool oder Tagesmutter unterzukriegen. Zwecklos, wochenlange suche und nix. Dann wurde eine DayCare in der Nähe eröffnet, die jedoch $850 pro Monat für 3 Tage die Woche wollte (unbezahlbar für uns). Dann eine liziensierte Tagesmutter gefunden, die sich dann aber als das Letzte rausstellte und ich meine Tochter nach 2 Wochen wieder raus nahm.
3. verzweifelte Jobsuche für mich, nix, mich will keiner (wegen LMO usw. beantragen)!
4. Dann nach einem Monat zweiter Wasserschaden im Keller, 2 Wochen ohne Toilette, Dusche, waschen usw. Alles was ins Klo rein ging kam im Keller wieder hoch, der Gestank war nicht auszuhalten. Der Vermieter gab uns dafür die Schuld und gleich damit die Kündigung. Er will die Deposit behalten weil wir angeblich Tücher ins Klo geschmissen haben und damit absichtlich den Schaden verursacht haben soll.
5. Unter Zeitdruck eine neue Bleibe finden, bei den Mietpreisen in Edmonton garnicht so leicht, ohne das Geld für eine neue Deposit zu haben. Naja wir haben was gefunden, ein Mobile Home. Nicht unbedingt toll aber wenigstens was.
6. 3 Tage im neuen Mobile-Home, Wasserprobleme! Wasser steigt in Badewanne und Klo hoch und fließt nicht mehr ab. Vermieter hat der Community bescheid gesagt und die "ja 25% der Mobile Homes hier haben das Problem, die Rohre frieren ein". Reinigungsteam kam an, flutete die Rohre mit heißem Wasser, 2 Tage lang war alles ok, jetzt wieder das Problem.....
7. Neues Problem, aus der Not im kleinen TrailerPark gelandet, wieder keine Pre-shool, Playshool oder sonstwas hier. Also kriege ich meine Tochter wieder nirgends untergebracht. Die Kleene verzweifelt total, den ganzen Tag alleine und keinen zum spielen Mietvertrag für den Trailer läuft bis April, solange müssen wir hier bleiben, danach wird der Trailer verkauft
sorry aber ich weiß nicht wie das weiter gehen soll!? Wir lieben das Land und die Leute, aber irgendwann wollte ich mal irgendwo wohnen bleiben, wo meine Tochter in eine Betreuung geht und bleiben kann.
Falls jemand einen hilfreichen Rat weiß, bitte, gerne! Ich kann alle Tips gebrauchen. Wir geben uns echt Mühe, aber irgendwie kommen wir nicht vorran sondern es wird immer schlimmer.
Hattet Ihr denn seinerzeit mit dem Arbeitgeber Deines Mannes gesprochen, um die LMO auf Carpenter zu aendern, damit Du eine OWP bekommen kannst? Es ist fuer Dich sicherlich auch nicht schoen wenige bis gar keine sozialen Kontakte zu haben - vom 2. Verdienst mal ganz abgesehen...
Ich bin aber fest davon ueberzeugt, dass Ihr es schaffen werdet, auch wenn ich Euch ueberhaupt nicht kenne.
Ja das mit der LMO abändern war sone Sache. Ein Kollege meines Mannes wollte das gleiche vom Chef. Er wollte als Maurer eingestellt werden damit seine Frau das WP bekommt. Hat der Chef auch gemacht, aber er bekam weiterhin sein alten Stundenlohn, hat im natürlich nicht gepasst, ist er zum Chef und wollte auch den Lohn eines Maurers. Tja, da hat der Chef ihm den Maurer-Titel wieder abgenommen und ihn auf helfer runter gesetzt. Nun hat er bei meinem Menne gesagt das er das nicht nochmal macht.
Jetzt läuft aber der Antrag auf "Change of Conditions" für mich und ich hoffe da passiert was
Ja die preise für Betreuungen kannte ich schon. Aber ich wollte sie in eine Pre-School geben die wäre fast kostenlos, aber überall wo wir landen gibts keine oder die paar die es gibt sind voll. Weil wir von einer Not-Unterkunft in die Nächste ziehen und uns nicht wirklich unseren Ortsteil aussuchen können
hmmm, klingt wirklich nach einer Menge Stress. Einen nuetzlichen Rat zu geben ist wirklich schwierig, und Binsenweisheiten nutzen schon gar nichts.
Meistens kommen solche Dinge immer zusammen, geht eine Sache schief folgen die anderen Probleme fast zeitgleich. Die Rechnung liegt ja auch nicht im Briefkasten wenn das Geld auf dem Konto eingegangen ist, sondern wenn man auf die Zahlung wartet und versucht Sparsam zu sein..... so ist das einfach, warum auch immer.
Mir hilft meistens folgendes: wenn mal wirklich alles schief geht, dann versuch es irgendwie mit Humor zu nehmen. Darueber zu verzweifeln aendert nichts.... dann denk maL ueber die einzelnen Probleme nach, meiner Meinung nach passiert nichts ohne Grund. Ist das daycare unbezahlbar ist es vermutlich eh der falsche Platz fuer Deine Tochter. Schau mal ob Du nicht ein privates daycare findest, die sind guenstiger und flexibler. Wenn Du aus dem mobile rausmusst, waerest Du dort eh nicht gluecklich geworden, das war nicht der richtige Platz fuer euch..... einige nennen das "schoenreden", und das mag es auch sein, aber mir hilft es, und nur darauf kommt es mir an.
Was auch immer hilft ist Dampf abzulassen und sich mal richtig beschweren. Das Forum ist ein guter Platz dafuer, alswo, lass es raus! Wir koennen auch ein paar Schimpfwoerter vertragen, keine Sorge. Ich legitimiere das vorab!
Wir möchten nach Nort/Ost Edmonton wenn wir es uns aussuchen könnten, rein theoretisch sind wir aber flexibel, nur auf keinen Fall Downtown. Im Moment wohnen wir im TrailerPark in der Maple Oak Ridge Community und hier gibts garnix, oh doch, lauter Verbote, die haben wir hier massig
Zitat von toronto07Das tut mir furchtbar leid zu lesen und erinnert mich an mein erstes Jahr hier... war auch nur Pleiten, Pech und Pannen. Meine Liste war bestimmt länger... Es ist aber nun mal Kanada, du kannst nicht erwarten ein Objekt zu mieten und dann keine Probleme zu haben! (Bei uns hat es mehrfach in den Flur geregnet, Wasser im Keller gab es 2 Mal). Häuser sind hier zwar günstiger als in DE, aber die meisten will man nicht wirklich geschenkt haben! Wegen deinem Kind: dass es kaum bezahlbare Betreuung gibt (außerhalb von Quebec), dass hättet ihr schon in DE wissen müssen. Ich habe ja schon mal geschrieben, wenn ich Kinder hätte, wüßte ich nicht, ob ich nach CA gekommen wäre, weil doch die Kinder angeblich in der Schule verdummen. Ich hoffe es geht bei euch bald bergauf! Ich habe durch einen Umzug viele Probleme nicht mehr, aber dafür kommen dann ganz andere hinzu
Jetzt mal runter vom hohen deutschen Ross!!!!!!! Deine Beiträge strotzen nur so von Arroganz und Überheblichkeit. Sorry, das musste einfach mal raus.
Was ist normal? Ich habe hier noch keinen kennengelernt der mit fliegenden Fahnen dem Glück entgegen saust. Harte Arbeit, Rückschlage und Enttäuschungen sind eher die Norm. Aber man muddelt sich durch und irgendwann wundert man sich, wie weit man trotzdem gekommen ist.
Fuer Deutsche mit dem sozialen Wunderland noch tief in ihre Seele gebrannt gibt es hier ein jähes Erwachen. Und die Krise hat bisher hier noch nicht echt gegriffen, abwarten... Aber wie in den meisten dieser Foren will man nicht hoeren, besonders nicht von denen die schon hier über die euphorische Phase schon lange hinweg sind und eher qualifiziert sind.
Es gibt hier viele Themenstränge mit ernst zunehmenden Kommentaren, bitte gut durchlesen. Z.B. einer meiner Kommentare über die acht oder zehn Gründe unter welchen Bedingungen sich eine Einwanderung lohnt. Solche und andere ähnliche Kommentare kommen von Leuten die hier was erlebt und auch weitergaben. Search funktion..... Deutschen kann man am schwersten helfen, sie wissen "alles" und sind kaum bereit "vorher" einzusehen.
Seht euch doch bloß euer BDDRland an , die Merkel Neujahrs Ansprache etc etc irgendwas ist mit den meisten Menschen dort schief gelaufen. Wie kann man sowas politisch schlafend hinnehmen?
Wir haben hier nicht die elegantesten Häuser aber wer will kann es schon hier richtig haben. Lernbereit nur mit dem Mund zu sein, aber verhärtete Uneinsichtigkeit zu demonstrieren, sich in persönlichen Angriffen oder dümmlichen Foren Beitragen zu ergötzen, zeichnen schon ein komischen Zustand. Aus meiner Forenzeit könnte ich hier unzählige Beispiele nennen, aber was solls. Bei euch zuhause organisieren sich eure tollen "Bereicher" und kriegen alles und ihr kriecht hier wie versklavte Demütige und sagt keine Piep. Und wenn jemand von dem eigenem Stamm den Mund aufmacht wird erstmal runtergemacht; Deutsche werden anscheinend mit "Keulen" geboren, Hauptsache unterwürfig allem neuen, fremden huldigen.
Euer Heimatland wird nun in wenigen Jahren und irreversibel umgewandelt und ist für Viele kein Option der Rückkehr. Schade das es ausgerechnet den Deutschen unmöglich ist sich über verschiedene Ansichten hinaus zu verständigen und es nur zu schnulzigen Radio Herz und irgendwelchen versprengten Karnevals/Heimat Vereinen ohne Saft reicht, wenn überhaupt. Schade...
Was normal ist? Ob jedes Haus eine Naturkatastrophe verbirgt, ob man hier nirgends eine Unterbringung für Kinder findet oder prinzipiell die Anfangszeit auf die Nase fallen muss. Wir rennen von ein Fettnäpfchen ins nächste! Das man hier nicht alles in den Schoß bekommt ist mir mehr als bewusst, habe ich auch nicht erwartet. Aber Häuser in denen einem wochenlang die Toilette / Dusche / Waschmaschine verweigert wird und das gleich in 3 Häusern, in einem sogar der Keller zur Gülle-Auffangstation wird, zieht an den Nerven.
Wir haben hier in und um Edmonton in den 4 Monaten eine menge Häuser / Townhäuser oder Duplexe gesehen. Je nach Miete bekommt man eben auch das entsprechende Haus (denkt man) wir hatten ein Haus für $1600 angeboten bekommen und sollten es uns ansehen, wir haben uns für den Preis ein schönes Haus vorgestellt, bekamen aber eine Ruine zu sehen, samtliches an Farbe blätterte von der Wand, die Fenster waren alt und undicht, an den Wandschränken keine Türen mehr, Steckdosen teiweise nicht mehr an der Wand, der Teppich aufgerissen und fleckig. Alte Geräte (zum Teil noch mit "lebendem Inhalt"). Und der Vermieter wollte weder renovieren oder sonst was tun, er fand die Miete für dieses 2 Bdr House preiswert und angemessen, weil er ja immerhin ein neues Deck ans Haus gebaut hatte. Das ist eher die seltenheit , ich weiß. Aber da fragt man sich wenn man dann nur weniger Miete zahlen kann (wie wir), was uns dann erwarten soll. Unser erstes Haus war für den preis den wir zahlten anfangs wirklich schön (im Sommer), als dann aber der Winter kam, kam auch die Katastrophe, an der wir nun Schuld sein sollen.
Wir sind nun in den 4 Monaten 3 mal umgezogen, und immer landen wir irgendwo wo es nach ein paar Wochen nicht mehr wohnbar ist, das ist zum verzweifeln, ja. Wir sind immernoch der Hoffnung "es wird schon noch". Schönreden versucht man ja immer wieder, aber irgendwann verlässt einem auch die Lust Wir hoffen bis Mai (wiedermal) was neues zu finden und dann vielleicht gehts Bergauf.
Es gibt ja auch Dinge mit denen wir hier sehr zufrieden sind, mein Mann hat einen guten Job, der ihm sogar gefällt, wir haben ein besseres Auto als in Deutschland, wir haben die Möglichkeit ein Haus zu bewohnen, die Menschen hier haben ein riesen Herz und sind einfach nur toll, die Landschaft ist athemberaubend und den Schnee finden wir einfach nur klasse. Also es könnte uns echt schlechter gehen
Ich möchte mich in die Diskusion nicht einmischen sondern vielmehr mit einem Vorschlag rauskommen, der uns viel geholfen hat.
Du Aliaz darfst nicht arbeiten weil dir eine Open Work Permit fehlt. Dein Kind hättest du gerne in einer Tagesstätte oder wie auch immer. Meine Frau arbeitet einmal die Woche als volunteer in unserem Recreation Complex im Child Minding, d. h. sie paßt auf die Kinder der Frauen auf, welche gerade im Fitness-Center sind. Unseren Sohn nimmt sie mit. Meine Frau hat so einige soziale Kontakte geknüpft, welche sie ohne diese Arbeit nicht gehabt hätte. Unser Sohn freut sich immer auf den Donnerstag, weil ja immer die gleichen Kinder kommen. Sie könnte, wenn sie denn wollte 3x wöchentlich dort arbeiten.
Für ihre Arbeit wird sie nicht entlohnt, aber es gibt pro Stunde eine Freikarte für den Complex. Damit gehen wir mit den Kindern schwimmen, skaten oder auch meine Frau in diverse Fitness Kurse und ich in den gym.
Seit Sommer letzten Jahres macht meine Frau eine Ausbildung zum Fitness Instructor, ihr Praktikum macht sie in dem Rec Complex wo sie volunteert und dort hat sie mittlerweile ein Arbeitsangebot, ab Februar/März bekommt sie dann Geld dafür. Falls sie morgens ihre Klassen gibt, gibt sie den Kleinen im Child Minding ab (falls er nicht in der Pre-School ist).
Ein weiterer Nebeneffekt dieser Tätigkeit ist, dass man ein wichtiges soziales Netzwerk aufbaut. Hier geht viel über Vitamin B. Man kommt ins Gespräch (z. B. euren Wohnungszustand) und ein anderer Volunteer kennt wieder jemanden der gerade eine Wohnung/Haus zu vermieten hat, ....
Seit wir hier leben machen wir viele ehrenamtliche Tätigkeiten, was auch gut ist seinen Lebenslauf aufzupolieren. So hilft meine Frau in der Schule aus, ich sammle Spenden für Heart & Stroke oder bei Veranstaltungen wie den Disability Games, ...
Der Anfang hier in Kanada ist schwer. Mit vielem muß man sich einfach abfinden. Wir sind erst so richtig angekommen, nachdem sich ein Freundeskreis entwickelt hat und wir unser Haus gekauft haben. Das hat, alles in allem, knapp 3 Jahre gedauert.
ich vestehe Deine Reaktion, Du bist hier in diesem Thread angegriffen worden, aber um es kurz zu machen; Ralf hat vollkommen Recht! Es spielt keine Rolle ob das arrogant klingt oder nicht, es ist einfach die Wahrheit. Bei allem Mitleid das man haben muss (habe ich auch), verursacht man so eine Situation auch selber, und zwar durch mangelnde Vorbereitung. Und dafuer gibt es meist nur einen Grund, und der heisst "nix wie weg".
Der Unterschied zwischen diesem Fall und Dir, oder mir, oder Ralf ist, das wir uns vorbereitet haben. Das gubt uns nicht das recht ueber andere zu Urteilen, aber zumindest anderen zu sagen wie man es besser machen kann.
Ob Ralf Gegenwind bekommt ist ihm vermutlich ziemlich egal, geht mir ja auch meistens so. Damit laesst sich ganz gut leben.