die fragen - ist das auch in anderen regionen so a - in ca b - in de
'Hallway medicine' slammed by NDP 03/11/2006 12:48:10 PM
Placing patients in hallways is becoming standard practice at four Lower Mainland hospitals, says the NDP's health critic, who blames the situation on the B.C. government.
CBC News Adrian Dix cites a letter being given to patients at four hospitals - St. Paul's, Vancouver General, Mount St. Joseph's and Richmond Hospital.
The letter from the Vancouver Coastal Health Authority explains that when there is overcrowding, a patient may be kept in the emergency room for an extended stay on a bed or a stretcher.
It also warns that a patient in the in-patient ward may be moved out to the hallway to make room for a "more critically ill patient."
Dix said he's concerned that conditions normally associated with extreme situations have become commonplace in B.C. hospitals.
"This idea that you're in your hospital room and that you can be moved out into the hallway when clearly you're there because you need care is a very serious situation.
"I'm not blaming the people at the hospital for dealing with an impossible situation the best way they can. But I am saying this development of hallway medicine is really a problem."
Dix said the situation is the result of the B.C. Liberal government's reluctance to spend more money to add acute and long-term care beds.
Vancouver Coastal Health Authority spokeswoman Viviana Zanocco admits putting people in the hallway is not ideal, but says the alternative would see people being turned away from hospitals.
"It's not so extreme anymore. I mean, there have been news stories about crowded emergency rooms dating back to the 1970s."
Hi! Mir ist es mal passiert, dass ich, bevor ich in den OP Saal geschoben wurde, auf dem Flur warten musste (im Bett liegend). Das waren aber nur 10-15 Minuten und ich fand es nicht dramatisch. Ansonsten habe ich so etwas in einem Krankenhaus in De noch nicht erlebt. Da kann es einem wohl eher beim Arzt passieren, dass man schon 2 Std. wartet (trotz Termin) und dann kommt ein sogenannter "Notfall" und man muss noch länger warten. Als ich allerdings mal beim Orthopäden als Notfall reinkam (ich konnte vor Schmerzen im Rücken fast nur noch kriechen), musste ich im Wartezimmer trotzdem noch 1 Stunde!!!! warten bis ich dran kam. Ist das gerecht???
Also, das passiert sicher nicht nur in Vancouver, oder Calgary, sondern auch in Deutschland. Meine Krankenhauserfahrung ist zwar schon lange her. Als 18-jaehriger hatte ich einen akuten Blinddarmdurchbruch, bin abends ins Krankenhaus in meiner deutschen Heimatstadt gegangen, habe ein paar schmerzstillende Mittel bekommen und durfte dann im Flur vor dem OP bis zum naechsten Morgen liegen.
Trotzdem scheint mir generell die Situation in Kanada schlimmer zu sein als in Deutschland (gluecklicherweise musste ich hier noch nicht ins Krankenhaus). Das scheint zum Einen an der verrueckten Mentalitaet der Kanadier zu liegen, mit allem und jedem Wehwechen sofort den ER des naechstgelegen Krankenhauses aufzusuchen, anstatt sich zum Hausarzt oder einer der Medical Clinics zu begeben. Lange Wartezeiten sind dann dort ueblich, speziell fuer die weniger akuten Faelle, weil das Personal zuerst einmal die Patienten in medizinische Dringlichkeitskategorien einteilt.
Durch Aerzte- und/oder Bettenmangel und natuerlich auch durch Fehlbeurteilungen kann es dabei selbst fuer akute Faelle schon einmal zu einer laengeren Wartezeit kommen. Das wirkt sich dann selbst auf die Verfuegbarkeit von Krankenwagen aus, denn die Erstversorger muessen bei ihren Patienten bleiben, bis diese in die Obhut eines Krankenhausarztes uebergeben worden sind.
Wegen einer aehnlichen Diskussion, die hier in Calgary vor ein paar Wochen gelaufen ist, hatte ich mir aus dem Internet einmal einige Vergleichszahlen gezogen. So hat meine deutsche Heimatstadt Moenchengladbach (263.104 Einw.) insgesamt 207 Aerzte und 810 Krankenhausbetten pro 100.000 Einw. Oldenburg (157.437 Einw. - bei Bremen), wo ich vor meiner Auswanderung gelebt hatte, ist sogar noch ein wenig besser dran mit 228 Aerzten und 950 Krankenhausbetten pro 100.000 Einw. Im Vergleich dazu liegt Calgary (1 Mio Einw) weit abgeschlagen zurueck mit 194 Aerzten (und diese Zahl ist fuer die gesamte Health Region, die die Nachbarorte Airdrie, Cochrane, Okotoks etc mit umfasst) und 193 Krankenhausbetten.
Da seht Ihr einmal, das die hoeheren Krankenkassenbeitraege in Deutschland Euch auch eine bessere Versorgung verschaffen, obwohl, wenn man die juengste Diskussion in Deutschland betrachtet, wird dort ja auch ein (erneutes) Krankenhaus"sterben" erwartet.
Nun sind die deutschen Staedte aber auch nicht so rasant gewachsen in den letzten Jahren wie Calgary. Uebrigens sind es auch etwas mehr Aerzte: Aerzte in Calgary (gesamte health region incl. Umland): 2603 Umgerechnet auf 100.000 Einwohner sind es 224, wenn man die Einwohnerzahl der ganzen Region nimmt (alle Zahlen von 2005) Das mit den Betten ist auch so eine Sache: Zaehlt man alle Betten, also auch Reha, psychiatrische etc, kommt man auf 8024 in Calgary oder 692 pro 100.000 Einwohner.
Zitat von irpharmNun sind die deutschen Staedte aber auch nicht so rasant gewachsen in den letzten Jahren wie Calgary. Uebrigens sind es auch etwas mehr Aerzte: Aerzte in Calgary (gesamte health region incl. Umland): 2603 Umgerechnet auf 100.000 Einwohner sind es 224, wenn man die Einwohnerzahl der ganzen Region nimmt (alle Zahlen von 2005) Das mit den Betten ist auch so eine Sache: Zaehlt man alle Betten, also auch Reha, psychiatrische etc, kommt man auf 8024 in Calgary oder 692 pro 100.000 Einwohner.
Ich weiss ja nicht, wo Du diese Zahlen her hast. Besonders die Zahl der Krankenhausbetten scheint abenteuerlich hoch, geben strategische Planer doch eine Ration von 1.9 zu 1000 an. Und Economic Development Calgary schreibt auf ihrer Webseite von 1,829 Betten in den vier Krankenhaeusern in Calgary. Ich hatte damals einige Zeit auf der Webseite der Calgary Health Region verbracht, aber eine klare und eindeutige Uebersicht nur hinsichtlich der Aerztezahl, aber nicht fuer die Krankenhausbetten gefunden. Deshalb hatte ich schliesslich die Webseiten der einzelnen Krankenhaeuser in Calgary selber nach den Bettenzahlen abgesucht (Foothills, Peter Lougheed, Rockyview und Children's Hospital). Die so ermittelte Zahl deckte sich mit den in anderen Berichten aus den Jahren 2003 bis 2005, die uebereinstimmend eine Betten pro Einwohner Ratio von 1,72 pro 1000 Einw. angaben (http://www.albertaventure.com/ab...939&doc_id=5015), ergaenzt um inzwischen vorgenommene Erweiterungen wie zuletzt das neue und groessere Kinderkrankenhaus. Fakt ist, dass trotz des vorhergesagten Wachstums fuer Calgary die konservative Provinzregierung in den 90er Jahren die Schliessung von gleich drei Krankenhaeusern in Calgary angeordnet bzw. durch Mittelkuerzungen erzwungen hatte. Neben dem Calgary General (mit in seiner Bluetezeit 960 Betten das groesste Krankenhaus, welches sogar gesprengt wurde) noch das Holy Cross und das Grace Women’s Hospital. Die Anfang 1990 bestehende Bettenzahl wurde noch nicht wieder erreicht (http://www.medicalpost.com/opini...912_093950_3988).
OK, I rest my case. Waehrend ich die Zahlen der Stadt Calgary veroeffentlicht hatte, hast Du wohl schoengerechnet mit der Zahlen der gesamten Health Region, die (nach dem von Dir als Quelle genannten Jahresbericht) eine Gebietsflaeche von 39.260 km2 abdeckt. Das ist groesser als Baden-Wuerttemberg (35.751 km2) oder NRW (34.070 km2), um das mal in eine erfassbare Relation zu setzen.
Von den 12 Krankenhaeusern in der Health Region befinden sich nur vier in Calgary. Die anderen acht sind im laendlichen Bereich, und sind auch keine Vollversorgungskrankenhaeuser. Im Gegenteil: alle schwereren Faelle werden nach Calgary eingeflogen, und das nicht nur aus der Health Region. Selbst aus der benachbarten East Kootenay Region von BC werden Patienten mit schwereren Verletzungen/Erkrankungen nach Calgary gebracht, was den Druck auf die Krankenhausversorgung in unserer Stadt noch weiter verschaerft.
In Calgary selbst gibt es demnach 2.016 Betten fuer die Akutversorgung und weitere 280 Betten fuer Reha = 2.296 Krankenhausbetten. Die weiteren 4.893 "Spaces" fuer "continuing care" sind eher Betten in Pflegeheimen und Hospitzen. Was ist "Continuing Care". Bei der Google-Suche war die Webseite des Gesundheitsministeriums von Nova Scotia eine der ersten, mit einer kurzen und praegnanten Erklaerung: "Continuing Care serves people who need ongoing care outside of hospital, either on a long-term or short-term basis." Also, wohl wieder eher schoengerechnet.
Ach ja, und bei der Zahl der Aerzte gibt es eine Diskrepanz zwischen der Angabe im von Dir zitierten Jahresbericht von ca. 2.200 und der Zahl der Standesvereinigung, moeglicherweise, weil dort noch etliche Karteileichen erfasst sind, waehrend die Health Region wohl eher weiss, wer hier tatsaechlich praktiziert.
So, das soll's dann auch von meiner Seite gewesen sein. Sollen doch mal ein paar andere Forumsmitglieder mitteilen, wie es denn in ihrer Gegend so ausschaut.
Wir sind uns ja auch einig, dass in Kanada Aerztemangel und in vielen Regionen auch Bettenmangel besteht. Mich hat nur das Verhaeltnis von 1:4 oder 1:5 Krankenhausbetten im Vergleich CDN:De zweifeln lassen. Da die Kanadier nicht soviel gesuender sind als die Deutschen und auch nicht dreiviertel aller Patienten auf dem Flur behandelt werden, muss auch die Statistik der deutschen Staedte einige Betten mitzaehlen, die nicht der Akutversorgung dienen. Die Gruende fuer die Situation hier hast Du auch beschrieben: schlechte Entscheidungen der Politik in der Vergangenheit - in ganz Kanada und nicht nur auf die Konservativen beschraenkt, obwohl die da ganz vorn dabei waren. Krankenhausschliessungen, Abbau von Studienplaetzen fuer Mediziner und das bei einer stetig steigenden Bevoelkerungszahl - eigentlich haette man voraussehen koennen wo das hinfuehrt.
Andererseits ist es nicht ueberall so dramatisch wie die story aus Vancouver beschreibt. Das Hospital hier in Brandon, MB (ca. 300 Betten) leidet unter Aerztemangel, aber niemand muss auf dem Flur liegen, gelegentlich kommt es vor, das Patienten im ER bleiben muessen, bis ein Bett auf der Station frei wird, aber die haben ein Bett im ER und werden natuerlich behandelt. Lange Wartezeiten vorm ER im Warteraum haben hauptsaechlich die Leute, die, wie Calgarian schon schrieb, nur an irgendeinem harmlosen Wehwehchen leiden und eigentlich nichts im ER verloren haben. Das sind dann aber auch oft diejenigen, die sich lautesten beschweren. Ach ja, und wer mit schmerzhaftem Bandscheibenvorfall kommt und das Pech hat, warten zu muessen, weil gerade Patienten mit Herzinfarkt o.ae. vordringlich behandelt werden, der bekommt von der nurse auch im Warteraum schmerzstillende Mittel...