Spät schreibt er, aber er schreibt. Hier also ein kurzer Bericht.
Anreise: Problemlos per ICE nach Frankfurt und weiter nach Toronto. ...ach, wenn die Fluggesellschaften doch nur ihr "1 piece of cabin baggage per passanger" restriktiv auslegen würden. Immer dieses Theater mit Leuten die ihren halben Hausrat in die Gepäckablagen stopfen wollen....
Auto: Schon das zweite Mal kein gratis-Upgrade? Was ist mit Hertz los? Na gut, also ein kleiner Mazda - Hauptsache Klimaanlage und Tempomat. Passd scho.
GPS im Telefon funktioniert - was haben wir bloß früher gemacht? Erstes Ziel: http://www.greenacresmotel.ca/index.html - Die einzige vorgebuchte Unterkunft der Reise, für die ersten beiden Nächte. Sehr schön gelegen, nicht weit vom Flughafen, und nur ein paar Minuten Spaziergang zu einem netten Park und Strand am See. Was will man mehr um erstmal "anzukommen"?
Tag 2: Forks of the Credit provincial park. Den hatte ich zufällig im Internet entdeckt, und bin begeistert.
Tag 3: Niagara Falls. Ich war sehr früh aufgebrochen und schon kurz nach 8 vor Ort. Vorteil: Die Schranken am fast völlig leeren Parkplatz standen weit offen, noch kaum Touristen unterwegs. Ein kurzer Spaziergang bis zur Rainbow Bridge und zurück, das war eindrucksvoller als beim letzten Besuch inmitten von Touristenmassen bei den "Attraktionen" Schlange zu stehen. Über Port Erie ging es zurück in die Gegend von Toronto, nach Georgetown.
Tag 4: Collingwood. Sehr hübsche Stadt - hier bleibe ich einen Tag länger. Erstmal etwas umgucken, ein bisschen Obst und Getränke kaufen.
Tag 5: Rundfahrt Eugenia, Thornbury und zurück nach Collingwood mit dem einen oder anderen Spaziergang durch die nette Landschaft. Blue Mountain Resort: Bin ich in einer Kitzbühel-Attrappe gelandet? Ist ja schlimmer als das Original! Beim nächsten Mal unbedingt vermeiden! Dann lieber noch ein Stadtbummel durch Collingwood am Abend.
Tag 6: Huntsville. Leider ein völlig verregneter "Fahr-Tag", dadurch habe ich etliches an schöner Gegend verpasst. Mit sowas muss man halt leben. Den Rest des Nachmittags vertreibe ich mir erst in einer Coin Laundry, und dann vor dem Motel-Fernseher. An irgendwelche Aktivitäten im Freien ist bei dem Sauwetter nicht zu denken.
Tag 10: Wieder regnerisch. Ich fahre nach Ottawa (genauer: Hull) zum Museum of Civilization. Mit viel Liebe zum Detail gestaltete Ausstellungen in einem architektonisch sehr eindrucksvollen Gebäude. Immer einen Besuch wert. Der eigentlich geplante kurze Stadtbummel fällt dem Wetter zum Opfer - aber Großstädte sind ja ohnehin nicht so mein Fall, also kein Verlust.
Tag 11: Ein ausgiebiger Ausflug in den Gatineau Park. Wunderschöne Landschaft! Zuück nördlich des Ottawa River bis Montebello, mit der Fähre über den Fluss, und weiter zum Glengarry Pioneer Museum - leider ge- schlossen, aber auf dem Gelände konnte man immerhin herumlaufen.
Tag 12: Aufbruch, über Smiths Falls und Kingston bis Belleville. Also ein "Fahr-Tag" mit kurzen Stopps: Schöne Landschaft, viele Seen!
Ich habe nur eine Handvoll Fotos gemacht - und die sind für die Allgemeinheit sicher weniger interessant.
Aber ich hatte ja noch eine Fortsetzung angekündigt:
Die letzten zwei Tage habe ich in und um Peterborough verbracht, um auf der Rückfahrt zum Flughafen noch einen Schlenker zum Lake Simcoe zu machen.
Abflug!
Mein Fazit (jetzt müsst ihr ganz tapfer sein!) - schon beim ersten Besuch hat mich Ontario nicht vom Hocker gehauen, abgesehen von ein paar Highlights wie den Niagara Falls, Algonquin- und Gatineau Park. So war mir auch diesmal der Besuch bei der Verwandtschaft das wichtigste und (nur) wegen ihnen werde ich sicher irgend wann wiederkommen. Aber erstmals nach einer Canada-Reise fühlte ich mich auf dem Rückflug richtig wohl und habe mich auf die Rückkehr gefreut.
Entschuldigt meine ehrlichen Worte, aber als Reiseland ist diese Ecke von Canada nichts für mich. Da bin ich in Alberta und BC besser aufgehoben. Ich glaube Ontario ist mir zu europäisch: Ich mag Europa sehr, aber dafür muss ich mich nicht 8 Stunden ins Flugzeug setzen. Da kann ich einfach hierbleiben