Szenario: Robert hat sein neues Taschenmesser mit in die Schule gebracht. 1973 - Der Biolehrer zückt sein eigenes und zusammen mit den anderen Schülern vergleichen sie die unterschiedlichen Funktionen 2007 - Die Schule wird weiträumig abgesperrt. GSG9 und Elitetruppen der Polizei rücken an. Robert wird mit mehreren Betäubungsschüssen gelähmt und sofort in ein Hochsicherheitsgefängnis verfrachtet. Der Schulpsychologe kommt und betreut die traumatisierten Mitschüler und Lehrer. _____
Szenario: Robert und Markus raufen sich nach der Schule. 1973 - Es bildet sich eine Gruppe und feuert die beiden an. Markus gewinnt. Die beiden geben sich die Hand und alles ist geklärt. 2007 - Die Polizei kommt und nimmt beide fest und klagt sie wegen schwerer Körperverletzung an, beide werden der Schule verwiesen und landen ohne Ausbildung auf der Straße. _____
Szenario: Robert sitzt nicht still und stört laufend den Unterricht 1973 - Robert muß nach der Stunde nachsitzen und kriegt beim nächsten Mal eine gehörige Tracht Prügel vom Lehrer. Ergebnis: Er sitzt ab sofort ruhig und stört den Unterricht nicht mehr. 2007 - Robert kriegt Ritalin in rauhen Mengen und mutiert zum Zombie. Die Schule bekommt Fördergelder vom Staat weil Robert ein Härtefall ist. _____
Szenario: Robert schießt eine Fensterscheibe ein und kriegt deshalb von seinem Vater eine Ohrfeige. 1973 - Robert passt jetzt besser auf, wird erwachsen und führt ein normales Leben. 2007 - Roberts Vater wird wegen Kindesmisshandlung eingesperrt. Robert wird der Mutter weggenommen und in ein Heim für Prügelkinder gesteckt. Roberts kleine Schwester wird vom Psychologen suggeriert, daß sie auch misshandelt wurde. Der Vater kommt nie wieder aus dem Knast und die Mutter fängt ein Verhältnis mit dem Psychologen an. _____
Szenario: Robert hat Kopfweh und nimmt Tabletten mit in die Schule. 1973 - Robert gibt dem Kunstlehrer auch eine, in der großen Pause, im Rauchereck. 2007 - Die Drogenfahndung taucht auf. Robert wird wegen Drogenbesitz von der Schule verwiesen. Sein Schulranzen, sein Pult und sein Zimmer zuhause werden nach weiteren Drogen und Waffen durchsucht. _____
Szenario: Ahmed fällt wegen Deutsch in der 8. Klasse durch. 1973: Ahmed nimmt Nachhilfeunterricht in den Sommerferien und schafft den Schulabschluss ein Jahr später ohne Probleme. 2007: Ahmeds Fall landet vor der Gleichstellungskommission der Schule. Die liberale Presse findet das Verhalten der Schule unvertretbar. Deutsch ist nicht die Mutter aller Sprachen. Man denke mal daran, was im Namen der deutschen Sprache schon alles für Unheil angerichtet wurde. Die Schule lässt unter dem immensen Druck eine Nachprüfung mit Fragen für einen Erstklässler zu und Ahmed rückt nach. Den Abschluss schafft er nicht und landet als Hilfskraft Fließband weil er immer noch kein Deutsch kann. _____
Szenario: Robert wirft einen Feuerwerkskörper von Silvester in einen Ameisenhaufen. 1973: Einige Ameisen sterben 2007 - Tierschutzverein, Kripo, Anti-Terror Truppe und Jugendamt werden gerufen. Robert werden schwer gestörtes Sozialverhalten, pyromanische Anlagen und terroristische Grundtendenzen vorgeworfen. Die Eltern und Geschwister müssen sich einem Psychotest unterziehen. Sämtliche PCs im Haus werden auf Gewalt verherrlichendes Material untersucht. Roberts Vater wird unter Beobachtung gestellt und darf nie mehr in seinem Leben ein Flugzeug betreten. _____
Szenario: Robert fällt beim Turnen hin und verletzt sich am Knie. Der Lehrer läuft sofort zu ihm, hilft ihm auf und trocknet seine Tränen. Dann geht er mit ihm ins Sekretariat, kümmert sich um ein Pflaster und bleibt noch kurz bei ihm sitzen. 1973 - Nach kurzer Zeit geht es Robert wieder besser und er geht zurück in die Pause. 2007 - Der junge Lehrer wird wegen sexueller Belästigung von Minderjährigen sofort aus dem Schuldienst entlassen und bekommt ein Strafverfahren in dem er zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wird.
------------------- zwar ein wenig überspitzt, aber durchaus was wahres dran!
hm durchaus vorstellbar solche Szenarien. Ich glaube, solche Entwicklungen kann man nicht an einem Faktor messen. Dabei spielt so viel eine Rolle... Die ganze Gesellschaft lebt schneller, hektischer. Manche Eltern leben für die Arbeit statt anders herum, so mit bleibt weniger Zeit für Familie. Arbeit wurde immer mehr zum Druckmittel um nicht in der Armut zu versinken. Jugendliche verlieren Perspektiven aufgrund mangelnder Freizeitaktivitäten, Schulen bauen ab, das Fernsehen und der Rest der Medien wird immer verrückter, einzelne werden auf Grund von "nicht so reichen Familien" ausgeschlossen... Also das ist ein einziges Puzzle was sich da zusammen setzt und auf Dauer zu einem grossen Problem werden kann
Ich habe auch noch ein Beispiel! Das ist meinem Bruder passiert.
Szenario Winter- die Schüler machen auf dem Schulhof eine Schneeballschlacht
1973 Die Lehrer freuen sich, machen evtl. mit.
2007 Mein Bruder kassiert einen Schulverweis.
Wohin diese Übervorsicht und Panikmache noch führen soll, kann ich nicht absehen. Mir ist bereits des Öfteren zu Ohren gekommen, dass sich Schüler jetzt gegenseitig anzeigen, was früher einfach Späße und Streiche waren. Meine Erklärung dafür liegt in der Ein-Kind-Problematik und der damit verbundenen Verhätschelung, dem "Alles-kriegen-und-dürfen-weil-Mama-und-Papa-bedingunslos-hinter-mir-stehen" und dem daraus resultierenden übersteigerten Selbstwertgefühl der Kinder. Meine Meinung.
Zitat von Kerstin84Ich habe auch noch ein Beispiel! Das ist meinem Bruder passiert.
Szenario Winter- die Schüler machen auf dem Schulhof eine Schneeballschlacht
1973 Die Lehrer freuen sich, machen evtl. mit.
2007 Mein Bruder kassiert einen Schulverweis.
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Sorry, aber ein bischen Eis im Schneeball kann ganz ueble Augenverletzungen hervorrufen. Der Schulverweis ist gerechtfertigt. Ich kenne jmd., dem das mit einem Schneeball der eigenen Kinder passiert ist. 1973 hat man auch noch alles in den Rhein gekippt, was als Abwasser aus der Fabrik kam, DDT war gross in Mode, im Benzin war noch ein hoher Bleianteil und die 73er Zahnfuellungen gab es immer mit hohem Quecksilbergehalt im Amalgam. Vielleicht lernen Menschen dazu - ueberspitzt gesagt??
Oh, mein Lieblingsthema, ich finde das heute elternsein total verkrampft. ist. Jeder schiebt die Verantwortung zum nächsten rüber, die eltern zur schule, die Schule zur Gesellschaft und die gesellschaft wieder an die eltern. Eltern stehen dazu noch unter erheblichen druck ihren Kinder bis sie 4 sind 3 Sprachen, ein Instrument, etc. beigebracht zu haben. desweiteren meinen alle arbeiten gehen zu müssen. Kinder werden artgerecht betreut, in ganztägigen KItas. Patchworkfamilien sind ja auch total in und somit total klasse. Überhaupt Kinder sind ein störender Kostenfaktor. Ich finde die Argumentation, mehr Geld=mehr Kinder, pervers. eltern die sich für ein Kind entscheiden, weil es jetzt elterngeld gibt. Sorry........no comment. Ich habe Kinder bekommen, weil ich welche haben wollte. verantwortlich sind wir die Eltern. Die gesellschaft soll helfen, aber die verantwortung tragen wir. Bremst mich........
Früher sind die Menschen auch nicht an einer Schneeballschlacht gestorben oder hast du dich dein Leben lang immer rausgehalten, wenn die anderen "getobt" haben? Natürlich kann ich gewisse Erkenntnisse verstehen, aber was dürfen die Kinder denn heute überhaupt noch?
Vor kurzem gab es hier einen Artikel darüber, dass Kinder so sehr in Watte gepackt werden. Es deckt sich weitgehend mit meiner Erfahrung. Meine 10 monate alte Tochter, war das einzige Kind, dass im Sandkasten sass und nicht laufen konnte. Für die Kleinen ging es vom Buggy in die Babyschaukel und zurück. In familienzentren gibt es diese ständige Ermahnung "inside voice", "inside step". Immer muss man, auch in D., alles richtig machen. Zu oft wird vergessen, dass Kinder keine kleinen erwachsenen sind, auch von den eltern. Wenn ich zu wenig Zeit mit meinen Kindern verbringe, halt nicht nur "quality time", wie soll ich dann ein Gefühl dafür bekommen, was mein Kind kann? Wenn man als Eltern nicht bereit ist die volle Verantwortung für seine Kinder zu übernehmen, dann kann mir auch jeder reinreden. Ich meine, es ist etwas schlimmer und künstlicher in Kanada. Aber das ist halt die andere Seite von"Kanadier sind so Kinderlieb". Insgesamt braucht man als Eltern heutzutage eine gehörige Portion Selbstbewußtsein, auch um mal sagen zu könne, nein mein Kind ist nicht so toll, kann nicht alles und wird vieles auch nie können, es ist nämlich normal.
Ich habe mir jetzt nochmal die verschiedenen Szenarien durchgelsesen und ich fand sie wirklich witzig! Auch wenn man alles von verschiedenen Standpunkten betrachten kann und sollte.
@ Trudy1
Ich finde deine Ansichten sehr interessant, teile sie zum Teil auch. Dennoch denke ich, dass sie sehr viel Konfliktpotential enthalten. Schließlich kann jeder seine Kinder so erziehen/ dressieren wie er will. Mich stört es auch, wenn Kinder nicht mal richtig spielen dürfen nur weil die neuen schicken Anziehsachen dann dreckig werden. Aber letzendlich sind alle Menschen verschieden und somit auch ihre Erwartungen an das Leben, die Erziehung der Kinder,... .
Ich gebe Dir vollkommen recht damit, dass jeder seine Kinder nach seinen Vorstellungen und Werten erziehen soll. Ich kann jedoch nichts damit anfangen, wenn jemand mich schräg anschaut, weil mein Kind sich mehr traut als das eigene Kind. Oder die Mütter entsetzt aufspringen, weil mein Kind hingefallen ist und ich sitzen bleibe. Einmal hat sich mein Sohn im Einkaufszentrum auf den Boden gestzt und geheult, weil er halt im Trotzalter war. Wir sind etwas weiter gegangen, haben uns umgedreht und gewartet. kommt so eine Frau sieht uns, gibt uns ein Zeichen, geht zu meinem Sohn und hebt ihn auf, um ihn zu trösten. Ich dacht mein Schwein pfeift. Die Super-Nanny ist so ein Symptom unserer Gesellschaft. Die heutigen erziehungsmethoden, anzählen, Auszeit, etc. dienen in aller erster Linie dazu den Müttern ein Tool in die hand zu geben und sie zu beruhigen. Jetzt weiß sie, was sie machen muss und dies beruhigt sie. Aber was ist es letztlich, es ist eine Anleitung dem Kind klar zu kommunizieren, was man erwartet und es konsequent umzusetzen. Dafür brauch ich keine neuesten erkenntnisse oder Super-Nannys. Das würde Dir jede Oma erklären. Nur werden wir mit erwartungen und Hätschelkurse so zugeschüttet, dass wir teilweise gar nicht mehr wissen, worum es eigentlich geht. .
Hey, ich wurde 84 geboren, meine Kindheit war dennoch genauso wie im Link beschrieben!
Ich habe gerade auch nochmal mit meinem Freund diskutiert. Ein Kind kann sich wirklich überall verletzen: d.h. dann dürfen Kinder auch kein Fußball spielen, weil man könnte ja einen Ball gegen den Kopf kriegen; oder nicht gemeinsam in der Sandkiste spielen, man könnte ja Sand in die Augen und den Mund bekommen; Fahrrad fahren ist natürlich auch nicht mehr drin, man könnte stürzen, ein anderes Kind überfahren etc.
ich kann hier so einige erfahrungen auch teilen. Ich wurde auch schon so manches mal blöd angeschaut, weil meine Tochter auf Bäume klettert - und das als Mädchen. Ich heiße es auch für besser, wenn Kinder draussen spielen und nicht ständig vorm fernseher sitzen. Ja, man schaute mich auch hier in Kanada etwas komisch an, als sie anfing in den Pfützen und im Matsch zu spielen, bis ich ihnen sagte, dass sei normal. Sie hat sich letztens sogar über eine Pfütze gebeugt und daraus getruneken - na und??? -Sie lebt immer noch und ist auch nicht krank geworden.
Sie ist auch mit 14 Monaten im Schwimmbad aus dem Becken geklettert und wieder hineingehopst. Auch dafür bekam ich manch komischen Blick.
@Trudy1 Ich kann dich so gut verstehen mit der Situation im supermarkt. Kenne ich aus eigener Erfahrung. Man wird in Deutschland ja soger schräg angeschaut, wenn das Kind im Einkaufswagen sitzt und sich die Seele aus dem Leib schreit weil es laufen will. man lässt es aber nicht laufen, weil es sonst nur auf die Regale klettert. Komische Gesellschaft..
@wayfarer Schulverweis wegen eines geworfenen Schneeballs ist OK??? Finde ich ganz schön übertrieben. zu meiner Zeit gab es da erst mal einen eintrag ins Klassenbuch und/oder Sonderhausaufgabe (war vor nicht ganz 20 Jahren zumindest so). Klar kann man sich da verletzen, aber man muss es dem Kind auch erst mal sagen und nicht gleich einen Shculverweis. Was führen die denn dan demnächst für vergessene Hausaufgaben ein???
Ich finde den Beirtrag von oORolexOo gar nicht mal so überspitzt, sondern eher der Wahrheit entsprechend. Können denn Kinder in unserer Zeit nicht einfach Kinder sein?? Uns hatte man doch auch das Recht gegeben einfach Kind zu sein und nicht wie schon oben erwähnt "kleine Erwachsene".