Diese Geschichte ist in der Tat sehr traurig und fuer die beiden eine Katastrophe.
Hier bestaetigt sich das was man sich vor Augen halten sollte bei der Entscheidung zum Auswandern: es wird einem auch in Canada nichts geschenkt, es ist nicht leichter oder risikoarmer als in Deutschland. Erreicht eine Finanzkrise Deutschland hat sie auch Canada erreicht. Sind in Deutschland die Jobs nicht mehr sicher, ist das auch in Canada so. Die Chancen hier erfolgreich zu sein sind geringer als in Deutschland, man kommt als Auslaender, oft mit befristeten Visum auf den Arbeitsmarkt, der Arbeitnehmer ist weniger geschuetzt als in Deutschland, man wir im Ernstfall innerhalb eines Tages entlassen. Jeder der auswandern will weil es in Deutschland "zu schwierig" oder "zu hart " ist sollte sich darueber im klaren sein und diesen Bericht hier aufmerksam lesen. Das ist die Realitaet hier zur Zeit, nicht nur in Alberta.
Den beiden kann man nur Glueck wuenschen auf ihrem Weg ins "neue alte" Leben. Das anheuern auf den Jobboersen ist so eine Sache, man laesst sich anstellen, laesst sich eine WP ausstellen, fliegt rueber mit Sack und Pack und hofft auf ein neues Leben, gestuetzt auf die Aussage eines Arbeitgebers den man kaum kennt und eines Arbeitsvertrages der jederzeit aufgeloest werden kann. Die Canadier tun sich ja leicht, "the Germans are coming anyways"...... spaeter laesst man sie fallen wenn es nicht mehr passt.
Das schlimme ist das es nicht die letzten sein werden die gehen muessen, gerade auf dem Bau und im Einzelhandel wird die grosse Entlassungswelle im Fruehjahr und Sommer kommen. Und wenn du dann als Foreign Worker (WP) hier in CA bist, bist du halt der erste der gehen darf. Manche werden Glueck haben und einen neuen Arbeitgeber finden der ein neues LMO beantragt.Wenn aber viele Canadier arbeitslos sind duerfte es fuer AG schwer werden ein LMO zu bekommen. Ich habe das vor ein paar Wochen schon mal geschrieben, jeder sollte sich reiflich ueberlegen ob er ausgerechnet in dieser Zeit auswandern will, oder den Sturm doch lieber in DE aussitzt wo man gegebenenfalls vom sozialen Netz aufgefangen wird.Hier gibt es soetwas fuer Leute mit WP nicht, wenn ihr auf der Strasse sitzt kraeht kein Hahn danach!!!!!!
ich war heute auf dem Arbeitsamt ("Service Canada" heißt das hier) und habe mich arbeitslos gemeldet und war überrascht, wie lange die Schlange der kanadischen Arbeitslosen war. Wir haben hier im Südwesten NS natürlich immer im Winter eine hohe Saison-Arbeitslosigkeit, aber heute war es wirklich mehr als sonst.
Zitat von toronto07So traurig der Bericht auch ist, es zeigt doch deutlich, dass WP nichts weiter als Gastarbeiterstatus ist, ohne viel Rechte. Keiner hilft einem wenn der Job erst mal weg ist, außer wie in diesem Fall eine Kirche. Es ist auch deswegen gar nicht zu verantworten, wenn ein Familienvater mit Kindern und Frau und Hunden usw. alle Möbel nach CA kommt. Früher sind die Italiener und Türken auch erst mal alleine nach Deutschland gekommen.
Ich kenne übrigens Leute, die seit kurzem PR haben, davor 2,5 Jahre mit WP hier. Die Frau spricht immer noch kaum Englisch und arbeitet nicht, trotz Ausbildung in DE. Da frägt man sich schon, was die hier eigentlich machen ?!
Nicht das dir jemand helfen wuerde,wenn du deinen Job als PRler verlierst,dann bekommst du nicht mehr oder weniger Hilfe als mit WP!FRUEHERwar eh vieles anders,denn FRUEHER sind die Leute auch mit Schiff hergekommen! Die Geschichte ist zwar traurig fuer die Betroffenen aber nun mal nicht zu aendern,die Zeiten sind schwer,aber ich denke mit Abstrichen kann man auch so ueberleben. Wieso ist es nicht zu verantworten wenn jemand mit Frau und Kindern her kommt,als WPler?Langsam glaube ich wirklich das du toronto07,niemanden hier haben willst.Ich denke WP ist ein gutes Sprungbrett,man weiss ja nie,wie es in einem Land ist,bevor man es nicht versucht hat und dazu ist das WP gerade richtig! Es gibt uebrigens auch PRler die herkommen und kein Wort Englisch koennen.
Zitat von toronto07So traurig der Bericht auch ist, es zeigt doch deutlich, dass WP nichts weiter als Gastarbeiterstatus ist, ohne viel Rechte. Keiner hilft einem wenn der Job erst mal weg ist, außer wie in diesem Fall eine Kirche. Es ist auch deswegen gar nicht zu verantworten, wenn ein Familienvater mit Kindern und Frau und Hunden usw. alle Möbel nach CA kommt. Früher sind die Italiener und Türken auch erst mal alleine nach Deutschland gekommen.
Ich kenne übrigens Leute, die seit kurzem PR haben, davor 2,5 Jahre mit WP hier. Die Frau spricht immer noch kaum Englisch und arbeitet nicht, trotz Ausbildung in DE. Da frägt man sich schon, was die hier eigentlich machen ?!
Toronto07, du hast daher vollkommen recht, zumindest mit Work Permit ist es doch sehr riskant. Da ihr ja jetzt schon einige Zeit in Kanada seid würde mich interessieren, ob es für dich ganz unkompliziert war, in Sasketchewan direkt einen Job zu finden? Mit zwei Einkommen habt ihr doch eine größere Sicherheit, gerade wenn man den Schritt wagt und ein Haus kauft.
Erstmal: "Danke Wilma!" Da ich eigentlich nur am Wochenende Zeitung den Herald lese, waer mir das durchgerutscht. Wirklich krass - und die Beiden tun mir sehr leid. Ich druecke die Daumen fuer die Zukunft! So richtig viel ueber die Umstaende war leider nicht drin. Haette gerne gewusst, welche company...
Natuerlich ist man als WPler in einer grossen Abhaengigkeit. Und es gibt viele Unsicherheitsfaktoren, nicht nur die Konjunktur. Deshalb finde ich es ungeheuer wichtig, vorsichtig zu sein.
D.h.: 1. Guck Dir deinen zukuenftigen Boss genau an! Mehrere Joboffers aus einer Region erhoehen die Chancen, im Fall einer Kuendigung relativ zuegig was Neues zu finden. Und wenn Du auf einer Jobmesse mit nur einem (unverbindlichen) Kontakt nach Hause gehst -> siehe 3.
2. Guck deine zukuenftige Firma an! Bloss mit einem Zettel in der Hand* gleich nen Container zu ordern und die Kinder einzupacken ist nicht wagemutig, sondern uebermuetig. Nach ein paar Wochen (Monaten?) in einem Betrieb sollte man schon eher einschaetzen koennnen, "wie stabil die Bude" ist. * Und mehr ist ein kanadischer Arbeitsvertrag nicht!
3. Sei ehrlich zu Dir selbst! Wie gut sind meine Faehig- und Fertigkeiten im Job? Wie gut ist mein Englisch? Wie gut kann ich mich verkaufen? Kein Boss ist gewzungen, alle Gastarbeiter zuerst zu kuendigen, wenn die Arbeit knapp wird. Eine "korrekte" Firma wird versuchen die guten Leute zu halten.
Und zu guter Letzt solltest du auch noch ziemlich stress-resistent sein. Denn bis die PR durch ist, bleibt unweigerlich immer die Sorge, ob alles glatt geht. Mit PR musst du zwar immer noch selbst den Allerwertesten bewegen. Aber die Auswahl ist groesser und die buerokratischen Huerden sind niedriger.
Zitat von toronto07Die Frau spricht immer noch kaum Englisch und arbeitet nicht, ...
Da sehe ich einen Zusammenhang, in beide Richtungen...
Aber mal ehrlich: War Auswandern zu irgendeiner Zeit schon mal risikolos? Bequem und abgesichert? Ich meine - so eine Art Dauerurlaub von Deutschland? Dann haette ich gerne "Malediven, bis zur Evakuierung" und danach was hoehergelegenes Warmes.
Ok, gibt's nicht. Ich wuerde den Weg ueber WP noch einmal machen, auch wenn ich super froh bin wenn die PR endlich durch ist!
Zitat von schinks Nicht das dir jemand helfen wuerde,wenn du deinen Job als PRler verlierst,dann bekommst du nicht mehr oder weniger Hilfe als mit WP!
Hatte eigentlich gehofft, dass man mit der PR etwas besser dasteht
Gruss dbo73
Ich bin mir nicht sicher, wie das bei WP funktioniert, aber wenn Du PR bist und bei Jobverlust die Voraussetzungen für Arbeitslosengeld erfüllst (d.h. Du mußt vorher eine bestimmte Anzahl von Stunden gearbeitet haben, d.h. so um die 900 Stunden, was wohl bei den beiden Schreinern, die erst 2 Monate hier waren nicht der Fall war), dann erhälst Du finanzielle Unterstützung.
Hatte eigentlich gehofft, dass man mit der PR etwas besser dasteht
Gruss dbo73
Man steht besser da. Die Tatsache dass man Arbeiten kann was man will und wo man will erleichtert die Jobsuche ungemein. Arbeitgeber sehen den PR-Status auch lieber als WP, da er unbefristet ist und sie nichts unternehmen muessen. Desweiteren geniesst man als PR fast alle social benefits eines citizen, das wiederrum ist mit der Absicherung in Deutschland natuerlich nicht zu vergleichen.
Naja gut,das stimmt,man kann natuerlich besser auch in anderen Richtungen arbeiten gehen und ist nicht so eingeengt in seinen entscheidungen,ich bezog das auch eher auf die Unterstuetzung die man bekommt.Arbeitslosengeld bekommt man nach einem Jahr Arbeit auch mit WP.
Zitat von schinksNaja gut,das stimmt,man kann natuerlich besser auch in anderen Richtungen arbeiten gehen und ist nicht so eingeengt in seinen entscheidungen,ich bezog das auch eher auf die Unterstuetzung die man bekommt.Arbeitslosengeld bekommt man nach einem Jahr Arbeit auch mit WP.
Hallo schinks,
Könntest Du das noch etwas ausführen bitte? Vom Staat ist die Unterstützung ja wohl gleichwertig oder eher noch besser mit PR im Vergleich zum WP. Der Arbeitgeber ist wahrscheinlich auch positiver eingestellt (weniger Admin-Aufwand, Langfristigkeit, etc.). Welche Unterstützung meinst Du denn - die der Arbeitskollegen oder wie?
Ist für mich wirklich ein wichtiger Punkt und es interessiert mich stark, welche Erfahrungen Du da gemacht hast.