also ich bin zwar noch nicht ausgewandert, aber gerade in den Startlöchern und ich muss sagen, dass ich mich eigentlich schon seit einiger Zeit mit Kanada beschäftige, aber für mein Empfinden bis jetzt nur wenige Nachteile an Kanada finden kann. Ich habe das Glück, für die gleiche Arbeit an den gleichen deutschen Produkten, an denen ich auch in De die letzten 10 Jahre gearbeitet habe, deutlich mehr zu verdienen, allerdings in einem Betrieb, der wesentlich neuer, sauberer und moderner ist, als der hier in De und bei einem Arbeitsklima, von dem ich hier immer nur geträumt habe. Wenn ich dann noch sehe, dass ich zur staatlichen Grund-Krankenversicherung von der Firma ein super benefit package erhalte, mit so ziemlich allem, was man braucht und man in SK nur 10 % Märchensteuer zahlt, dann könnte es mir dort eigentlich ganz gut gehen. Lebensmittelpreise haben wir uns dort auch recht genau angesehen und dabei haben wir eigentlich auch nichts gefunden, das wir für's tägliche Leben benötigen, was in Ca deutlich teurer wäre, als in De, eher günstiger.
Das einzigste, was für mich im Moment noch etwas unlogisch und schwer zu verstehen ist, ist die Haussteuer. Lebst du in einer Bruchbude, musst du wenig Steuern zahlen, je schöner du dein Haus richtest und renovierst, desto mehr Steuern werden fällig. Zumindest habe ich das so in etwa erklärt bekommen. Da dürfte wohl kaum jemand motiviert werden, sein Haus zu verschönern. Aber korrigiert mich bitte, wenn ich da falsch liege.
Ach ja, zum Thema "hochmoderner Autos" habe ich auch noch etwas gefunden, als ich letztes Jahr durch Saskatoon gecruist bin...
Gruß hus
hus
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Parkopfer.jpg
Es ist uebrigens derzeit das Gegenteil, Ottawa hat im Rahmen des "action plans" den "home renovation tax credit" eingefuehrt, bis zu 10.000 Dollar die Du in Hausrenovierung steckst kannst Du voll von der Steuer absetzen. Leute werden ermutigt Geld in die Haeuser zu stecken, nicht davon abgehalten.
Na, da bin ich aber beruhigt, dass das nicht stimmt, hätte mich auch ein wenig genervt. Hatte die Info von jemandem, der selbst in Kanada gelebt hat und es dennoch offensichtlich nicht richtig wusste.
Zitat von Ghost Ein weiteres Beispiel dafuer dass man in Kanada Leben muss, um es beurteilen zu koennen. Egal wie gut man sich informiert, hier zu leben ist dann wieder anders.
Viel Glueck beim Start,
Ghost
Davon bin ich überzeugt. Wenn wir erst einmal drüben sind, dann werden wir wohl noch so manches über Land, Leute, Gesetze und Lebensgewohnheiten lernen. Ich bin dennoch davon überzeugt, dass für mich die positiven Seiten von Kanada überwiegen.
Zitat von Ghost Noch eines zu der Information die Du ueber die property-tax bekommen hast:
Die tax wird jaehrlich festgesetzt, Grundlage dafuer ist der Wert Deines Grundstuecks. Ob Du nun eine Kueche renovierst oder nicht, aendert den Wert nicht. Damit hast Du zwar. evtl. einen hoeheren Verkaufswert Deines Hauses (kitchen and bath sell the house), aber Einfluss auf die tax hat das nicht.
Du kriegst jedes Jahr einen Brief wo Dir mitgeteilt wird wie Dein Grundstueck "bewertet" wurde. Darauf basierend zahlst Du Steuern. Die genaue Hoehe ist municipal law, haengt von Groesse und Lage des Grundstueckes ab.
Waterfront kostet haeufig das doppelte wie ein vergleichbares Grundstueck auf der anderen Strassenseite. Das waere dann Ideal, man hat Blick auf den See, meist gibt es freien Zugang, aber die tax bleibt bezahlbar.....
Ghost
Deine Aussage ist so nicht richtig (spreche hier fuer Ontario und dort wohnst Du ja auch). Wenn Du z.B. Dein Basement ausbaust, einen Pool anlegst oder grossangelegte Renovierungen bzw. Modernisierungen vornimmst muss dies der mpac mitgeteilt werden und damit steigt auch Deine Property Tax. Ein ausgebautes Basement wird mit einem hoeheren Betrag per sft veranschlagt (schau doch mal auf Deinen lezten Brief). Viele Leute versaeumen dies der mpac mitzuteilen wodurch der geschaetzte Wert durch den Ausbau des Hauses sich dann natuerlich auch nicht aendert. Der Hauswert wird in den meisten Faellen auf Grundlage des Verkaufpreises der Haeuser in der Nachbarschaft mit aehnlichen Zustand und Hausgroesse geschaetzt und nicht durch eine Besichtigung. Ausschlaggebend fuer die Property Tax ist Dein Grundstueck, die Lage, Deine Hausgroesse (einbezogen wird der ausgebaute Zustand), das alter des Hauses sowie besondere Extras (z.B. Pool). Auch wird der Wert deines Hauses nicht jedes Jahr neu geschaetzt sondern alle 3 bis 4 Jahre. Die Differenz zwischen dem alten Wert wird dann prozentual ueber die naechsten 3 bis 4 Jahre angepasst.
Bei uns hier in Edmonton werden Lage,Groesse,Alter und Zustand von Haus und Grundstueck in die Tax mit eingerechnte. Baust du dein Haus aus,das Basement etc..bezahlst du mehr Tax,da ja auch die Wohnflaeche groesser ist. Hier in Edmonton sind die P.tax sehr hoch geschossen.jedes Jahr zwischen 3und 5 %.
Tja, ich wäre warscheinlich gar nicht darauf gekommen, das zu recherchieren, wenn ich nicht kürzlich etwas davon gehört hätte. Sich vorab schonmal ein wenig zu informieren ist meiner Meinung nach aber dennoch nicht falsch, ich habe ja schliesslich sonst im Moment nichts zu tun, ausser auf meine Nominierung aus Regina zu warten...
Wie ist das eigentlich mit Hypotheken? Bei uns ist es ja eigentlich gängig, dass man für ein Haus eine Hypothek aufnimmt (und eigentlich wenn das Haus abbezahlt ist, wieder eine neue aufnimmt, da man sich ansonsten an den Steuern dumm und dämlich zahlt).
Wie ich das verstanden habe, mietet man entweder eine Wohnung oder kauft ein Haus. Ein Haus mieten oder über eine Hypothek zu kaufen, scheint nicht so üblich zu sein. Oder irre ich mich da?
Ich meine mal gehört oder gelesen zu haben, dass es möglich wäre (Hypothek), man jedoch eine einwandfreie Credit History vorweisen können muss. Stimmt das?
Stimmt schon, am liebsten hätte die MPAC (Einschätzbehörde in Ontario), wenn Du all die wertvermehrenden Investitionen (also nicht Renovationen) wie Kellerausbau, Pool, etc. ihnen melden würdest. Denn wenn sie es nicht wissen, könnte es ja sein, dass die Veranlagung zu tief ausfallen könnte, mit der Konsequenz, dass Du 'zu wenig' Steuern zahlen musst.
Für den 'home renovation tax credit' (http://www.cra-arc.gc.ca/hrtc/) musst Du Dich aber sputen: Deadline ist Feb 1, 2010.
Tja, und der "Home renovation tax credit" ist ja ne feine sache - in vielen faellen fuer das government. Verwendest du diesen, musst du bei dem incometax return genau belegen fuer welche materialien dieser benutzt wurde. Pruefen sie dieses koennen sie daraus schliessen das du improvements an deinem haus gemacht hast. Ist der wert des hauses ist jetzt hoeher und du hast das nicht angegeben, dann bekommst du einen liebesbrief von Revenue Canada. Der Staat weis schon was er tut wenn es darum geht fuer sich selber geld beschaffen. Der buerger fuehlt sich gluecklich, die wirtschaft wird dadurch angekurbelt und am ende holt sich der staat diesen "taxcredit" durch erhoehung der property tax doch wieder. (Er hat es ja nun auf file... pick me, pick me!!!)
coffee bean: nicht sicher, ob deine Aussage so stimmt. Property tax assessment wird von der Provinz gemacht, Mill rate (d.h die prozentzahl die du an Gemeindesteuern aufgrund deines eingeschaetzten Haus Wertes bezahlen musst), wird von der Gemeinde gesetzt. Tax credit ist federal. Es waere amazing, wenn alle auf einmal zusammenarbeiten wuerden. Ansonsten hat simo die Sache schon recht gut beschrieben. Kaufpreise der umliegenden Haueser oder in derselben Gegend werden fuers meiste als grundlage genommen. Der assessor ruft meistens an, wenn er hoert, das Haus verkauft ist und fragt nach Renovierungen (so ist es jedenfalls hier) oder Veraenderungen groesserer Art.
Zitat von coffee beanTja, und der "Home renovation tax credit" ist ja ne feine sache - in vielen faellen fuer das government. Verwendest du diesen, musst du bei dem incometax return genau belegen fuer welche materialien dieser benutzt wurde. Pruefen sie dieses koennen sie daraus schliessen das du improvements an deinem haus gemacht hast. Ist der wert des hauses ist jetzt hoeher und du hast das nicht angegeben, dann bekommst du einen liebesbrief von Revenue Canada. Der Staat weis schon was er tut wenn es darum geht fuer sich selber geld beschaffen. Der buerger fuehlt sich gluecklich, die wirtschaft wird dadurch angekurbelt und am ende holt sich der staat diesen "taxcredit" durch erhoehung der property tax doch wieder. (Er hat es ja nun auf file... pick me, pick me!!!)
Naja, die meisten Renovierungen haben ja wohl keinen Einfluss auf den geschaetzten Hauswert, der sich am Marktwert einiger vergleichbarer Haeuser orientiert. Grosse Ausnahme ist der finished Basement, aber sicher spielt es keine Rolle ob jetzt das Bad, die Kueche oder Flooring ein Facelift erfahren hat. Sobald ich aber eine Inspection oder Baugenehmigung benoetige kriegt das MPAC (in Ontario) gemeldet. MPAC ist allerdings eine Firma, die fuer Staedte und Regions die Assessment macht und keine Behoerde (mehr), also ganz sicher nicht der verlaengerte Arm von Tax Revenue Canada. Tax Revenue wird sicher nicht Millionen HRTCs auditieren. Eher schon ein Problem fuer Contractors, da dieses Jahr jeder eine Quittung verlangt und mit HST vermutlich einige explizit keine Quittung mehr haben wollen, da zukuenftig ohne Zweifel vieles als "Nachbarschaftshilfe" laeuft, was heute noch versteuert wird. Ich weiss nur wie populaer Schwarzarbeit in Deutschland immer war, derzeit glaub ich MWSt 19% ist auch ein klasse Anreiz. Da koennte Tax Revenue dann beim Contractor nachfragen, warum ein Jahr so gut war und im anderen Jahr auf einmal kaum noch Auftraege verbucht sind.
Hus, grob gesprochen macht die Propertytax 0.5-1% vom Hauswert aus, durchaus auch schonmal mehr, v.a. in den boomenden Staedten. Deswegen sollte man sehr genau gucken, wo man hinzieht. Meine Strategie hier war ein aelteres, bezahlbares Haus zu kaufen das noch sowas wie ein Grundstueck hat, danach 2-3 Jahre in ein paar (ueberschaubare) Renos zu stecken, damit das Haus meinem Stil entspricht. Diese Renos tangieren das Assessment nicht und am Ende duerfte man daher eigentlich recht gut dastehen. Ich plane zumindest nicht, so schnell fort zu ziehen.
Hus, grob gesprochen macht die Propertytax 0.5-1% vom Hauswert aus, durchaus auch schonmal mehr, v.a. in den boomenden Staedten. Deswegen sollte man sehr genau gucken, wo man hinzieht. Meine Strategie hier war ein aelteres, bezahlbares Haus zu kaufen das noch sowas wie ein Grundstueck hat, danach 2-3 Jahre in ein paar (ueberschaubare) Renos zu stecken, damit das Haus meinem Stil entspricht. Diese Renos tangieren das Assessment nicht und am Ende duerfte man daher eigentlich recht gut dastehen. Ich plane zumindest nicht, so schnell fort zu ziehen.
Das klingt vernünftig.
Kann man denn bevor man etwas kauft, den entsprechenden Steuersatz bei der Stadt oder Gemeinde erfragen?
Die Sache mit dem finished basement erklärt dann ja wohl auch, warum in vielen Häusern der Keller wohl eine Dauerbaustelle bleibt und eben nicht wirklich fertig ausgebaut wird, oder?
Zitat von hus Kann man denn bevor man etwas kauft, den entsprechenden Steuersatz bei der Stadt oder Gemeinde erfragen?
Die Sache mit dem finished basement erklärt dann ja wohl auch, warum in vielen Häusern der Keller wohl eine Dauerbaustelle bleibt und eben nicht wirklich fertig ausgebaut wird, oder?
Gruß hus
Es gibt auch den partial fininished basement, da man halt bei der Elektrik oder Fireplace schlecht tricksen kann. Und man will ja auch seinen Versicherungsschutz nicht einbuessen oder eine Homeinspection durch zukuenftige Kaeufer ueberstehen. Bei allem, was man in Kanada an einem Haus macht sollte man immer auch den Wiederverkauf im Hinterkopf haben.
Die exakte Steuer kann der Makler oder Vorbesitzer nennen. Ich war mal zu einem open house , die Leute hatten Statistiken uber alle Kosten der letzten 10-15 Jahre. Ich war ueberrascht, die Propertytax ging sogar in manchen Jahren runter.
Die Sache ist die: verdienst du in Kanada 50.000$ im Jahr und zahlst 3000$ property tax sind das recht heftige 6%. Verdienst du 100.000$ (durchaus realistisches Familieneinkommen) sind es im gleichen Haus nur noch 3%. Das ist schon noch ein Aergernis, schraenkt aber deinen Lebensstandard nicht wirklich ein.
Noch zwei Gedanken hierzu: Bedenke, es sind ja auch ein paar Services wie Schneeraeumen und Muellabfuhr mit der Tax abgegolten. Ein guter Teil der Property Tax ist die Education Tax, also eine Zukunfsinvestition (selbst ohne eigene Kinder). Und irgendwo ist die Propertytax ja auch eine Reichen- oder Luxussteuer, denn das Millionendollarhaus kostet gerechterweise entsprechend. Pech ist das vielleicht fuer mittellose Erben oder Alteingesessen in up-and-coming neighbourhoods, ansonsten geht es aber gerecht nach Belastbarkeit. Senioren kriegen auch einen Rabatt, soweit ich weiss.