Mein Mann ist Dachdecker.Sicherheit auf dem Dach wird gross geschrieben,grosse Firmen tauschen sich untereinander aus,es gibt ein Safety check,ist im Grunde aehnlich aufgebaut wie ein Creditcardcheck,man bekommt Punkte fuer gutes Sicherheitsverhalten und Abzuge fuer schlechtes.Stehen dann Auftraege an,wird ueberprueft welche der beworbenden Firmen den besten Sicherheitscheck hat.Beispiel: Dachdecker haben sich hier in Kanada anzuseilen,erwischt man sie ohne dieses Sicherheitsnetz werden sie von der Baustelle verwiesen und die Firma bekommt eine Geldstrafe.Passiert soetwas oefter,darf die Firma den Job nicht zu Ende fuehren und muss Vertragsstrafe zahlen.Suncor ist sehr pingelich,und klar gibt es Verstoesse,aber die Safetyonkelchen koennen nicht ueberall sein. Dann darf mein Mann hier nicht mit T shirt arbeiten,nur langaermlig,Arbeitsschuhe werden regelmaessig ueberprueft und wer ohne Helm arbeiten,wird ebenso von Der Baustelle geschmissen. Das alles hat in Deutschland niemanden interessiert.
ja,das mit der sicherheit war fuer mich auch eine grosse umstellung.Moechte auch nicht behaupten das alles schlecht ist.Problem finde ich ist das dir am Bau versucht wird das denken komplett abzunehmen und das fuehrt dann auch zu Unfaellen,hab ich hier oft erlebt und dann wird die Firma bis in die Steinzeit verklagt. Naja,hoert sich auf jeden Fall alles schon ganz vielversprechend an. Hat sich aber immer noch keiner getraut zu sagen wo es am Besten ist in Canada.
ZitatHat sich aber immer noch keiner getraut zu sagen wo es am Besten ist in Canada.
Das hat nichts mit trauen zu tun - die Frage kann pauschal einfach nicht beantwortet werden. Der eine bevorzugt die Grosstadt, der andere den tiefsten Wald. Die eine will ans Meer, die andere in die Berge. Dann kommt es noch darauf an, in welchem Beruf Du taetig bist, wo entsprechende Stellen zu finden sind, usw. usf.
Der beste Ort in Canada ist folgender: Du hast eine gut bezahlte Arbeit, lebst in einer Gegend, die Dir persoenlich gefaellt, und bist rundum zufrieden.
@Schinks, für mich läuft das unter Eigenverantwortung. Gehe ich in Ca mit meinen Kindern in einen Pool, dann werde ich angemault, wenn die Kinder nicht direkt bei mir sind. In De ist es dem Bademeister nicht egal, was mit meinen Kindern passiert. Aber mir wird überlassen, wie sehr ich mich von meinen Kindern entferne. Ich empfinde es eher so, dass man mich in Ca für unmündig erklärt, weil man mir nicht zugesteht, alleine eine Situation ein zuschätzen. Im Klein Klein, da sind die halt super gut im genaue Regeln machen. Aber da machen sie uns unmündig. Ein Kind lernt keine Verantwortung für sich selber zu übernehmen, indem ich ihm alles genau vorgebe. Ich kam mir bevormundet vor in Ca und nicht behütet.
Vorallem empfand ich es als unglaubwürdig, weil im gleichen Atemzug im Großen auf Sicherheit überhaupt nicht geachtet wird.
Hast vollkommen Recht Trudy, unfassbare Zustaende hier bei den Kandischen heuchlern, wenigstens hattest Du genug Mut um diese Arbeits-Hoelle wieder zu verlassen!
Ich wuerde gerne noch mehr schreiben, aber ich kriege von meinem Chef Stromstoesse wenn ich laenger als 2 Minuten nicht arbeite......
Zitat von Trudy1@Schinks, für mich läuft das unter Eigenverantwortung. Gehe ich in Ca mit meinen Kindern in einen Pool, dann werde ich angemault, wenn die Kinder nicht direkt bei mir sind. In De ist es dem Bademeister nicht egal, was mit meinen Kindern passiert. Aber mir wird überlassen, wie sehr ich mich von meinen Kindern entferne. Ich empfinde es eher so, dass man mich in Ca für unmündig erklärt, weil man mir nicht zugesteht, alleine eine Situation ein zuschätzen. Im Klein Klein, da sind die halt super gut im genaue Regeln machen. Aber da machen sie uns unmündig. Ein Kind lernt keine Verantwortung für sich selber zu übernehmen, indem ich ihm alles genau vorgebe. Ich kam mir bevormundet vor in Ca und nicht behütet.
Vorallem empfand ich es als unglaubwürdig, weil im gleichen Atemzug im Großen auf Sicherheit überhaupt nicht geachtet wird.
Du schreibst von Kindern,ich von der Arbeit meines mannes...hmm...zu dem Thema noch einmal,alles was auf Arbeit laeuft,ist eben nicht Eigenverantwortung. Zum Thema Kinder,Babysitten ist ab 12 erlaubt,nach bestandenem Kurs.Ich persoenlich wuerde auch niemanden ohne einen dieser Kurse in mein Haus lassen.Wir waren hier schon mehrfach im Schwimmbad,niemand hat sich dafuer interessiert in welchem Umkreis ich mit meinen Kindern war.Meine Tochter faehrt allein schon mal ein Brot holen,interessiert keinen,da auch in den Malls Kinder alleine rumlaufen(ich rede hier von 11jaehrigen und aelter.)Deine Erzahlungen sind immer sehr krass,musst in einer exremistischen Gegend von Kanada gelebt haben.
Meine 2 cents zum urspruenglichen Thema: die meisten Chefs wissen hier wie man Mitarbeiter motiviert und koennen sogar laecheln! Aus D. habe ich eher das Gegenteil in Erinnerung.
Zurueck zum Ausgangsthema ist ein guter Stichpunkt. Es ging doch uim die Arbeitsbedingungen in Kanada, richtig? Dazu kamen ja auch eine Menge gute Beitraege. Erst als irgendjemand wieder anfing den leidigen Vergleich Deutschland - Kanada zu ziehen kippte die Stimmung (zumindest meine).
Ich sage es hier und in jeden anderen Thread nochmals (falls noetig). Wer nicht aufhoeren kann mit Deutschland zu vergleichen bleibt am besten gleich zu Hause! Man kann es nicht vergleichen, und - es bringt auch nichts! Gar nichts. Ausser man kommt nach Kanada in den Urlaub und faehrt eh wieder heim, dann kann man losledern was alles woanders besser ist!
Huch - er hat mich entdeckt! Nein, Chef, nicht die Peiitsche!!!! ........ Was wollen Sie mit dem Stapler????? AAAAAAArgh!
Genau so kenne ich es von fast täglichen Berichten. Der kanadisch-deutsche Infoaustausch zum Thema Arbeiten in Kanada ist bei mir sehr aktiv. Bei den ganzen Komplimenten: Great Job...usw. bin ich skeptisch (allgemein mit Komplimenten, bin da eher zurückhaltend). Auch bei vielen anderen Punkten. Hat immer mehrere Seiten. Selber habe ich jetzt auch viel mehr direkt mit großen kanadischen Unternehmen zu tun. Macht Spaß.
Zitat von hrt2fnd - - bei jeder gelegenheit wird background check gemacht (job, wohnung, bank, etc.) und man muss einen telefonkontakt angeben - irgendwie scheint ein call mit einer wildfremden person mehr wert zu sein, als ein refernezschreiben vom pabst...
da ich häufig aktuelle Rückmeldungen bezüglich unterschiedlicher Arbeitsbedingungen in Kanada erhalte, kann ich mir trotzdem noch kein komplettes Bild davon machen, wird halt in manchen Dingen so sein wie in Deutschland. Hier ein kurzer Auszug aus einem aktuellen Mail aus Kanada. Es geht um Day Care-Einrichtungen (Namen geändert):
Zitat:
Today a new administrator made a mistake.
He wanted us to know what the janitor service was supposed to get done in a month in our classrooms so he sent us the contract. I did not notice what the janitor was to clean in the month as much as I noticed how much money he would be making.
Here is the low down,
Glenda, supervisor, ECE, foodsafe, t ball coach, special needs and infant toddler educations 16.50 per hour.
Edith Diploma ECE Art teacher, 15.00 per hour
Karen bachelor of arts degree, ECE and trained worshop instructor 15.00 Per hour.
Tina Ece assistant with Phsycology and papers for botany 13.50 per hour.
Janitor, no education required, mops the floor vacumes and takes out the garbage, 18.00 per hour.
Why? He is a man and a man will not work for peanuts so he demanded the price and he got it.
Now the whole staff are upset. This Janitor is the last in a string of unqualified and better paid employees who do not directly benifit the children yet make way more than we do.
Now the whole staff are upset. This Janitor is the last in a string of unqualified and better paid employees who do not directly benifit the children yet make way more than we do.
The girls who work with the after school program are the saddest, only 11.50 an hour but only a little education required.
wir arbeiten einmal im Handwerk und einmal im Office und auf die Uhr gucken tut hier keiner. Angetroedelt kommen sie punkt 8am (bzw. 7am), wenn ueberhaupt. Manchmal hoeren wir Satze wie: "Oh, you are so early every morning". Unser "early" ist 5-10 Min. vor Arbeitsbeginn.
Sicherheit wird hier auch sehr gross geschrieben, in dem viel gelabert wird, viel Wind um nichts gemacht wird.... alles wichtig wichtig aber die fehlende Absicherung an der Kreissaege juckt seit 2 Jahren keinen.
Die Gelassenheit mancher Canadier bezeichnen wir (bei vielen, nicht allen) als Faulheit und mangelndes Interesse am Job. Ein grosser Teil hat die Einstellung "Aaah, is good enough...leave it." wo wir uns als Deutsche, die doch eher geradlinig und gruendlich sind, lange dran gewoehnen mussten. Nach dem 2. Ticket vom College koennen die meisten immer noch keinen tapematcher lesen, geschweige denn einen rechten Winkel ausrechnen. Von einer Exceltabelle mit Formeln hinterlegen fang ich garnicht erst an... Das kann einen schon mal zur Weisglut treiben, muss aber nicht.
Wir sind sehr froh ueber Benefits vom Arbeitsgeber, die leider nicht jeder anbietet. Coffee free und Cookie Fridays geniessen wir auch, logisch
Klar ist das "hire & fire Risiko" gerade in der resession sehr hoch, allerdings kann man sich als Deutscher (gerade im Handwerk) hier von den anderen abheben und das ohne alles besser wissen zu muessen. Wir Deutschen haben ein super Ausbildungssystem und wenn man Koepfchen und ein bisschem Glueck hat, kann man sich hier einen guten Arbeitsplatz sichern und sich ein klein bisschen unersaetzlich machen mit seinem Koennen und Geschick. Leider haben wir einige Deutsche kennengelernt die einiges auf dem Kasten hatten allerdings ein zu grosses Mundwerk. Wie schon angesprochen moegen das die Canadier garnicht. Ist auch verstaendlich in meinen Augen.
Die Mitarbeitermotivation kennen wir auch und wissen wir auch von Anfang an zu schaetzen.
Ich denke man kann hier sehr gut leben und sich auch wohl fuehlen wenn man nicht "typisch deutsch" durch die Gegend meckert bzw. klugscheisst.
@Gerdcarol Die Antwort auf die Frage wo es am Besten ist wirst du nicht bekommen. Jeder hat andere Vostellung und Erwartungen und es waere schlimm wenn es einen Ort gaebe, "der am Besten ist" denn dann haetten wir ein 2. kleines Deutschland hier und ich glaube das will der Grossteil hier im Forum nicht haben
So, das war mein Senf und meine Erfahrungen bisher.
Du schreibst von Kindern,ich von der Arbeit meines mannes...hmm...
gut, da wäre eine gewisse Transferleistung deinerseits nötig gewesen, aber lass mal.
zu dem Thema noch einmal,alles was auf Arbeit laeuft,ist eben nicht Eigenverantwortung. Die dort arbeiten sind doch Erwachsene, oder?
Zum Thema Kinder,Babysitten ist ab 12 erlaubt,nach bestandenem Kurs.Ich persoenlich wuerde auch niemanden ohne einen dieser Kurse in mein Haus lassen.Wir waren hier schon mehrfach im Schwimmbad,niemand hat sich dafuer interessiert in welchem Umkreis ich mit meinen Kindern war.Meine Tochter faehrt allein schon mal ein Brot holen,interessiert keinen,da auch in den Malls Kinder alleine rumlaufen(ich rede hier von 11jaehrigen und aelter.)Deine Erzahlungen sind immer sehr krass,musst in einer exremistischen Gegend von Kanada gelebt haben.
Also, in einer "extremistischen Gegend" Canadas habe ich nicht gelebt, ich wüßte auch nicht, wie die aussehen sollte. Ich glaube auch nicht, dass ich in einer extremen Gegend gelebt habe. Aber frag doch Deinen Mann, wie extremistisch Fort McMurray ist. Oder Toronto, wo ich auch dergleichen erlebt habe.
Ab 12 dürfen die schon babysitten? Egal wieviel Kurse die in dem Alter belegt haben, ich würde denen kein Kind in die Hand drücken. Und auch dies fällt unter das Thema safety. 12 jährigen Kindern babysitten zu erlauben, finde ich wiederum verantwortungslos, in erster Linie den 12 jährigen gegenüber.
Zitat von Trudy1 Ab 12 dürfen die schon babysitten? Egal wieviel Kurse die in dem Alter belegt haben, ich würde denen kein Kind in die Hand drücken. Und auch dies fällt unter das Thema safety. 12 jährigen Kindern babysitten zu erlauben, finde ich wiederum verantwortungslos, in erster Linie den 12 jährigen gegenüber.
Wunderbares Beispiel fur "Deutsches" denken:
Es geht doch nicht um Kurse. Es geht um die Persoenlichkeit des/der 12-jaehrigen. Waehrend das fuer einige in dem Alter Undiskutabel waere, kommen andere in diesem Alter (und auch schon juenger) damit sehr gut klar ein Auge auf kleinere zu werfen. Babysitten ist ja ein dehnbarer Begriff, das kann die Komplettversorgung eines Neugeborenen sein (fuettern, Windeln wechseln, ins Bett bringen), oder es kann die Beaufsichtigung eines toddlers sein der schon schlaeft, und die Aufgabe des Babysitters ist im Notfall die Eltern oder 911 anzurufen.
Redet man vom "Daycare", dann gibt es hier sehr wohl strenge Voraussetzungen (z.B. regelmaessiger CPR/First Aid), 12-jaehrigen kommen dafuer sowieso nicht in Frage.
Also nicht einfach alles (wie so haeufig) ueber einen Kamm scheren, ein 12-jaehriger ist nicht wie jeder andere 12-jaehrige, ein kanadier ist auch nicht wie jeder andere Kanadier, und ein Auswanderer ist (Gott sei Dank) nicht wie jeder andere Auswanderer. Auch wenn es schwer faellt das zu glauben.
Du kannst gerne darauf antorten Trudy, ich weiss dass Du mich offiziell ignorierst, aber es muss schlimm sein deswegen nicht antworten zu duerfen.......