Hallo Leute, Wie ist eigentlich das Arbeiten in Canade.Ist da easy going mit den Leuten?Ich meine,naturlich muss man Leistung bringen,aber wie ist es mit Canadiern zu arbeiten.Hier in Irland eigentlich sehr gut.Aber ich hab oft im Ausland gemarkt das die Leute denken das wir denken,wir Deutschen sind was besseres.Oder die verlanden Wunderdinge von einem,bloss weil man Deutscher ist.
Das ist doch mal eine gute Frage! Mal sehen wie unterschiedlich die Antworten sind:
Zuerst der Hiring-Process: Kanadier stehen auf Papier! Sie wollen fuer alles einen Nachweis, ein Diplom, ein Zertifikat, einfach alles belegt haben! Interviews sind sehr "intense", und meist zweiteilig. Zum einen "local focus", da geht es nur um einen selbst, die Persoenlichkeit. Fragen beginnen haeufig mit "tell me of a situation when you.....", es geht NUR um einen selbst. Der zweite Teil ist die Qualifikation fuer den Job, die Berufserfahrung (das grosse Problem fuer Immigranten weil unsere Arbeit im Ausland nur bedingt anerkannt wird).
Die Arbeit selber empfibnde ich selbst als sehr angenehm. Man geht sehr professionell miteinander um, sehr freundlcih, es wird ein gutes Arbeitsklima geschaffen. Auf der anderen Seite wird vieles sehr genau genommen, 8.00 Uhr heisst 8.00, und nicht 8.03. Da kriegt man schon mal den Blick auf die Uhr serviert, und man muss sich das 6 Monate spaeter in seinem "performance-review" als "not always on time" sagen lassen...... Die Kanadier benutzen haeufig die gleichen trainigs-methoden und strengen hirarchien wie die Amerikaner. Dazu gehoeren z.B. "stand up meetings" jeden morgen, man versammelt sich und redet ueber die Arbeitsleistung gestern (samt Umsatzahlen), und motiviert sich gegenseitig mit einem lauten "Hurra" heute noch besser zu sein. Wer das mal miterleben will geht um 9.00 Uhr morgens zu WalMart, dort wird das jeden Tag praktiziert, dauert etwa 10 Minuten, ist nicht zu uebersehen und zu ueberhoeren.....
Fuer uns Deutsche sehr ungewohnt - aber was solls.
Arbeistleistung wird verlangt, "frei haben" und Urlaub haben nicht den gleichen Stellenwert wie fuer uns Deutsche. Der Kanadier scheint seine Wochenenden besser zu nutzen, da passieert eigentlich alles! Man hoert staendig von den "weekends", eher selten von den "holidays". Wir Deutschen reden ja eigentlch das ganze Jahr ueber unseren Urlaub.
So, das war mal ein Sicht der Dinge. Gilt garantiert nicht fuer jeden, und nicht fuer jeden Job. In (verschiedenen) grossen Unternehmen habe ich das aber so gesehen und erlebt.
Gute Antwort, da unterscheiden sich die Irischen Firmen ja nicht viel von den Canadischen.Es zaehlt erstmal nur das Papier nicht die Erfahrung. Diese schlauen Interview Fragen lernt man hier auf den Managementkursen,die ja aus Amerika kommen.Komischer weise immer die gleichen Fragen.Bischen Motivation am morgen ist ja nicht schlecht. Peoffessioneller Umgang ist gut,sind sie auch so gut!Kann man von ihnen was lernen? Hier geht zum Beispiel der halbe Tag an meetings drauf,Tool box talk, Site meeting,Safty meeting, disciplinary meeting,method meeting,...... so kann man den Tag auch rumbekommen und nichts gemacht.
mein beitrag zur arbeit: -stressfrei:hab hier noch kein stress gehabt -hab 2wochen urlaub im jahr,kann aber unbezahlten jederzeit nehmen -gut versichert ueber arbeitgeber -legen hier sehr viel wert auf sicherheit -man kann jederzeit sofort gekuendigt werden -man muss aufpassen was man macht und zu wen man was sagt.hier wird viel sofort gepetzt -man muss in den ersten wochen und monate erstmal beweisen das man nicht der typisch deutsche besserwisser ist. -kaffee ist frei
hi Joe, cool answer,danke. Darf man fragen was du arbeitest,hoert sich nach Handwerk an. Wuerde mich gerne mal mit nem Leidensgenossen austauschen. Wo ist es deiner meinung nach am besten in Canada.
Das arbeiten hier kann man kaum mit dem in DE vergleichen. Alles laeuft hier etwas gemaechlicher und Druck ist hier fast unbekannt. Man legt viel wert auf ein gutes Arbeitsklima und Teamwork wird hier sehr gross geschrieben. Auch die Family ist sehr wichtig. Wie schon vorher geschrieben wird her sehr viel wert auf die Sicherheit gelegt , wobei man den Menschen auch viel von deren common sense nimmt. Viele Menschen hier koennen ein Risiko nicht richtig einschaetzen, weil sie es nie gelernt haben. Man bekommt hier auch viel Honig um den Bart geschmiert, von wegen," we appreciate your work". oder " we are happy that you work for us", " you made a good job", hoert man hier fast taeglich. Am Ende des Tages weiss man das es uebertrieben und von weit hergeholt ist, aber irgendwie fuehlt man sich doch besser. Auch hier muss man seine Leistung bringen und die Firma muss Geld verdienen, aber es wird einem leichter gemacht und genau das ist es was ich an Canada so liebe.
wenn ich gut verstanden habe, bist du ein Deutscher, der nach Kanada ausgewandert ist? Darf ich mal fragen, seit wie langem bist du in Kanada, in welchem Bereich arbeitest du, wurde dein Studium und Erfahrung in Kanada anerkannt? War es schwer am Anfang eine Arbeit zu kriegen?
noch ein paar Kommentare, betrifft aber die Industrie, nicht öffentlichen Dienst:
- viel kommt auf die Provinz wo Du arbeitest an, und dann auf den Ort - Toronto ist schon mal weniger ''gemütlich" - sehr viel auch auf den job und Gehalt. Wenn Du mal über die 100M /Jahr kommst, da ist schon Streß mit dabei - ''man kann jederzeit sofort gekuendigt werden'' - stimmt, aber mit Kompensation (wenn Grund/schuldlos). Rechne mit 1 bis zwei Monaten pro Arbeitsjahr bei jeweiliger Firma als guter Ausgleich. Daher jeden Wisch aufheben, der Gutes über Dich besagt!! - Urlaub - meist drei Wochen nach 5 Jahren, bei guten Firmen; viele haben 5 und sogar 6 Wochen - everything is negotiable! - Zusatzversicherungen, Pensionbeitrag, Leistungsbonus etc. - kommt auf die Firma an. Gute haben bessere Pläne. - Firmenwagen & Blackberry, etc. ist auch meist mit dabei. - als Angestellter ist nicht vergütete overtime selbstverständlich - 50-60 Stunden Wochen kommen vor. Aber man hat dann bei Reisen etc. Gelegenheit zum Ausgleich, Frau/Freundin mitnehmen , freien Tag anhängen etc. Wer um 17:00 immer schon vom Schreibtisch weg ist, bleibt meist nicht lange. - einen Tag pro Woche von zu Hause arbeiten wird immer mehr zum neuen ''Normal'' - Weiterbildung - bei guten Firmen sehr gefördert! - Teamwork auch sehr gefragt, daher immer die Frage ''paßt'' der Bewerber/Bewerberin ? - Kompetenz ist Voraussetzung, dann Erfahrung/Ausbildung und dann der ''good fit''
meine erfahrung: - puenktlichkeit wird hier (toronto) nicht unbedingt groesser geschrieben als in DE - arbeiten ist etwas langsamer und weniger pro tag/woche (kommt aber auch auf den job an) und toronto ist nicht regina - stress ist etwas weniger als in DE aber man kann relativ schnell gefeuert werden (und was sind dann schon 1 monatsgehalt ohne kuendigungsfrist???) von daher ist der unterbewusste stressfaktor m.e. hoeher (sehr duennes sozialnetz - ca. max 1,600$/monat arbeitslosengeld) - training/ueberstunden/performance review/team work/approach/dienstwagen etc. wird aehnlich gehandhabt wie in DE auch (abhaengig wo man arbeitet) - vieles erscheint mir hier eher regional als global ausgerichtet - prozesse/methoden teilweise etwas optimierungsbeduerftig und 'old-school' - vergleichsweise sehr wenig urlaub (gilt durchweg) - vieles wird weniger performance bedingt abhaengig gemacht als vielmehr ueber vita B - bei jeder gelegenheit wird background check gemacht (job, wohnung, bank, etc.) und man muss einen telefonkontakt angeben - irgendwie scheint ein call mit einer wildfremden person mehr wert zu sein, als ein refernezschreiben vom pabst...
[quote="hrt2fnd":2s[album]3[/album]f8j] - irgendwie scheint ein call mit einer wildfremden person mehr wert zu sein, als ein refernezschreiben vom pabst...[/quote:2s[album]3[/album]f8j]
Klar! Der ist ja Deutscher, und das zaehlt dann erstmal nicht!
Sicherheit wird GROSS geschrieben, aber nicht beachtet. Wie so oft reden die Leute immer von dem, von den Sachen, die sie nicht haben. Schulungen und Plakate über Sicherheit sind mega beliebt. AN der tatsächlichen Umsetzung hapert es enorm. Ein Grund warum wir weg wollten war, dass der Arbeitsplatz meines Mannes uns viel zu unsicher war (Ölindustrie). Suncor hat selber behauptet, dass, könnte man Glück in Flaschen tun, sie ganze Wagenladungen damit füllen könnten.
Beispiel: Mein Mann musste, aus Sicherheitsgründen, seine kranke Mitarbeiterin zur Untersuchung ins KKh begleiten. Safty!!!!!!!!!!!!!!!!!! Gleichzeitig missachten die jede Vorschrift auf dem Gelände beim Rückwärtsfahren eines Trucks, die Anlage wird so mangelhaft gewartet, dass es zu Schwachstellen kommt, die irgendwann derart glühen, dass man diese sogar bei -40C mit bloßem Auge sieht. Kinder darf man keine millisekunde alleine lassen, aber mit 14 dürfen die Kinder babysitten, macht Sinn.
Sicherheit in Ca? Sicherheit hat vor allem was mit Eigenverantwortung zu tun. Und das wird den Leuten nicht beigebracht, es wird nicht gefordert und oft ihnen auch nicht zugestanden.
Danke erstmal an alle, sind wirklich interresante und hilfreiche Beitraege.Probleme mit Sicherheit z.B. kenne ich hier auch,wobei hier sachen zu Sicher gemacht werden das die Arbeitsweise schon wieder unsicher wird. Die leute muessen morgens beim betreten der Firma das Gehirn abgeben und kriegen jegliches denken abgenommen,was mich unwahrscheilich nervt.Hat einer einen Unfall,bin ich verantwortlich weil ich nicht den ganzen Tag hinter ihm gestanden hab.das aber wenn du ca.200 Personen unter dir hast. Team work ist hier auch gross geschrieben,funktioniert aber nicht. Naja,so hat jedes Land seine eigenarten. Aber seit ihr den alle trotzdem zufrieden mit eurem endschluss nach Canada zu gehn. Und vor allem,wo ist es eurer meinung nach am besten in Canada.
Die Leute die in Canada Leben und arbeiten sagen Sicherheit wird hier Gross geschrieben. ich schliesse mich dort an, taegliche "safety-bulletins", Firmeninterne (kostenlose) CPR-First Aid trainings waehrend der Arbeitszeit, Aushange ueber Sicherheitsbestimmungen an jedem schwarzen Brett.
Kritik an Sicherheitsbestimmungen an Kanadischen Arbeitspaletzen kommt von denen die in Deutschlabnd leben (und arbeiten). Klar!