Zitat von Byteloser Wie gesagt, es gibt Dinge die muss man akzeptieren, wir leben nicht mehr in Deutschland.
Das ist ein bemerkenswerter Satz, denn die Gewohnheiten und Lebensarten von Menschen sind wie sie sind,aber überall anders.
Das ist für viele allerdings schwer zu begreifen,weil das was sie kennen z.B mit hohen Qualitätsstandards etc. zutun hat und auch Teil ihrer Kultur ist,und für sie nur schwer darauf zu verzichten ist.
Aber verlässt man das Gebiet indem diese Kultur gelebt wird, sollte man aufpassen mit seinen Ansprüchen ,die manche leider zum Masstab auf der Welt deklarieren möchten, und sich manchmal benehmen, als wären ihre Menschenrechte verletzt worden.
Dann ist man einfach nicht so tolerant oder weltoffen wie sie vielleicht selbst glauben. Man muss andere Kulturen und Sitten verstehen und akzeptieren ,und entscheiden ob man gemeinsam mit ihnen leben kann oder nicht.
Und wenn man in einer Region lebt wo man vielleicht sehr schwere Umstände durchmacht,dann hat man die Wahl das zu akzeptieren ,es zu verbessern ohne anderen damit etwas aufzuzwingen,oder zu gehen.
Es gab hier recht gute Beispiele aus Kanada,mit denen ich mir einen prima Überblick verschaffen konnte. Das mit den Unterschieden aus den Provinzen war mir so noch nicht bekannt,und das was ich über das heizen irgendwo gelesen habe ,und die Diskussion ob Elektro oder Holzfofen,sollte man wenigstens mal gelesen haben.
weiß nicht ob ich mich wiederhole, aber ich habe mir den Leitsatz der anonymen Alkoholiker zum Lebensmotto gemacht der sinngemäß so geht:
Lieber Gott, laß mich Dinge ertragen die ich nicht ändern kann und die Kraft Dinge zu ändern welche ich ändern kann. Vor allem aber gib mir die Weißheit diese voneinander zu unterscheiden.
Mit diesem Motto kommt man wirklich gut über die Runden. Mich persönlich haben viele Dinge in Deutschland gestört. Deutschland kann ich nicht ändern, aber ich kann mich verändern ... drum leben wir in Kanada. Das hier nicht alles Gold ist was glänzt ist auch klar. Kann ich die Dinge verändern tue ich das, kann ich es nicht dann ertrage oder sagen wir arrangiere ich mich damit. Den perfekten Ort wird es nicht geben ... na oder warten wir mal ab vielleicht gibt es sowas wie den Himmel ja doch
Mit der Zeit (einige Jahre) bemerkt man auch bei sich selbst gewisse Veränderungen. Dinge die man angenommen hat, welche einen evtl. früher sogar an anderen gestört haben. Warum hat man sie angenommen? Weil sie sich vielleicht ja als gar nicht so schlecht rausgestellt haben.
Ganz wichtig als Neueinwanderer ist, dass man sich Zeit gibt mit der neuen Welt klar zu kommen. Bereits nach ein paar Tagen, Wochen oder Monaten aufzugeben ist verfrüht. Manchmal ist es auch nicht Kanada was einen unglücklich in der neuen Welt macht. Es ist evtl. der Ort, das Klima (was von Küste zu Küste unterschiedlich ist), die Wohnung, ... Man muß rausfinden was nicht paßt und das verändern. Ist dann nach einer gewissen Zeit noch immer das Gefühl da man hat einen Fehler gemacht, dann ist es keine Schande wieder zu gehen. Man hat es versucht, man weiß wie es ist und fragt sich später nicht wie es wohl gewesen wäre.
Ich hab es schon oft gesagt, wir haben unseren Seelenfrieden in Kanada gefunden auch wenn es schön wäre gewisse Dinge aus Deutschland hier vorzufinden.
Sehr richtig, byteloser. Dazu kommt noch, dass sich viele Leute nicht bewusst sind, wie emotional belastend es ist, sich aus seiner gewohnten Sozialumgebung zu reissen und darauf zurueckzufuehrendes Truebsal dem neuen Land oder irgendwelchen Kleinigkeiten anlasten.
Zitat von loachapokaSehr richtig, byteloser. Dazu kommt noch, dass sich viele Leute nicht bewusst sind, wie emotional belastend es ist, sich aus seiner gewohnten Sozialumgebung zu reissen und darauf zurueckzufuehrendes Truebsal dem neuen Land oder irgendwelchen Kleinigkeiten anlasten.
Dem kann ich mich nur anschließen- sind jetzt seit ca. 1 Woche in Vancouver und ich hätte nicht gedacht, dass es so schwerr für mich ist. Werde mir jetzt bald einen Job zulegen, da mich meine allererste " Arbeitslosigkeit" so wurmt und ich jetzt die Zeit habe über alles nachzudenken Das würde ich Kanada allerdings nie anlasten
Also drückt mir die Daumen dass ich so schnell wie möglich wieder arbeiten kann, damit ich auch so schnell wie möglich ein heißgeliebtes Auto haben kann...
Viel Glueck! Lass es dich nicht runterbringen. Es gibt so richtige Zeitrahmen, die grob auf die meisten Menschen passen, wie lange es dauert, bis man sich richtig eingelebt hat. Ich habe vergessen, wie das genau war, aber oft findet man Info darueber von den international students offices an grossen Unis, weil die eben auch durch diese Phasen von Kulturschock, Heimweh, Entfremdung etc gehen.
hi, alle zusammen!! ich bin so froh euch gefunden zu haben. Ich brauche ein paar informationen über das leben in Kanada, besonders die schulsystem dort.Ich besuche hier in Österreich die 6te Klasse gymnasiums. wir haben vor oktober dieses Jahres nach Toronto auszuwandern. 1)wie ich gehört habe fängt die schule dort einmal am 1. September und einmal im jänner, also nach weinachten, stimmt das oder nicht?
2) wie ist das jetzt, wenn ich im Oktober in Toronto bin, aber die schulen haben schon längst begonnen, kann ich dann mittendrin anfangen mit zu lernen oder muss ich auf nächste semester warten?
3) muss ich dort am anfang in ein ,,Sprach Klasse" gehen oder kann ich in ganz Normale klasse ? mein Englisch ist nicht schlecht, aber ich bin mir sicher, dass ich dort sehr große probleme bekommen werde, denn das was wir hier in Österreich lernen ist nicht mit dort zu vergleichen. Und außerdem hab ich angst, dass ich mich in der schule verschlechtere. werden die " Ausländer" oder " Auswanderer" dort in der schule unterstützt?
Ich hoffe ich hab euch mit mein Fragen kein Kopfweh bereitet:) Lg Sofia
also die Sommerferien sind hier Juli und August, das Schuljahr beginnt wieder am 1. September (bzw. dem ersten Wochentag im September). Bei dir wird das vermutlich so ablaufen, dass du einen kleinen Test absolvieren musst und danach wird entschieden in welche Klasse sie dich einstufen. Es kann sein das du in die 5. musst, in der 6. bleibst oder sogar in die 7. Klasse kommst. Es wird hauptsächlich daran liegen wie gut du in Englisch mitkommst. Vom Lernstoff her würde ich sagen dass du vermutlich viel weiter bist als deine Altersgenossen hier in Kanada.
In den meisten Schulen in Kanada ist es so, dass Einwandererkinder zusätzlichen Sprachunterricht erhalten. Die Lehrer hier sind sehr nett und hilfsbereit und sie werden versuchen dich in Englisch so richtig fit zu bekommen. Bei euch Kids geht das ja aber eh so fix das du in ein paar Wochen darüber schmunzeln wirst.
Mach dir keine zu großen Sorgen. Ich denke du wirst sehr angenehm von den kanadischen Schulen und Lehrern überascht sein.
Schöne Grüße und alles erdenklich Gute für dich und deine Familie!
Autokauf/ Security Check: wenn man von Hand, also gebraucht kauft, macht man den Check selbst (je nach dem). Dagegen wenn von einem Autohaendler, ist der Check schon gemacht. Wenn man den Check erstmal hat, gilt er bis man das Auto wieder verkaufen will, also der naechste Besitzer soll den wieder machen, egal wie viele Jahre vergangen sind. KfZ Steuer gibt es nicht. (KfZ-Versicherung, Sprit)
KfZ-Mechaniker/ Autoreparatur (@Papaya: kann so aehnliches Liedchen singen.... ) 1ste Erfahrung beim Autokauf: "Motorschaden" Lampe leuchtete auf nach paar Tagen... zum Haendler, laaaaanges hin und her (paar Tage), es war ein Sensor der kaputt war. Angeblich ausgetauscht worden, aber in Wirklichkeit nur Kabel an den Fernlicht angeklemmt.. frag nicht wie. Jetzt: wenn man Fernlicht einschaltet, leuchtet "Motorschaden"-lampe auf, macht man aus und weg ist der Motorschaden!
Recycling kennen bei uns nicht viele. Papier, Plastik, Aludosen, Flaschen kommen ins blaue Kasten und Rest in Tonne. Pfand wird bei uns weggeschmissen, Laeden nehmen nicht an, sagte man mir. Hab auch schon geguckt=hoffnungslos.
Kredit: wenn soooo dringend, der Arbeitgeber koennte buergen. Tut nicht jeder. Wenn man aber einen Arbeitsvertrag fuer z. B. mind. ein Jahr unterschrieben hat und Auto zu Arbeit zu kommen braucht, ist es durchaus moeglich.
Online Ueberweisung: bei uns kein Problem, wahrscheinlich je nach Bank. (Aber Geld nach DE ueberweisen... hatten die keine Ahnung)
Puenktlichkeit: ist eine verzerrte Geschichte. Manch einer kennt's, anderer nicht. (Nicht alles direkt zu Herzen nehmen, wenn der Vermieter nicht mit dem Schluessel kommt und du auf gepackten Klamotten sitzt und wartest....)
Essen: kennt ihr Zuckergurken? (Salzgurken) oder Blattsalat mit Yogurtdressing und Zucker?
Arbeitszeiten (wie Teilzeit): casual ist Gelegenheitsarbeiter, man ruft an=er kommt; nicht=nicht. (Point seven five) 0.75 ist die Teilzeitstelle= man arbeitet nicht z. B. 40 Stunden/Woche (100%), sondern 30 (75%), koennen beliebig verteilt sein (Start-Ende), genauso 0.5 und 0.3 und andere.
hier mal das, was ich in 6 Monaten in B.C. gelernt habe:
1.) Auto: hier in B.C. wird vor dem Tanken das Benzin bezahlt. Ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber man muss halt gut schätzen können. Oder man bezahlt direkt mit der Kreditkarte in der Zapfsäule. Wenn man den Luftdruck überprüfen muss: die Luftpumpen (äh, peinlich, aber jetzt fällt mir der richtige Name gar nicht ein) an den Tankstellen haben keine Skalen, an denen man ablesen kann, wieviel Druck jetzt auf dem Reifen ist. Dafür braucht man so ein kleines Stäbchen, kostet ca. 2 Dollar und gibts an jeder Tankstelle. Damit zwischendurch und beim Luftaufüllen immer ma wieder kurz messen. Wir haben uns eins gekauft und haben dann im Handschuhfach das unsres Vorbesitzers gefunden Auch hier gibt es sowas wie einen ADAC: BCAA. Ich glaube, der Mitgliedsbeitrag liegt derzeit bei jährlich 75 Dollar. Sind sehr hilfsbereit und zuvorkommend, wie ich finde.
2.) Arbeit: hier in B.C. gilt immer noch viel mehr das gesprochene, persönliche Wort mehr als das geschriebene. Deswegen sind Arbeitszeugnisse nicht so wichtig, sondern die potenziellen AGs wollen lieber mit den vorgerigen AGs sprechen oder zumindest emailen. Daher allen die noch in D. sind aber bald kommen wollen: all eure vorherigen AGs fragen, ob sie referenzen geben wollen, und sie auf mögl. Anrufe oder emails vorbereiten.
3. ) essen. Wir persönlich finden Essen einkaufen hier etwas teurer als in Dtld. Wahrsch. aber auch nur, weil wir noch nicht ganz "kanadisch" einkaufen, und weil uns der ALdi fehlt. Dafür ist Essen gehen hier in Vancouver sehr billig. Kriege hier auf der north shore z. B. 23 Stück Sushi für 5,95 Dollar. Leider mag mein Göttergatte kein Sushi, aber gegenüber is ja Tim Hortons Vorsicht: wenn man allerdings Bier oder sonstige Alkoholika zu sich nimmt wirds richtig teuer.
4.) Bier: (mein Mann is da mittlerweile quasi Experte HIer in B.C. gibts erine große staatliche Kette: B.C. Liquor store und ein paar kleine, unabhängige Liquor stores. Im B.C. Liquor store gibts das billigste Bier: Pacific Lager 6- pack für 11,95, glaub ich. Ohne TAxes. Und nich mal schlechtes Bier, wobei das ja Geschmackssache ist. Dafür sind die kleinen Stores meist ein wenig teurer, dafür aber besser sortiert und haben das ausgefallenere Bier: jaha, in unserm kriegen wir sogar: Prinz Luitpold Hefeweizen. Für 16,95. ISt das nich cool? Wobei auch das kanadische HEfeweizen, (HEF is back), Granville Island Hefeweizen sehr gut ist. Aber is nat. auch GEschmackssache.
5.) Brot: nun ja, ich gebe zu, beim Thema Brot sind wir sehr verwöhnt, da ich in North Vancouver bei einer deutschen, organischen Bäckerei (auch hier fehlt mir wieder das richtige dt. Wort) arbeite. Also ich hab hier immer mein Roggenvollkornbrot oder Mehrkornbrötchen. Glück muss der Mensch haben. (Kriege auch jeden Samstag meinen Hefezopf- bitte, nur kein Neid)
6.) Bücher: ich persönlich finde die Menge an Buchläden im Vergleich zu Dtld. sehr viel geringer. Aber hier gibts nat. große Ketten wie chapters und nat. auch Amzon. Dann gibts hier noch das Book warehouse- tja und das wars. Dafür gibts hier wahnsinnig schöne und viele Büchereien. Die Mitgliedschaft und das Ausleihen sind kostenlos, was ich auch sehr schön finde.
7.) Kino: hier in B.C. keine Platzkarten. Etwas Umgewöhnung nötig, da man hier dann schon sehr früh im Kino sitzen muss, um noch gute Plätze zu kriegen. Naja, so kriegt man wenigstens viel schöne Werbung mit.
Also, das war jetzt mal das, was mir so auf Anhieb eingefallen ist. Hoffe es hilft
Byteloser : Danke für deine Antwort, aber einer von meine Fragen wurde nicht beantworted , was mir sehr wichtig ist.
wenn ich jetzt oktober in kanda ankomme und die schulen haben schon längst begonnen, kann ich dann mittendrin zur schule gehen,oder muss ich auf nächste Jahr warten?
Und noch was: 1) eine Freundin von mir ist erst 16 Jahre alt und lebt hier in Österreich in ein Kinderheim und geht in 5te gymnasium. Sie will auch nach kanada auswandern und zwar ganz alleine. Wie wird jetzt das leben für sie dort ablaufen? kommt sie in ein Kinderheim oder wird sie zu ein Familie geschickt? Welche Unterstützungen bekommt sie, wenn sie alls minderjährige( noch nicht 18) und ohne Familie dort ist? Lg: sofia
natürlich gehst du ab Oktober in die Schule. Du musst nicht auf das nächste Schuljahr warten.
Für Deine Freundin wird es vermutlich keinen Weg nach Kanada geben. Sie muss, wie alle anderen auch, durch eines der Einwanderungsprogramme gehen. Das ist für Minderjährige aussichtslos.