Es wundert mich das sich noch niemand hier im forum ueber den mord im Greyhound Bus zwischen Edmonton-Winnipeg geauessert hat. Ich jedenfalls hatte gestern nacht schwierigkeiten einzuschlafen, das ging mir nicht aus dem kopf. Was denkt ihr denn ueber diesen fall? Eigentlich sollte ich mir darueber nicht solche argen gedanken machen, aber ich kann mir vorstellen das ich von jetzt an mir jeden nachbarn oder mitfahrer in einem bus, zug, oder in der LRT genauer anschauen werde. Jedenfalls in naechster zeit, vergessen werde ich das wohl nie! Ich bin jedenfalls voll geschockt! DAMN! Uebrigens.....kann in jedem land passieren!
das ist so eine Sache mit solchen Vorfaellen, so schlimm es ist, so unwahrscheinlich ist es selbst mal in so eine Situation zu kommen. Daher lohnt es nicht sich ernsthafte Sorgen zu machen, es gibt nichts, aber auch gar nichts was man in so einer Situation machen kann. Da es wahnsinnige ueberall und immer gibt, ist theoretisch kein Platz jemals sicher. Denkt man so, muesste man schon aus Angst zu Hause bleiben. Das kann keine Loesung sein.
Ich denke es gibt so etwas wie Schicksal, das ist meine ganz persoenliche Art so etwas zu erklaeren. Wird ein Mensch in einem Unfall getoetet, macht das sicherlich keinen Sinn. Wird jemand von einer verirrten Kugel oder bei einem Ueberfall getoetet, macht es auch keinen Sinn. Springt im Bus einer auf, zueckt ein Messer und toetet Menschen, macht das schon gar keinen Sinn. Da eine rationelle Erklaerung fehlt, denke ich es hat wohl an diesem Tag diesen Menschen passieren muessen, es war so bestimmt. Als meine Mutter mit 58 einfach so starb, hat das fuer mich als 16-jaehrigen auch keinen Sinn gemacht. Denkt man aber darueber nach und versucht eine Erklaerung zu finden, kann man die nur fuer sich selbst finden. Und meine war, das es das Schicksal meiner Mutter war an diesem Tag zu sterben. Warum auch immer, es war wohl so bestimmt. Wenn nicht auf die eine Weise, waere es evtl. anders passiert.
Aber wie gesagt, das ist meine ganz persoenliche subjektive Meinung. Lass Dir aber von solchen Vorfaellen nicht den Mut nehmen Dein Leben ganz normal weiter zu fuehren, ein offenes Auge auf die Umwelt - ja klar - aber das Leben deshalb aendern - nein, echt nicht.
Natuerlich ist das so eine Sache mit den lieben Mitmenschen. Wir kennen uns ja etwas privat und Du kennst in etwa meine Anstellung. Die Tat schlaegt sogar Wellen bis nach Deutschland. Uebrigens bin ich gestern Morgen heim gekommen von meinem Trip von Winnipeg nach Edmonton. Ich hatte ja schon ein Vorstellungsgespraech bei Greyhound. Aber nun hat auch meine Maus bedenken. Man weiss ja nie wer da so einsteigt.
Aber auf ner einsamen Insel wollte ich auch nicht deswegen leben.
@ Jan & Papaya! Ihr habt ja so recht, deswegen meinte ich ja auch das ich mir deswegen ja eigentlich keine gedanken machen brauchte. Aussergewoehnliche, unbeschreibliche misstaten wie diese sind ja leider nichts ungewoehnliches, da braucht man nur an 9/11 oder and die massaker in diversen schulen denken. Trotzdem hatte ich vorm fliegen keine angst und bin weiterhin auf die flieger gestiegen, ich habe mir auch keinen weiteren gedanken gemacht und meine kleene auf die schule geschickt. Ich glaube das lag daran, das die taeter wenigstens ihre motive hatten und dies auch sofort bekannt gegeben wurde. Dies scheint hier nun nicht der fall zu sein. Da sitzt man nur da und fragt sich: "what the F...k happened here"? Ausserdem hoerte ich das die angehoerigen dieses jungens nicht einmal auf dem ordentlichem weg informiert wurden, sondern von einem journalist vor ihrer haustuer das erfuhren. Ich kann mir nur beim besten willen nicht vorstellen, wie ich als mutter reagieren wuerde, wenn mein kind auf diese art und weise in einem bus gekoepft wird. Mir tun diese leute so leid, und nichts auf der welt kann das wieder gutmachen. Und papaya.....ich kann deine maus gut verstehen, allerdings wissen wir ja beide das truckin' auch gefaehrlich sein kann, und selbst indiesem falle war es sogar ein passagier...wie Jan schon sagte: "when your number is up, it's you turn". Thanks guys for the advice, it's appreciated!
@ vancouverite: schau mal nach diesem link...)ich hoffe ich mach das richtig). Ansonsten geh einfach auf MSN Canada homepage, oder auch auf der MSN germany homepage ist ein bericht davon, nur kuerzer halt. Gruess mir meine tochter in vancouver lol, die kommt auch oefter mit dem greyhound nach edmonton (seufz).
ZitatIch kann mir nur beim besten willen nicht vorstellen, wie ich als mutter reagieren wuerde, wenn mein kind auf diese art und weise in einem bus gekoepft wird.
Ich denke nicht viel anders als wenn es ertrunken oder bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen waere. Zudem wurde er nicht gekoepft sondern erstochen. Seiner Leiche wurde der Kopf abgetrennt - das ist ein Unterschied.
Mein Gott - in NYC werden taeglich schwarze und Uhreinwohner erstochen, erschlagen, erschossen, verhungern oder es wird ihnen lebensnotwendige medizinische Hilfe verweigert. Aber das kennen wir ja schon - darueber braucht man sich nicht mehr entruesten...
Zitat Ich denke nicht viel anders als wenn es ertrunken oder bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen waere. Zudem wurde er nicht gekoepft sondern erstochen. Seiner Leiche wurde der Kopf abgetrennt - das ist ein Unterschied.
Mein Gott - in NYC werden taeglich schwarze und Uhreinwohner erstochen, erschlagen, erschossen, verhungern oder es wird ihnen lebensnotwendige medizinische Hilfe verweigert. Aber das kennen wir ja schon - darueber braucht man sich nicht mehr entruesten...
Gruss, Duesentrieb
Hi Duesentrieb,
meinst Du das wirklich? Für mich wäre es ein riesiger Unterschied, ob mein Kind bei einem Unglück ums Leben kommt, oder von irgendeinem Irren abgeschlachtet, vergewaltigt oder sonst irgendwie verstümmelt worden wäre.
Und Deine Bemerkung "darueber braucht man sich nicht mehr entrüsten..." lässt mich schaudern, wenn ich an Dich denke. Wenn niemand sich mehr entrüstet, wo sind dann Menschlichkeit und Hilfe abgeblieben? Moral und Anstand? Wenn Dein Kind zusammengeschlagen wird und Leute mischen sich nicht ein. Bist Du dann nicht entrüstet über diese Menschen?
Bin echt sauer jetzt.
Du solltest diesen Satz einmal überdenken! Meine Meinung! Ulli
Ups - natuerlich Ureinwohner Vielen Dank, dass Du mich auf diesen Schreibfehler aufmerksam gemacht hast.
Zitatlässt mich schaudern, wenn ich an Dich denke.
Kein Grund dafuer: Ich schneide keine Koepfe - oder sonstige Koerperteile - Menschen, die ich nicht kenne, ab (auch nicht denen, die ich kenne).
Zitatwo sind dann Menschlichkeit und Hilfe abgeblieben? Moral und Anstand?
Das kann man in der Bibel nachlesen. Aber es scheint mir, dass Du sensationsgeil bist und lieber diese Artikel im Internet liest und sich dann noch entruestet.
ZitatWenn Dein Kind zusammengeschlagen wird und Leute mischen sich nicht ein. Bist Du dann nicht entrüstet über diese Menschen?
Wuerdes DU denn meinem Kind helfen wenn es von einer Schlaeger-Gruppe zusammengeschlagen wird? Wuerdest DU Dein Leben fuer einen fremden Menschen auf's Spiel setzten?
ZitatBin echt sauer jetzt.
Du solltest Dich nicht selber Aergern. Das Leben ist doch viel zu kurz dafuer - wie das aktuelle Beispiel zeigt.
Der Schweizer schreibt instinktiv Uhreinwohner.......
OK, zurueck zum Thema. Denke mal das ist alles Theorie, wer weiss schon wie er kn einer extremen Situation reagieren wuerde. Ich kann nur auf ein paar Erfahrungen aus meiner Journalistischen Taetigkeit von Unfallstellen, Gerichtssaelen und Kriegsschauplaetzen zurueckgreifen. Menschen zeigen ab und an ganz erstaunliche Reaktionen, sogenannte "tough guys", im normalen Alltag hart und unantastbar, heulen wie kleine Maedchen wenn es drauf ankommt, und ich habe typen gesehen, denen wuerde ich nicht zutrauen einen Lottozettel ohne Hilfe auszufuellen, die wachsen wirklich ueber sich hinaus wenns ums ganze geht. Also ganz schwer zu sagen was ein anderer oder man selber machen wuerde wenn es wirklich ernst wird, darum auch nicht sinnvoll darueber zu streiten. Dennoch bin ich auch etwas ueber Dein Posting gestolpert Duesentrieb, die Tatsache das taeglich ueberall auf der Welt unglaubliche Sachen passieren relativiert diesen Vorfall nicht im geringsten.
Aber wie auch immer, schwer mit so einem Thema umzugehen...
ZitatDennoch bin ich auch etwas ueber Dein Posting gestolpert Duesentrieb, die Tatsache das taeglich ueberall auf der Welt unglaubliche Sachen passieren relativiert diesen Vorfall nicht im geringsten.
Vor ein paar Wochen kursierte ein Video einer Ueberwachungskamera, wo in den USA eine schwarze Frau zu sehen war, welche 24 Stunden in einem Notfall-Wartezimmer auf Hilfe wartete. Sie kollabierte und viel zu Boden. Die anwesenden Wartenden, Krankenhausangestellte und sogar anwesende Polizist kuemmerte dies einen Scheiss. Die Frau starb.
Das sind Sachen die mich erschrecken, doch das ist hier kein Posting wert. Doch wenn einer Leiche der Kopf abgeschnitten wird, wird gleich laut rummgeheult und so. Das machen die Kanadier (nicht nur die) uebrigens jeden Herbst mit den Rehen.
HALLO? Wir lesen das ja nur in der Zeitung weil es Leute gibt die das kaufen. Oder wuerdest Du das nicht Fotografieren gehen, wenn Du koenntest? Stell Dir mal das Honorar fuer die exklusiv Bildern vor! Wuerdest Du draussen vor dem Buss bleiben? Wuerdest Du?
Ich geh nun eine Woche in mein Haus in Fernleigh. Das einzige was mich dort entruestet ist, dass meine Toilette noch nicht fertig ist. Doch da kann ich was daran aendern.
klar, es ist ein grausamer Vorfall. Und ich stimme Jan zu, wenn er sagt, das es Schicksal jeden einzelnen ist zu sterben.
Was mich diese Tage aber noch mehr geschockt hat, war der Artikel ueber einen 15 jaehrigen Jungen, der bei seinem summer-job ums leben gekommen ist. Er haette dort gar nicht arbeiten duerfen, da er zu jung war und wurde dann von Asphalt ueberschuettet. Ein Anwohner hatte ihn noch schreien gehoert. Der Lkw Fahrer, der den Asphalt ablud, hatte ihn nicht hinter seinen Fahrzeug gesehen. Der Junge war natuerlich tod, als er endlich geborgen wurde. Da fragen sich die Eltern natuerlich auch WARUM? genauso wie in dem Greyhound bus Vorfall. Und eine Erklaerung gibt es in beiden Faellen nicht, weder von dem Tateter noch vom Arbeitgeber, warum einen 15 jaehrigen zu Strassenarbeiten eingestellt hat.
Fuer mich sind beide Faelle Schicksal, Fuegung oder aber auch von Gott vorbestimmt. Das ist meine Meinung.
Zitat von Duesentrieb[ HALLO? Wir lesen das ja nur in der Zeitung weil es Leute gibt die das kaufen. Oder wuerdest Du das nicht Fotografieren gehen, wenn Du koenntest? Stell Dir mal das Honorar fuer die exklusiv Bildern vor! Wuerdest Du draussen vor dem Buss bleiben? Wuerdest Du?
Ja, ich wuerde. Definitiv. Aus 2 Gruenden.
Erstens weil mir der Anstand sagt dass ich so etwas nicht fotografieren soll. Zweitens weil sich diese Bilder sowieso nichtr vermarkten liessen, soviel Blut druckt nicht mal Bild.
Und jetzt noch off-topic eine Anmerkung ueber (uns) Journalisten. Staendig dargestellt als Geldgeile Geier die fur eine Story ueber Leichen gehen. Ist bekannt. Ausserdem haben wir fotografen Diana auf dem Gewissen. Ist auch bekannt.
Jetzt die Tatsachen. Es gibt wie in allen Bereichen solche und solche. Ich spreche aber fuer die Mehrheit von Journalisten wenn ich sage das Moral und der Ehrenkodex in diesem Beruf eine groessere Rolle spielt als Geld. Der Grund hierfuer ist das ein Journalist, der wegen einer Story Grenzen ueberschreited, rein beruflich gesehen suizid begeht. Fotografiere ich z.B. 5 mal die Woche beim FC Bayern Muenchen, verdiene ich damit einen guten Teil meiens Lebensunterhaltes. Habe ich jetzt die Chance einen Spieler mit seiner Geliebten in "aktion" zu fotografieren, habe ich 10 oder 20.000 Euro vor der Linse - easy money. Mache ich das, bin ich beruflich erledigt, mein derzeitiger Auftraggeber wird nicht erfreut sein das einer seiner Leute sich mit dem Verein anlegt und wird mich fallen lassen, andere Firmen erfahren davon und lassen die Finger von mir, der FC Bayern laesst mich sowieso nicht mehr aufs Gelaende und damit bin ich wertlos als Muenchenr Nachrichtenfotograf. Nun zur Moral: Ich war exclusiv dabei als sie 1996 den Koerper der 6-jaehrigen Nathalie Astner aus dem Lech gezogen haben, Tip von einem Polizisten, kein anderer Fotograf in der Naehe. Ich habe das gesehen, die Kamera weggelegt und kein einziges Foto gemacht. Ging nicht. Bei der Beerdigung eine Woche spaeter waren 200 Journalisten am Friedhof, vielleicht 10 davon konnten ihre Traenen unterdruecken. Der erste Kindermord in Deutschland der derart fuer Aufsehen gesorgt hat, leider nicht der letzte. Bedenke das Journalisten auch Menschen sind, die wie jeder andere fuehlen. Der Beruf verlangt Sachen zu dokumentueren die aeusserst unangenehm sein koennen, sich mit Sachen (wie dem Tod) auseinandersetzten zu muessen die man Instinktiv weit weg von sich haelt. Da geht es nicht in erster Linie ums Geld, die Fotografen, Kameraleute und Schreiber an der "Frontlinie" machen das Geld sowieso nicht, das sind ganz andere. So, bin alles losgeworden, war mal Zeit eine Lanze zu brechen.