ich muss jetzt mal die bereits nach Kanada ausgewanderten Mitglieder etwas fragen. Desoefteren lese ich hier , aber auch in anderen Foren, dass es sooo viel schlechtes in Kanada gibt. Sei es der Arbeitgeber, der nicht haelt, was er verspricht, die lieben Kollegen, die rassistische Bemerkungen fallen lassen, dass die Kanadier Deutsche meiden und man deshalb gezwungen ist hauptsaechlich Kontakt zu anderen Deutschen zu suche. Auch habe ich desoefteren gelesen wie schwierig es fuer einen Deutschen ist, in Kanada Arbeit zu finden und noch vieles mehr.
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage. Ist es wirklich sooooo schlimm in Kanada fuer einen Deutschen? Ich denke mir, wenn man mit der Erwartung ruebergeht, man macht sofort Karriere und verdient gleich die dicke Kohle, man ist sofort der King, wenn man als Deutscher nach Kanada kommt und alles wird einem vor die Fuesse geworfen, dann ist man wohl ziehmlich enttaeuscht und es war ein Fehler auszuwandern, wenn man dann feststellt, dass dem nicht so ist. Bei uns uns ist es so, dass wir auswandern wollen, um sicherzugehen, dass man als erfahrener Handwerker auch noch einen Job hat oder bekommt, wenn man in die Jahre kommt ( mein Mann ist erst 37, aber wir denken auch an spaeter!) und man entspannter Leben kann. Wir wollen nicht das grosse Geld machen, sind auch bereit in anderen Jobs als bisher zu arbeiten, sind bereit andere Kulturen und Lebensweisen anzunehmen, sei es die Sprache und das Essen oder was es sonst noch so gibt. Wir brauchen mehr Freiraum, speziell auch landschaftlich gesehen. Natuerlich wissen wir auch, dass man in Kanada mehr Arbeit und weniger Urlaub hat. Wir wollen einfach bewusster Leben, als hier in Deutschland.
Das ist doch ein Grund die Auswanderung zu wagen, oder?
Ich denke auch, dass Viele (vielleicht auch unterbewusst) die Vollkasko-Mentalität aus DE vermissen. Es ist anders und dies zu akzeptieren kann ein Problem sein.
"Rechte und Pflichten!" finde ich hier recht treffend. Ich habe das Recht auf Ruhe und keine Überregulierung, aber auch die Pflicht damit zurecht zu kommen und nicht sofort "HILFE, helft mir!" zu schreien.
ich muss jetzt mal die bereits nach Kanada ausgewanderten Mitglieder etwas fragen. Desoefteren lese ich hier , aber auch in anderen Foren, dass es sooo viel schlechtes in Kanada gibt. Sei es der Arbeitgeber, der nicht haelt, was er verspricht, die lieben Kollegen, die rassistische Bemerkungen fallen lassen, dass die Kanadier Deutsche meiden und man deshalb gezwungen ist hauptsaechlich Kontakt zu anderen Deutschen zu suche. Auch habe ich desoefteren gelesen wie schwierig es fuer einen Deutschen ist, in Kanada Arbeit zu finden und noch vieles mehr.
also das erscheint mir schon sehr schwarz gemalt, was Du da geschrieben hast. Und die Punkte die Du angesprochen hast, beziehen sich auch nicht ausschließlich auf Deutsche.. wenn ein Arbeitgeber unzuverlässig ist und nicht hält, was er verspricht, dann passiert das einem Kanadier meistens genauso.
Thema "rassistische Bemerkungen" : ist oft mehr im Scherz gemeint, weil es hier eben so viele Filme gibt, die die Deutschen auf einer bestimmten Linie portraitieren und das wird eben ungefragt übernommen..
Mir ist z.B. gestern was passiert: ich hatte eine Gruppe Touristen aus USA/Kanada und wenn ich mich vorstelle, dann sage ich natürlich, daß ich aus Deutschland komme, denn das hören die ja an meinem Akzent ein bißchen. Und dann antwortete jemand mit "Jawoll", denn das kennen sie aus irgendwelchen Kriegsfilmen.. Und dann habe ich im Spaß einfach mit extrem starkem deutschem Akzent , also sozuagen als Karrikatur meiner selbst, irgendwas blödes gesagt, alle haben gelacht und gut wars... Man muß sich eben ein bißchen selbst auf die Schippe nehmen, dann geht es auch.. nur nicht alles zu ernst nehmen hier... mit Humor kommst Du hier fast überall durch.... Und Deutsche werden auch nicht gemieden.. ich weiß nicht , woher du das hast... Ich sehe es ganz einfach.. "wie man in den Wald hereinruft, so schallt es heraus".. wenn man als Deutscher unrealistische Anforderungen hat, sich nicht an die kanadische Mentalität anpasst und Probleme mit der Kommunikation hat, dann wird es schwieriger als für jemanden, der das kann... aber das ist überall auf der Welt so...
Und Deutsche werden auch nicht gemieden.. ich weiß nicht , woher du das hast...
Hallo Wilma,
das habe ich im Forum gelesen, es stand dort sinngemaess, dass viele kanadier die deutschen meiden und diese sich deshalb eher untereinander privat treffen. Ich sage ja nicht, dass das stimmt. Habs j nur gelesen und wollte von den anderen wissen, ob das wirklich der Fall ist.
ich dachte, im Forum wurde geschrieben (unter anderem auch von mir), daß Deutsche in Kanada gelegentlich andere Deutsche meiden, und nicht die Kanadier die Deutschen egal... wenn Ihr nett seid, dann werdet Ihr auch von niemandem gemieden!!
Zitat von powerheidi das habe ich im Forum gelesen, es stand dort sinngemaess, dass viele kanadier die deutschen meiden und diese sich deshalb eher untereinander privat treffen. Ich sage ja nicht, dass das stimmt. Habs j nur gelesen und wollte von den anderen wissen, ob das wirklich der Fall ist.
Ich bin vor 6 Jahren von Wien nach Berlin gezogen und lebte dort 5 Jahre. Hatte danach 2 gute "berliner" Freunde und ca. 8 gute ausländische Freunde (Engländer/Polen/Finnen/Kroaten/Algerier...). Bin selbst nicht so der Mensch der gleich alle anspringt, aber die jungen Leute in Berlin machen es einem auch rel. schwer. Man trifft schon nette Leute, aber die haben alle ihren Freundeskreis und "brauchen" nicht unbedingt wen neuen.
Es war für uns in Dtl nicht gerade leicht, Anschluss (ohoh, sollte man als Ösi nicht sagen, man will Anschluss, naja ) zu finden, habe die Deutschen im Allgemeinen nicht als ein Volk erlebt, welches Neulinge sofort mit offenen Armen empfängt ("nein, du kriegst keinen Handyvertrag wegen deinem Pass" haben wir sogar 2mal gehört...).
Gemieden wurden wir zwar nicht, willkommen geheißen auch nicht. Also erstmal von den Kanadiern auch keine Wunder erwarten
Das Kanadier die Deutschen meiden kann man so nicht sagen. Was ich im Forum mal geschrieben habe ist, dass Kanadier nicht ausländerfeindlich sind aber auch nicht viel mit Ausländern zu tun haben wollen und das unterschreibe ich so, zumindest gilt das für unseren Ort, wobei man eigentlich sogar schreiben müsste das Einheimische die Fremden meiden, was auch für Kanadier aus Vancouver gilt.
Mir ist folgendes aufgefallen. Unsere Freunde und die Leute mit denen wir gut auskommen sind selbst Kinder von Auswanderern. Darunter sind keine Deutschen, aber Italiener, Tschechen, Holländer, Österreicher ... oder Leute die selbst schon im Ausland gewohnt haben. Diese Leute verstehen einfach die Schwierigkeiten von Ausländern. Mir persönlich ist es nicht wichtig viele Bekannte und Freunde zu haben, mir persönlich reicht eine Hand voll gute Kumpels auf die man sich verlassen kann.
Zum Thema Ausländerfeindlichkeit kann ich bestätigen was Wilma gesagt hat. Bei unserem Nachbarn bin ich der f.... German und er ist der f.... Newfie (so nennen wir uns beim Fischen wenn wieder einer angebissen hat). Seine Frau kommt aus Montreal und die Nachbarn nennen sie einen Froschfresser. Alles ist sehr relaxt und keiner nimmt es zu ernst. Es dauert auch ein wenig bis man sich näher kommt. Kanadier sind sehr zurückhaltend. Erst als wir in diesem Sommer unser neues Dach bekommen haben kamen die Nachbarn während den Arbeiten vorbei um Hallo zu sagen. Dann fingen sie an Fragen zu stellen wie "was arbeitest du eigentlich. Du verlässt ja nie das Haus". Dann antwortet man sowas wie "Na ja, ich muss doch auf meine Pflänzchen aufpassen. Du weißt schon ... Pott". Dann kriegst du erstmal einen total irritierten Menschen vor dir, dann lächelt man, klärt die Sache auf und es kommt sowas zurück wie "oh schade, dachte schon ich kann mir den langen Weg zu meinem Lieferanten sparen". Seit dem Zeitpunkt sind die Nachbarn wie ausgewechselt.
Ansonsten denke ich gilt, dass man sich bestmöglichst anpaßt. Nicht alles 100% zu nehmen. Mal ein Auge zuzudrücken. Die nicht so guten typischen deutschen Eigenschaften auszuschalten und dann lässt es sich gut hier leben.
Zitat von eldooderino Es war für uns in Dtl nicht gerade leicht, Anschluss (ohoh, sollte man als Ösi nicht sagen, man will Anschluss, naja ) zu finden, habe die Deutschen im Allgemeinen nicht als ein Volk erlebt, welches Neulinge sofort mit offenen Armen empfängt ("nein, du kriegst keinen Handyvertrag wegen deinem Pass" haben wir sogar 2mal gehört...)
Also wir sind vor einigen Jahren in ein Dorf im Westerwald gezogen. Wir sind beide nicht aus der Gegend. Was wir vorher nicht wußten, ist, dass der Ort fast nur aus Einheimischen besteht, die vorher noch nie woanders gewohnt haben und die schon den Nachbarort als "Feindesland" betrachten. Wenn man in das Telefonbuch von dem Ort schaut, dann gibt es eigentlich nur 5 verschiedene Namen, die dann aber gleich 10-15x vorkommen. Es ist sehr idyllisch hier, aber auch sehr einsam, denn man gilt immer als "Zugezogener". Natürlich gibt es hier auch sehr nette Leute, zu denen man Anschluss finden kann, meist ist dann aber einer der Partner auch nicht von hier, sondern "eingeheiratet". Lange Rede, kurzer Sinn; je nachdem in welche Gegend es einen verschlägt, da kann man schon sich schon im eigenen Land fremd fühlen.
Im Großen und ganzen stimme ich 0815 zu. Kanada ist anders, für den einen gut, für den anderen nicht. Deine Schlussfolgerung, dass es von der Einstellung abhängt, ist viel zu einfach, bzw. empfinde ich als Beleidigung, denn das bedeutet, dass alle die Kanada kritisieren selber daran schuld seien. Nur so ist es nicht. Es gibt hier vieles was kritikwürdig ist und nicht damit abgetan werden kann, Kanada sei halt anders. das Bild von Kanada, dass viele haben, die noch ion D sitzen ist, vorsichtig gesagt, unvollständig. Ca fühlt sich anders an, wenn man hier ist. Ich fände es halt gut, wenn man kritik die hier im Forum geäußert wird mal ernst nehmen würde und nicht mit Sprüche abtun würde. Jeder kann CA anders erleben, wie 0815 schon beschrieb. Du hast keien Garantie, dass es Dir hier gefällt nur weil Du die "richtige" Einstellung hast. Begründest Du jedoch jede Kritik damit, dass diejenigen eine falsche einstellung hatten, dann go ahead. mach Deine eigenen Erfahrung und frag nicht.
was sehr selten beachtet wird: der anglo-kanadier ist eine special "sort" von menschen.
ihr habt immer zu bedenken - das sind oft noch leute die vom alten englischen weltreich träumen - sich selbst als erben betrachten und alle anderen menschen als unterlegen.
sie benehmen sich also entsprechend - auch deutsch-kanadier nehmen gerne diese haltung ein, wenn sie nach jahrzehnten mit neu zugewanderten deutschen zu tun haben (ausnahmen gibts - sicher dipl.ing : - ) )
ihr seit nichts anderes als gastarbeiter - solange ihr nur mit einem work permit da seit.
das heißt der anglo-kanadier betrachte euch - wie deutsche türken (z.b.) betrachten - als lästig aber notwendig
aber - du hast dieses land gewählt, also arrangiere dich und mache es wie die "türken, italiener, griechen, ..." in deutschland - habe erfolg
PS - die TV sendungen der kanadier und auch filme über den bösen deutschen sind natürlich für blöde - und zum beweis des heldentums der kanadier, damit hat man zu leben und kann es ignorieren
wenn es besonders schlimm ist kann man sich auch massiv wehren - das ist ja auch etwas, was die kanadier respektieren - das man sich wehrt
übrigens ist eure situation der siebte himmel gegenüber Else Seel, die 1927 einwanderte - siehe ihre story in ...
ich denke schon es hängt vieles von der eigenen Einstellung ab. Es gibt von den anonymen Alkoholikern einen Spruch, den ich mittlerweile übernommen habe (kenne den Spruch aus einem Buch bevor hier falsche Gedanken entstehen). Der Spruch lautet sinngemäß:
Lieber Gott, gib mir die Kraft Dinge zu ertragen die ich nicht ändern kann und die Kraft Dinge zu ändern die ich ändern kann. Gib mir aber vor allem die Klugheit die einen von den anderen zu unterscheiden.
Nun finde ich auch nicht alles gut was in Kanada oder unserem Ort so abläuft. Es gibt Dinge die ich von Deutschland her vermisse. Ich für mich habe aber schnell gelernt das man sich einfach kaputt macht ständig damit zu hadern was alles schlecht ist. Ich habe gelernt dies einfach so zu akzeptieren. Dinge die ich denke ändern zu können versuche ich zu ändern (jedoch ohne die deutsche Sturheit). Das macht das Leben viel einfacher.
Mein Schwager sagte mal "Du mußt die Menschen nehmen wie sie sind, denn andere gibt es nicht". Also versuche ich nicht die Menschen zu ändern, denn das wird nicht gelingen. Das vereinfacht das Ganze ebenfalls enorm.
Ich glaube viele Deutsche (aber nicht nur Deutsche) haben damit ein Problem und kämpfen gegen Windmühlen.
Was wir auch gelernt haben ist das positive viel stärker aufzusaugen und sich daran zu erfreuen. Ich denke das ist das Geheimnis weshalb wir uns wohl fühlen.
@ Sabine, ich binerst letzets jahr von DE weg, ich weiß sehr wohl was in DE abgeht. Lass doch einfach mal deine Angriffe und teilweise dummen Sprüche und Unterstellungen. Wie soll man sich vernünftig mit einem Thema auseinandersetzen, wenn alle Aussagen, bloss weil sie nicht gewünscht sind, gleich mit solchen Sprüchen agetan werden.
@Byteloser, ich gebe Dir vollkommen recht. Wenn es mir hier nicht gefällt, dann gehe ich wieder zurück. Schließlich muss sich Kanada nicht mir anpassen, sondern ich mich CA. Kann ich das nicht bzw. will ich das nicht,d ann gibt es nur eine Konsequenz. Aber es geht nicht nur darum. Es geht darum, dass es Leute gibt, die eine wichtieg Entscheidung treffen und dafür Infos haben wollen. Für die Entscheidungsfindung sind möglichst vielseitige Berichte sinnvoll. Die Leute bezahlen viel Geld für die Auswanderung, geben teilweise sichere Anstellungen auf, die Kinder müssen in eine komplett andere Umgebung. Da sollte man auch die negativen Seiten kennen, die andere schon erlebt haben, denn es gibt keinen Schutz davor, auch nicht die "richtieg" Einstellung.
Besonders fatal finde ich dabei die Stellungnahmen von jenen die noch in DE sitzen und meinen mir oder anderen genau erklären zu können, was wir in CA falsch machen, wie es richtig läuft und warum Ca das beste Land ist. Sie verfälschen das Bild und wiegeln andere in einer falschen Sicherheit.
wie es in Kanada wirklich ist, kann ich aus Deutschland natürlich nicht beurteilen. Wie schon von vielen richtig gesagt, ist das auch von der individuellen Person, Beruf, Umfeld etc. abhängig.
@Trudy:
den an anderer Stelle von Dir eingepflegten Link: http://www.notcanada.com habe ich mir extra mal länger angesehen. Im ersten Moment ist man natürlich entsetzt und man denkt, was so einseitig negativ ist, ist auch nicht realistisch. Trotzdem geben einem die einen oder anderen Interviews zu denken und es ist gut, sich mal damit auseinander gesetzt zu haben. Allerdings fällt mir bei Deinen Beiträgen auf - und ich habe nun schon eine ganze Menge von Dir gelesen - dass sie immer Kanada eigentlich ständig schlecht weg kommen lassen. Egal, um welchen Thread es geht. Ein einziges Mal allerdings hast Du auch hervorgehoben, dass Ihr es mit nichts geschafft habt und jetzt ganz "fett" dort seit, mit schönem Haus etc. Also kann ja nicht alles so schlecht sein. Und so glaube ich doch, dass es auch eine Frage der Einstellung ist, ob man Gutes und Schlechtes ausgewogen würdigt - oder ob nur das Negative gesehen wird. Nimm das bitte nicht gleich wieder als Angriff. Mir geht es im Moment in DE genauso; mir gefällt es hier gar nicht und mich stört fast alles , aber seit ich mich mit dem Auswandern auseinandersetze und mich vom jetzigen Leben abzunabeln versuche, nehme ich die Umwelt auch um mich viel bewußter war, z.B. die absolut schöne Gegend in der ich jetzt wohne. Vielleicht wird Dir das schöne in Kanada bewusster, wenn Du von dort wirklich weggehst.