Hallo an alle, so, ich habe seit Tagen hier im Forum gelesen und gelesen. Nun traue ich mich zu schreiben und wahrscheinlich viele Fragen stellen. Vor paar Tagen, nach lager Überlegung haben wir uns entschlossen Deutschland den Rücken zu kehren. Da wir 3 Kinder haben, haben wir uns eine Vorlaufzeit von 1,5 Jahren vorgenommen. Und nun weiß ich nicht so ganz richtig womit wir zuerst anfangen sollen. Hat jemand von Euch einen Tipp für uns? Was wir als erstes geplannt haben, ist direkt nach den Sommerferien in Deutschland gleich mit den Englischunterricht anzufangen. Nicht, dass wir Englisch nicht sprechen, aber es soll besser werden. Zweiterpunkt an der Liste ist, dass wir Sommer 2010 in den Ferien mit den Kinder rüberfliegen wollen uns sich alles anzuschauen. Was für uns natürlich sehr wichtig ist, dass wir einen Arbeit haben und bin ich total planlos. Bei der Bundesagentur habe ich einiges Stellenanzeigen gesehen, leider finde ich da nicht wirklich was interessantes. Wäre es besser vor Ort was suchen. Ich wurde mich sehr freuen über einige Informationen.
Die Frage ist, nach welchem Programm Ihr gehen könnt. Was seid Ihr vom Beruf? Oder habt Ihr dort Verwandten? Ich glaube, die Profis hier brauchen mehr Info um dir helfen zu können. Gruß Nadi
also interessant waer auch zu wissen, ob ihr Canada schon kennt und in welche Provinz es euch zieht.
Mit 3 Kindern auszuwandern ist sicher nicht ganz einfach, haben aber auch schon andere geschafft. Zu bedenken gebe ich allerdings, dass Schule (nicht ganz sicher) aber ganz sicher Ausbildung nicht ganz billig sind, auch Day Care fuer Kinder kann sehr teuer werden (kommt auf die Region an).
Ohne sehr gute Sprachkenntnisse oder einen gefragten Beruf waere das ziemlich "gewagt", der Arbeitsmarkt ist hier auch angespannt. Da euer Zeitplan erstmal nach Work Permit klingt, verliert ihr wohl auch die Kindergeldansprueche, spaetestens sobald ihr die Kinder aus der deutschen Schule nehmt (es gibt gelegentlich Ausnahmen, hab von Faellen in USA gelesen, wo Eltern noch ganz legal deutsches Kindergeld erhalten,wenn sie den deutschen Wohnsitz nicht ganz aufgeben). Als WPler habt ihr keinen Anspruch auf kanadisches Kindergeld. Ein Umzug, Wohnungssuche, Autoverkauf Deutschland, Autokauf/anmelden Kanada, Behoerdenkosten etc. verschlingen locker mal 10.000Euro. Wenn ihr nicht mindestens 20.000Euro (Zusatzkosten waeren etwa Fluege fuer 5 Leute) zum verbraten habt ist das alles ein riskantes Unterfangen. Meine 2 Cents.
Was das Program und Region sind wir noch nicht schlüssig. Da unsere Informationen noch sehr lau sind Wir haben gerade einen Bekannten kontaktiert, da wir keine Verwante in Kanada haben. Unsere Berufe kommen auch nicht aus den Handwerkergebiet. Ich bin gelernte Speditionskauffrau mir grossen Export- und Logistikkenntnissen, mein Mann arbeitet momentan als Kampffsportleher und hat das gesammt Paket wenn es um LKW-Fühereschein geht. Das dieser Schritt nicht ohne ist, das weiß ich. Ich bin selber mit 13 Jahren nach Deutschland gekommen. Meine Eltern und ich konnten kein Wort Deutsch sprechen und wir haben super zusammen es geschafft.
Es wird geschrieben, dass Schuldbildung Geld kosten, aber ganz ehrlich. In Deutschland ist es fast ähnlich. Studiumgebühren liegen in den Norder bei fast 500€ pro Semester. Momentan kostet uns die Betreung für die Kids 600€ im Monat und es wird sich auf länge nicht ändern
Zitat von inez Das dieser Schritt nicht ohne ist, das weiß ich. Ich bin selber mit 13 Jahren nach Deutschland gekommen. Meine Eltern und ich konnten kein Wort Deutsch sprechen und wir haben super zusammen es geschafft.
Studiengebuehren Kanada: ich denk mal ab 7000C$ pro Semester. Ueber 500Euro wuerde man sich hier mehr als freuen. Lebenhaltung geht extra, und parken auf dem Campus ist da noch nichtmals inkl. Viele nehmen Studienkredite auf. Kinderbetreuung Day-Care ist in Ontario so um die 900C$, mit 4 geht es in die oeffentliche Vorschule, die wird derzeit sogar weiter ausgebaut, Day-Care waere dann guenstiger, wenn man ohne Montessori auskommt.
Mit euren Qualifikationen wird es zumindest nicht leicht, hier auf die Beine zu kommen. Die Lkw-Fuehrerscheine kann dein Mann erstmal alle nachmachen. Kampfsportschulen gibt es hier auch, inwiefern man in den "Markt" hier einsteigen kann und davon eine Familie ernaehren kann weiss ich nicht, aber es gibt in groesseren Staedten viel Konkurrenz. Fuer dich gilt: Du hast keine "Canadian Workexperience" und Sprachkenntnisse waren wohl auch nicht ganz sattelfest, damit hast du hier ganz klar anfangs schlechte Karten in deinem Fachbereich.
Moeglich ist natuerlich alles, aber bleibt realistisch. Waeg ab, was ihr aufgebt und was ihr gewinnen koennt (best-case). Die Gegenden in Kanada, wo man noch immer leicht einen Job findet sind meist landschaftlich und kulturell ziemliche Einoeden und haben Wetterextreme, die mag nicht jeder. Unterschaetzt auch nicht die Haus- oder Mietpreise in Kanada dort, wo es sich etwas angenehmer lebt. Wahrscheinlich wird mir jetzt irgendein Yukon-Fan schreiben dass das alles nicht stimmt, dennoch denke ich, fuer die meisten Deutschen und ihre Sichtweise treffen meine Aussagen auf Kanada zu.
bin zwar nicht aus dem Yukon, finde aber deine Einstellung (Nemesis) reichlich ueberheblich, was kulturelle Einoeden oder wie auch immer du es beschreibst, betrifft.
childcare in MB fuer under 2 Jahre ist $28.80 pro Tag, ueber 2 bis pre-school age $18.80 pro Tag. Pre-school ist frei oder bis up zu $7/tag, je nachdem in welcher gemeinde du wohnst. After school programs sind hier $7-9.
Mieten sind im laendlichen Bereich fuer Haeuser zwischen $450 -600 und wenn du meinst, wir leben in der Einoede, haste schon recht.. aber das ist genau das, was es so besonders macht, gegenueber dem ueberfuellten Deutschland. checkout Riding Mountain National Park via Google
Danke für die Infos. Ich werde ab September diverse Sportschule kontaktrieren, da meine Mann durch den Verband für den er tätig ist, bereits international sich seinen Namen als Trainer gemacht. Naja, Sportschulen haben wir auch hier an fast jeder Ecke. Was die Mieten betrifft, leben wir in eine sehr teuren Ecke in den Norden und bezahlen jetzt schon für das kleine MRH über 1000€, daher schrecken uns die Preise nicht ab.
Sind die Schulen in Kanada gebührenpflichtig oder kostenlos, da in 2 Jahren sind alle unsere Zwerge bereits im Schulalter.
Spachkenntnisse sind bei uns beiden schon da, aber wir werden die ab September verbessern und wohl nächstes Jahr in den Sommerferien rüberfliegen um uns einiges anzuschauen
Moeglich ist natuerlich alles, aber bleibt realistisch. Waeg ab, was ihr aufgebt und was ihr gewinnen koennt (best-case). Die Gegenden in Kanada, wo man noch immer leicht einen Job findet sind meist landschaftlich und kulturell ziemliche Einoeden und haben Wetterextreme, die mag nicht jeder. Unterschaetzt auch nicht die Haus- oder Mietpreise in Kanada dort, wo es sich etwas angenehmer lebt. Wahrscheinlich wird mir jetzt irgendein Yukon-Fan schreiben dass das alles nicht stimmt, dennoch denke ich, fuer die meisten Deutschen und ihre Sichtweise treffen meine Aussagen auf Kanada zu.[/quote]
Wir habe viel Zuhause darüber gesprochen und wirlich, was geben wir auf. Wir zwar Arbeit aber durch unsere Arbeitsstellen haben wir fast 400€ Fahrkosten, Betreungskosten 600€. Nach Abzug der Kosten bleibt uns fast wie das ALG2. Schulbildung in Sch-H ist wirlich eine Katasrophe, mein Sohn hatte in der 2 Klassen 6 Monaten kaum Deutschunterrrich, weil die Leherin wegen Schwangerschaft gefehlt hat und kein Ersatz genehmigt worden ist. Was das Wetter betifft, wir haben schon fast nur noch Regentage usw. Was wir verlieren können ist das Geld, was man opfert, aber das ist mir wirklich wert, damit meine Kids es besser haben.
Wer von Euch kann über gute Erfahrungen berichten.
bzgl Schulen: von Kindergarden (= 1 Jahr Vorschule) bis high scholl (= 12. Klasse) sind Schulen hier in Calgary in der Regel kostenlos. Soweit ich weiss ist das ueberall in Kanada so. Oeffentliche Schulen werden ueber die Haussteuern bezahlt. Manche Schulen verlangen ein Betreuungsgeld fuer die Lunch Hour (ein paar Dollar pro Tag). Es gibt auch ein paar Privatschulen oder Halb-Privatschule, die richtig teuer sind (ueber $1000/Monat pro Kind). Ich sehe allerdings keinen Grund die Kinder dorthin zu schicken. Die oeffentlich-finanzierten Schulen sind gut und bieten hier in Calgary eine Unmenge von Wahlmoeglichkeiten (incl. zweisprachiger Schulen mit englisch und deutsch als Unterrichtssprache).
Nach der high school wird jede weitere Ausbildung teuer. Lehrberufe aus D werden hier in der Regel an Colleges unterrichtet. Unis haben aehnliche Ausbildungsgaenge wie in D. An der Uni Calgary (mein Arbeitgeber) kostet ein Kurs ca $550 und ein Vollzeitstudent macht 10 Kurs pro Jahr. Das ergibt ca $5500/Jahr an Studiengebuehren (plus Buecher und Lebenshaltungskosten). Auslaendische Studenten zahlen das doppelte. Colleges sind etwas billiger hier aber immer noch mehrere Tausend Dollar pro Jahr.
Unsere Kinder sind hier in Kanada geboren und haben daher keine Probleme mit dem englisch. Aber in den Schulen hier wird viel fuer die Eingliederung von Immigrantenkindern getan. Es gibt Spezialunterricht fuer ESL (English as a second language). Die Kinder unserer Nachbarn sind mit 5-8 Jahren hierher gekommen ohne jede Englischkenntnisse. Mittlerweile gehen beide auf die Uni und ihr englisch ist von einem Native Speaker nicht zu unterscheiden.
Wir sind 1997 nach Calgary gezogen mit der Absicht nach 1-3 Jahren wieder nach D zurueckzugehen. Es hat uns dann hier so gut gefallen, dass wir geblieben sind und nicht mehr vorhaben nach Europa zurueck zu ziehen. Es stimmt schon, dass auch in Kanada nicht alles perfekt ist aber wenn ich beide Laender vergleiche ueberwiegen fuer uns die Vorteile in Kanada.
Hier ein paar Nachteile von Kanada aus meiner persoenlichen Sicht: - Die soziale Absicherung ist hier niedriger. Wenn man arbeitslos wird geht es einem sehr schnell finanziell sehr schlecht (obwohl es auch ein gewisses Arbeitslosengeld gibt). - Renten vom Staat sind sehr niedrig. Man muss privat vorsorgen. - Die staatliche Krankenversicherung deckt (hier in Alberta) viel weniger ab als in D. Z.B. keine Medikamente und keinen Zahnarztbesuch. (Es gibt aber private Versicherungen dafuer). - Umweltschutz ist eine viel niedrigere Prioritaet als in D.
Nun ein paar Vorteile: - Das Leben ist hier weniger hektisch als in D. - Sofern man hier Arbeit hat, kann man sich hier mehr leisten. Fast Jeder wohnt langfristig in seinem eigenen Haus (selbst hier in Calgary das fuer kanadische Verhaeltnisse relativ teuer ist) - Die Leute hier sind sehr freundlich.
Wie es schon in einigen Beiträgen vorher zu lesen war, es ist hüben wie drüben nicht alles Gold was glänzt. Ich stimme zu, wenn man behauptet, dass für Kinder die Form der Schulbildung in Kanada besser ist.
Das ist auch für uns ein Antrieb, wir gehen in zwei Monaten rüber und speziell auf dieses Thema freue ich mich sehr für meine Kinder.
Die Ernüchterung kommt dann aber, wenn es an die Zeit der Berufsausbildung geht. Das College muss dann bezahlt werden, das Leben usw. Anstatt eines Lehrgehalts, zahlt man entsprechend. In der Qualität der Lehre gibt es auch riesige Unterschiede und wenige Standards. Von einem Deutschen Ausbildungssystem sind die Kanadier noch weit entfernt.
Thema Krankenkassen: In Deutschland keine Thema, eine breite Grundversorgung ist normal, auch wenn man mal beim Arzt warten muss. Dafür hat hier aber auch jeder Hausarzt meistens ein Röntgen und Ultraschallgerät und kann viele Grunduntersuchungen in einem Abwasch machen. In Kanada reist man da schon mal von Pontius nach Pilatus.
Thema Urlaub: Deutschland 26 bis 30 Tage voll bezahlt plus Urlaubsgeld plus Weihnachtsgeld plus Feiertage, die Bayern und BW’ler habe auf dieser Schiene ganz schön Zusatzfreizeit. In Kanada ist der gesetzliche Anspruch 10 Tage! Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind freiwillige Leitungen und können gezahlt werden, müssen aber nicht. Im ersten Beschäftigungsjahr bekommst du nur eingeschränkte Lohnfortzahlung (von Provinzen abhängig), danach gibt es wenigstens Lohnausgleich.
Hier könnten einige stundenlang weiter machen. Kurz: Es gibt Licht und Schatten auf beiden Seiten.
Generell rate ich euch, euer Vorhaben gut zu überdenken. Ihr müsst euch durch die reichhaltigen Informationen der Kanadier in Internet wühlen und eigene Erfahrungen sammeln. Es gibt eine sehr gute Informationsbroschüre der Kanadier:
mein Mann wir sind zwar noch nicht weg, aber ich hoffe für bessere und vor Allem sichere Schule für meine Kinder. Alkohol und Zigaretten werden nicht an die Kinder verkauft
Aus Deutschland hat mich der Finanzamt ausgetrieben