Um den "potentiellen Auswanderern" und auch denen, die schon hier sind, mehr Informationen und bessere Eindruecke vom Arbeitsalltag in Canada 'rueberzubringen dachte ich mir folgendes:
Wer will, kann doch mal ueber seinen Alltag berichten, auch wenn er total besch... ist , der Verdienst immer noch schlecht und der Boss ein Teufel (Firmen-Namen besser nicht veroeffentlichen, lieber "verfremden" oder nur die Branche angeben). Positive Berichte sind natuerlich auch erwuenscht!
Das wuerde doch mehr Realitaet zeigen, als Geschichten von erfolgreichen Selbstaendigen und/oder Grossverdienern mit 100 k im Jahr...
Aaaalso leider trifft keine Deiner Abstimmungsmoeglichkeiten zu, aber mal kurz zu meiner Situation. Ich bin seit 4+ Jahren in BC und seit 2+ Jahren in Vancouver. Ich habe eine deutsche Ausbildung zum Gross-und Aussenhandelskfm. Mein erster Job war als Verkaeufer bei einer grossen Kette. Kollegen waren okay, Gehalt 12.50$/h mit 25-40 h/w. Jede Woche andere Arbeitszeiten und ein Store Management welches gezwungen wird alles genaustens nach dem vorgegebenen Plan durchzufuehren. Persoenlichkeiten sind nicht gefragt nur willfaehrige Serviceroboter. Wer sein Gehirn waehrend der Arbeit auf Notstrom getreiben will, ist das der perfekte Job.
Ich suchte dann einen Job mit Nachtschicht und bin dann bei einer Sicherheitsfirma gelandet. Die Firma war recht gut. Nettes Management. Ich habe dort mit 11$/h angefangen und bin mittlerweile bei 18.50$/h, Mon.-Fri. von 7:00-15:00, angelangt als Site Supervisor bei einer recht exclusiven Post Secondary School nur Minuten von meiner Haustuer entfernt und das obwohl ich mich mit Haenden und Fuessen gegen Befoerderungen gewehrt hatte.
Der Kunde ist super happy mit mir, meine Kollegen sind klasse und mit den Studenten kommen wir gut klar. Es herrscht sehr viel Respekt zwischen allen Gruppen. Kann wirklich nicht meckern. Gehalt koennte hoeher sein aber ich weiss das man mit 18.5$/h im ungelernten Servicebereich gut bedient ist. Nur 2 Wochen bezahler Urlaub sind ne harte Nummer wenn man aus DE kommt. Der Arbeitgeber bezahlt die Haelfte eines "Premium Healthcare Plans" mit Leistungen vergleichbar mit einer priv. Krankenvers. in DE.
Alles in allem bin ich Zufrieden aber ich weiss auch das ich momentan von der Hand in den Mund lebe und nichts fuer spaeter zurueck legen kann. Wird aber noch
Ich bin 45 Jahre alt und mit einer Kandierin verheiratet, 1 Kind 7 Jahre alt.
na dann... bin seit 1.april '09 hier in steinbach-mb....kein april scherz. hab bei big freight systems nen job als truck driver bekommen...waren in de um fahrer zu holen. bin als mpnp rueber. haben sich um alles gekuemmert,flug & fuehrerschein bezahlt. bezahlung ab der ersten tag, gute schulung, hilfe beim ppw mit banken,cic usw..bezahlung is ok.. laeuft halt auf meilen basis...wer viel faehrt der viel hat.... bin jetzt bei der kleysen group in winnipeg als fahrer...bezahlung is besser, is ne union company. bezahlen jeden furz. bin jetzt 10-12 tage on the road und dann fuer 3-4 tage daheim. muss sagen ein sehr entspanntes verhaeltniss in der firma, kein druck, kein stress...alles in allem,lohnt sich dort zu malochen...vollen benefit, arbeitskleidung ect. $0.44 /mls, $ 22/h, so not bad. mein fazit...haette das mit dem auswandern schon viel eher machen sollen.... bin 42 jahre alt, verheiratet, 2 kinder.. gruss marc
Mein Mann und ich sind seit 03. April 2012 in Hazelton,BC - davor haben wir einen Auswanderungsversuch im Yukon vollzogen (April - Juli 2012 - zurueck in D waren wir Sept. 2012) Ich bin examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, habe Ende 2009 meinen Registrierungsmarathon in BC begonnen und konnte mich schliesslich am 11 Juli 2012 RN (Registered Nurse) nennen. Wenn man nicht vor Ort ist kann der Registrierungsprozess recht kostspielig werden, da man fuer etawige Assessments und Kurse immer einfliegen muss - wir haben es mit Urlaub verbunden
Hazelton besteht aus 3 Hazeltons, New, Old und South Hazelton plus etwaige kleinere Communities. Unser Krankenhaus ist ein kleines mit Grundversorgung, OP, Notaufnahme, doctors clinic, Roentgen, Labor und Zahnarzt. Hoher Bevoelkerungsanteil von First Nations, v.a. Gitxsan, Wet'suwet'en First Nations, mit bekannter Problematik (Arbeitslosigkeit, Drogenabhaengigkeit, fam. Gewalt, genetisch bedingte und andere chronische Erkrankungen). Ueber Arbeit koennen wir uns nicht beklagen.
Meine Kollegen kann ich durchweg als nett und hilfsbereit beschreiben, mit einigen beg. Freundschaften. Bezahlung ist verglichen mit Deutschland, da ich hier Netto das Doppelte verdiene - und ich habe zuletzt auf der Intensivstation in Deutschland gearbeitet mit hoeherer Eingruppierung.
Arbeitsbedingungen, da rural Canada, geringere KS - Patient Ratio, nicht vergleichbar mit Deutschland, daher fuer mich eine Verbesserung auf ganzer Linie.
Ich sehe zwar noch viel Verschwendung, da das System bei weitem nicht so effizient wie in Deutschland, aber ich habe schon meinen deutschen Stempel hinterlassen ohne dass sich meine Kollegen und Vorgesetzte in ihrer Ehre gekraenkt gefuehlt haben. Deutsche erfreuen sich hier eines hohen Ansehens und wir wurden schnell akzeptiert und haben noch keine abwertende Bemerkung gehoert oder durch die Blume vermittelt bekommen. Solange man sich sozial in der Gemeinde engagiert wird man akzpetiert und unterstuetzt - das ist meine Erfahrung hier.
Da wir keine Grosstadtmenschen sind ist Hazelton fuer uns Ideal. Seen, Fluesse, Berge und Waelder alles um uns herum. Am Wochenende, raus entweder mit Schneeschuhen oder mit Zelt oder mit Kanu. Weltberuehmte fishing grounds fuer Steelhead und Lachs vor der Haustuere was will man mehr.
Ach ja und bis zur Yukon border ist es von hier naeher als von Vancouver Gerade mal 42km bis zum Yukon connector dem Highway 37 North, allein schon die Strecke ist den Trip wert. Wir sind hier angekommen und wollen nicht mehr weg, unser persoenlicher Traum ist wahr geworden. Unser Visa - Weg war/ist IEC -> PNP - WP -> PR (in process)
Unser Fazit: mit dem Job und der damit verbundenen Zufriedenheit, steht und faellt eine Auswanderung. Gefaellt der Job nicht, ist der Chef und die Kollegen scheisse, fuehlt man sich unterfordert und hat eine schlechte Bezahlung - Auswanderungskiller Nr. 1. Wenn dann die Umgenung und die Wohnung nicht passen, ist es vorbei mit dem Auswanderungstraum.
Ohne Auto ist man hier nicht weit, daher war uns ein finanzielles Polster bei Auswanderung wichtig.
Da wir in Kanada ist bestehen wir nicht auf deutschen Standard, wir wundern uns schon noch recht haeufig und veraendern dann unsere peroenliche Umgenung nach unseren Standards und machen das Beste draus. Die kanadische Gelassenheit finde ich entspannend und manchmal aber auch nervig wenn der Handwerker nicht heute, nicht morgen, sondern kommende Woche unangemeldet vor der Tuere steht. That`s canadian style.
Ich kann jetzt zwar nur über meinen W&T Job berichten, aber ich denke das passt hier auch rein, da ich in meinem eigentlichen Beruf gearbeitet habe.
Bin gelernter Fachinformatiker Systemintegration (also ITler im Netzwerk und Server Bereich). Ich habe meinem Chef beim Interview direkt gesagt, dass ich nur ein W&T habe, eingestellt hat er mich trotzdem.
Dafür dass ich schon 300 Clients und mehr in großen, Internationalen Firmen betreut habe, wurde ich behandelt wie jemand ohne Ausbildung und IT Hintergrund (weißt du wie man Adobe Acrobat installiert?). Neben meiner eigentlichen Arbeit durfte ich dann noch Pappe rausbringen und den Serverraum aufräumen. Die Bezahlung war mit 12$ jetzt nicht so prickelnd, aber OK für den Anfang, nach 3 Monaten hätte ich eine Gehaltserhöhung bekommen. Was ich etwas seltsam fand war zum einen, dass einfach mal so vorausgesetzt wurde, dass ich meinen privaten PKW für die Arbeit nutze, auch wenn ich ich Kilometer Geld bekommen habe. Zum anderen sollte ich mein Privat Handy für die Firma nutzen (ohne Kostenerstattung, zumindest wurde mir nix dazu gesagt), es wurde vorausgesetzt dass man Überstunden und Wochenendarbeit macht (und das nicht nur ab und an, sondern eigentlich jedes Wochenende) und das ganze dann mit 10 Tagen Urlaub. Nun muss ich aber fairer Weise dazu sagen, dass die Firma recht klein ist (IT Dienstleister mit 4 ITlern inkl. mir) und ich in den letzten Jahren in DE recht verwöhnt war, was die Jobs angeht, egal ob Arbeitszeiten, Bezahlung, oder Benefits.
Abgesehen davon waren die Kollegen nett, Cola, Wasser und Kekse gab es umsonst und ich fand es wirklich nett, dass ich eingestellt wurde, auch wenn der Chef wusste, dass er ein Risiko eingeht, weil ich nur ein begrenztes Visum habe.
Fazit: In dem Job hätte ich es nicht allzu lange ausgehalten, einfach weil die Rahmenbedingungen nicht gepasst haben. Aber im einen Fuß in die Tür zu kriegen war es OK und ich bereue nichts auch wenn das jetzt alles etwas sehr negativ klingt - neues Land, andere Bedingungen. Und das war mir vorher auch durchaus bewusst!!
Vielen Dank schonmal den ersten "Autoren" und es freut mich, das das Thema gut ankommt! Sehr interessante Berichte - wir alle sind sicher gespannt auf mehr...
Da die Abstimmung nicht populaer zu sein scheint und wir sowieso gute Beitraege bekommen, hab' ich sie wieder verschwinden lassen.
ZitatDas wuerde doch mehr Realitaet zeigen, als Geschichten von erfolgreichen Selbstaendigen und/oder Grossverdienern mit 100 k im Jahr...
Wir sind seit einem Jahr hier im Großraum Vancouver. Mein Mann ist Softwareentwickler bei einem international tätigem großen Computer-Unternehmen direkt in Downtown (in Deutschland waren wir 11 jahre lang selbständig). Die ersten 8 Monate als Contractor, seit Januar aber festangestellt, da wir ein Haus kaufen wollten und es mit dem Darlehen einfacher war. Haus ist gekauft und ich denke mal über kurz oder lang wird er wieder contractor machen, da es mdeutlich mehr Geld gibt. Im jetzigen Job ist das Festgehalt okay, dazu 3 Wochen bezahlten Urlaub, frei verwendbarer Benefit-Betrag, Jahresbonus und es werden keine Überstunden geduldet . Unser Haus ist im Speckgürtel Vancouvers und wir lieben es hier (Plan für später ist aber ländlicher zu wohnen). Mein Mann nimmt die Fahrtzeit gern in Kauf, wenn man sieht, was Häuser in Vancouver selbst in den schlimmsten Gegenden kosten.
(achja zum arbeitsalltag: da hier alle sehr höflich miteinander umgehen, verschieben sich auch gern termine, da keiner mal auf den tisch haut und dann eben gilt: wenn nicht heute, dann halt morgen oder sonstwann. das geht ihm schon manchmal gegen den strich. es gibt keine festen ansagen, vieles eher wischi-waschi. aber das liegt zum teil auch einfach am großbetrieb? und eben die ewigen teammeetings, wo eh nix bei rauskommt)
Gemeinsame Entscheidung bei uns war, dass ich erstmal zu Hause bleibe, da wir noch einen Sohn haben, der im April 8 wird und es ihm auch einfach gerade am Anfang Sicherheit gab, dass ich bei Schulveranstaltungen und dortigem Volunteering dabei war und immer noch bin. Ich mache nebenbei aber Schulungen zum Thema Buchhaltung, Gehaltsabrechnung etc mit, um mein Wissen dem kanadischen Markt anzupassen und eben die kanadischen Zertifikate zu haben *seufz*. In Deutschland hatte ich ein Studium zur Wirtschaftsingenieurin gemacht, was auch hier von der Uni für ein Aufbaustudium anerkannt wurde. Ansonsten volunteere ich in einem Altenheim und mein aktuelles Projekt ist die Umgestaltung ihrer Homepage. (Dazu kurze Anmerkung: Volunteering ist gern gesehen im Lebenslauf und wird wie berufliche Erfahrung auch gewertet bzw. "fahren" Personaler darauf auch ab)
Am 31.03. ziehen wir nun ins eigene Haus um und ich schließe mich da Monika einfach mal an: wir werden sicher einiges nach unserem Standard dort renovieren. Kanada ist in vielen Sachen anders, auch bei den Handwerkern oder eben der Hausbauweise. Darauf muss man sich gefasst machen. Wir haben viel neues gelernt in dem Jahr, manchmal mit einem lachenden, manchmal mit einem weinenden Auge. Aber wir haben keinen Tag bereut und fühlen uns sehr wohl hier.
Und was ich hier herrlich entspannt finde: keiner schert sich um den anderen bzw. Leben und Leben lassen. Jeder läuft rum, wie er mag ohne schräg angeguckt zu werden und ich finde, es herrscht deutlich weniger Neid.
Wir sind nun seit mehr als 6 Jahren hier und mein Mann arbeitet seit fast 7 in der selben Firma als Dachdecker.Er hat mit 20$ die Stunde angefangen und hat sich auf das doppelte hoch gearbeitet.Er musste die Kanadier erst von seinem Koennen ueberzeugen.Es war nicht immer einfach,besondere als es zur Krise in der Baubranche kam,aber er wurde nie entlassen.Viele andere Immigranten oder zu dem Zeitpunkt wp ler,hatten nicht so viel Glueck und wurden nach Hause geschickt. Vor 3 Jahren hat mein Mann sein eigenes Business im Sommer zu laufen,er arbeitet nur noch 3 Tage als Dachdecker und den Rest der Zeit baut er Decks,Gazebos,Zaeune und alles was aus Holz in den Garten gehoet.Es dauert hier sehr Lange bis man den Fuss in die Tuer bekommt,viele Jobs werden durch Mundpropaganda vergeben und referencen werden nur von kanadischen Kunden a gefragt.Im ersten Jahr hat er soviele Quotes abgeben aber nur 1-2 jobs in 3 Monaten bekommen.Im folgenden Jahr lief es dann besser und letztes Jahr war er ausgebucht.Dieses Jahr hat er Anfragen schon im Januar angenommen und es wird besser.Wenn Kanadier wissen du leistest gute Arbeit,dann ist man sehr gut im Geschaeft. Ich Stelle hier mal den link zu seiner Seite rein und hoffe das ist ok https://www.facebook.com/DeutschesFachwerkEdmonton?ref=hl
Wollte mal fragen ob Du einen Onlineabschluss machst oder abends in ein College gehst? Ich ueberlege mir auch, nochmal zusaetzlich hier ein Certificate zu machen.
Ich lebe seit 10 Monaten in quebec in der Nähe von Sherbrooke. Ich arbeite in einer Schokoladenfabrik mit Minimum Salarie. Aber nur weil ich immer noch auf die Unterlagen vom Ordre des infirmière warte. Ich bin Krankenschwester und muss aber erstnoch meine Genehmigung hier bekommen. Dauert halt alles etwas länger...behörden halt Als Krankenschwester fängt man hier in der regel mit 22 Dollar die stunde an und das geht hoch bis 40 dollar die stunde.
Ich bin seit Feb. 2007 bei Bisontransport in Winnipeg als Longhaul -rier angestellt . Seit knapp 5 Jahren auch als Fahrertrainer . Seit ca. 4 Jahren darf ich auch mit zwei Trailern auf genehmigten Strecken fahren . Ich bin sehr zufrieden mit / bei meinem AG . Trotz grosser Firma (ca. 1000 Trucks, ca. 4000 Trailer) , wird man dort als Mensch und NICHT als Nummerbehandelt . Alle Tueren sind offen ud man kann /darf direkt zu jedem desk gehen . Ich fahre Touren mit ca. 10 -12 Tage , dann meistens 3 1/2 Tage daheim . Ich bestimme , wann ich gehe und wann ich zurueck komme (und das funktioniert sogar ) . Verdienst mit im Jahr ca. CAD 73 000.- gute Benefits . die ersten 6 Jahre 14 Tage Urlaub , (entspr. 4% zus.zum Bruttolohn ,Vacationpay) , nach 6 Jahren 21 Tage Urlaub (entspr. 6 % zum Brutto) . Fuer City und Regional wird CAD 20.- /h bezahlt . Es gibt Safetybonus . Ich geniesse die ruhige Arbeit .Muss NICHT mehr Nachts fahren . Ich kann Urlaub machen , soviel ich moechte , gbt dann wenn Vacationpay weg ist , keine Kohle . Es gibt hier ein Sozialsystem , das sehr minimal ist . Man muss sich eben sein EIGENES aufbauen . Nun muss ich noch etwas sehr persoenliches anmerken . Ich erlebe bei meinem Trainerjob , hin und wieder , Menschen , die es mit der Sprache nicht so genau nehmen . Als Truckdriver ist es PFLICHT (Gesetz in USA) die Sprache zu beherrschen . Sollte auch jeder fuer selbstverstaendlich ansehen . Wer in Canada , den Kaffee schwarz trinken muss , weil es an der Bestellung von Milch und Zucker scheitert , der bleibt besser in DE .
Uns ging es in DE sehr gut . Aber ich war nicht mehr zufrieden . Das Land und die Leutekonnte ich nicht aendern , also musste ich etwas fuer mich/uns tun! Die Auswanderung war niemals ein Traum von uns , auch Canada NICHT ! Es war nicht mehr ,als eine Alternative .... heute ist es zum Traum geworden !!!
Ich bin mitte 2006 als Tourist nach Canada eingereist, habe dann hier den Antrag auf PR per family-class sponsoring gestellt. Open work-permit seit Mai 2007, PR-status seit September 2007.
In Deutschland war ich 15 Jahre lang Fotojournalist, im Juli 2007 bekam ich ein Angebot fuer ein lokales Magazin in Ontario als Fotograf zu arbeiten. Habe das fuer ein Jahr gemacht, dann lay-off due to recession. Meine ersten Eindruecke vom Arbeitsleben in Canada waren eigentlich gar nicht schlecht, die Bezahlung war OK (wenn auch nicht grossartig), die Benefits sehr gut, das Arbeitsklima sehr gut. Frisch eingewandert musste ich mich umstellen, 10 Tage Urlaub im Jahr, hohe Erwartungen, nur durchschnittliches Gehalt. Aber - der erste Job ist wichtig, man sammelt "Canada Experience".
Nach dem lay-off jobbte ich alles moegliche fuer minimum wage (und drunter), daneben etwas freiberufliche Fotografie. Die Zeit von Juli 2008 bis Ende 2009 war, ohne zu uebertreiben, knueppelhart. Schlechte Arbeit, harte Arbeit, wenig Geld, kein Respekt. Versuche sich auf vernuenftige Jobs zu bewerben (gelernter Industriekaufmann) scheiterten an der fehlenden Canada-Experience oder dem status des Einwanderers. Fragen wie "how long are you going to stay?" und "where are you moving next?" waren ueblich.
2009 startete ich die Tests fuer eine Karriere als Police Officer, nach den bestandenen Tests war ich im Interview-Prozess mit der OPP (Ontario Provincial Police) und dem Barrie Police Service. Von beiden bekam ich in der 2. Phase die Aufforderung, mir einen Security-Job zu suchen um mein resume zu bilden und mehr "Canada Experience" zu kriegen. Ich solle mich in einem Jahr neu bewerben.
Im Februar 2010 bewarb ich mich auf eine Security-Stelle in einem Hotel (grosse Internationale Kette) in Ontario und wurde angeheuert. Geld war vernuenftig, benefits sehr gut, die Arbeit hart aber gut. Schichtdienst mit bis zu 60 Stunden/Woche, viel Training, viel flexibilitaet wurde verlangt. Arbeitsklime war grossartig, und durch die Arbeit in einem Hotel konnte ich meine Deutsch-Kenntnisse nutzen.
Mittlerweile habe ich die Polizei-Karriere aufgegeben, bin immer noch in dem gleichen Hotel, habe mich ins Management hochgarbeitet und leite 2 departments mit 14 Leuten. Keine Schichtarbeit mehr (Montag-Freitag 8-5), sehr gutes Geld, excellente benefits, und room-discounts in 3600 Hotels Weltweit! Ich bin zufrieden! Fotografie laeuft als eigenes hombased business nebenher, life is good!
Zum Arbeiten in Canada muss ich sagen: Es ist haerter als in Deutschland, besonders als Auslaender. Aber, wie immer, es liegt an einem selbst was man daraus macht. Auch hier wird Fleiss belohnt, und wer sich anstrengt bringt es auch zu etwas. Canadier Arbeiten um zu leben, die Arbeit ist wichtig, aber die Freizeit ist viel wichtiger! Man spricht offen ueber Gehaelter und Arbeistbedingungen, sehr ungewohnt als Deutscher.
Seit Juli 2012 bin ich nun Canadischer Staatsbuerger, ich habe meinen Platz gefunden und gehe nirgendwo mehr hin.