Wer kann 5 gute Gründe nennen, warum man nach Kanada auswandern sollte?
Wenn man sich mal die Post`s so alle durchliest in Punkto Auswandern bekommt man eher den Eindruck, es ist wie hier nur die Landschaft ist anders. Dazu kommt, dass die wirtschaftliche Lage in Deutschland sich deutlich verbessert hat, so dass aus diesem Grunde kaum jemand auswandern dürfte. Ich gebe mal als Diskussionsgrundlage folgende Punkte:
- schlechtere Bezahlung im Durchschnitt als in D - fast alle Abschlüsse müssen neu gemacht werden - soziale Absicherung ist in D besser - Bürokratie scheint in Kanada nicht weniger zu sein - Freundeskreis ist weiter eingeschränkt, die Kontakte meist oberflächlich - Jobs mit überdurchschnittlicher Bezahlung sind entweder im Bush oder unerreichbar wie hier - Das Landleben ist noch „trostloser“ und teurer als in D - Mehr Urlaubstage + mehr Urlaubsmöglichkeiten in D
Bleiben also in erster Linie die Argumente Natur, Einsamkeit (für Aussteiger) und ??? Was ist also in Kanada echt besser, dass es sich lohnt Geld, Strapazen, und viel Zeit zu investieren um sich dort niederzulassen. ?
Hallo, meiner Meinung nach ist das ganze sehr individuell. Jeder hat andere Gruende warum er auswandert, ebenso kann man nicht verallgemeinern wie einem das neue Leben gefaellt. Mich hat Nordamerika schon immer fasziniert, habe aber eigentlich mehr zu den Staaten tendiert. Dann wurde die Firma aufgekauft bei der ich gearbeitet habe, meinen Job gabs dann nicht mehr......also hab ich mich umgeschaut, den perfekten Job in CA gefunden und jetzt sind wir hier.
Vorausgesetzt es klappt alles gehen wir auch nicht mehr zurueck.
Grund 1: Man liebt Kanada (was auch immer genau) und im Vergleich dazu hält man Dtl nicht mehr aus. Wichtig hier: möglichst objektiv bleiben und genau in Erfahrung bringen, ob man sich Dtl. nicht schlechtredet bzw. Kanada nur so toll vorstellt.
Grund 2: Man kriegt in Dtl. keinen Job bzw. nur schlechte, in Kanada würde man einen guten Job kriegen. Wichtig hier sind 2 Dinge: a) sicher sein dass man einen Job kriegt - und b) Grund 1 sollte trotzdem (zumind. der "ich liebe Kanada" Teil) zutreffen
Grund 3: Man geht temporär für einen Job mal ein paar Monate oder Jahre, ohne ein permanentes Auswandern fix vorzuhaben. Was weiter geschieht ist für die Entscheidung egal.
Ich vermute das sind so die Hauptgründe für den Otto-Normal-Auswanderer. Wichtig ist, dass eben bestimmte Berufsgruppen in bestimmten Teilen Kanadas einfach gute Chancen haben, andere vielleicht gleiche, wieder andere Gruppen aber schlechtere Chancen als in Dtl (mit Chancen meine ich jetzt: Job, Gehalt, Wohnung - also Chancen dass man besteht und glücklich wird/bleibt).
Ich bin z.b. wegen Grund 3 in Kanada, und soweit ich das nach ca. 6 Monaten beurteilen kann, werde ich hier nicht permanent bleiben, weil einfach für mich persönlich zu viele Dinge im dtsprachigem Raum besser sind. Dinge, die ich aber (zumindest teilweise) nie durch kurze Aufenthalte erkannt hätte, sondern nur durch längeres "leben" hier.
Danke erst mal den schnellen postern. Habe allerdings keine Geschenke für die ersten 5 Antworten... Wenn man in den Post´s und Fernsehbeiträgen sieht was für Energie und Initiativen manche investieren, fragt man sich manchmal schon was die Leute heute noch wegtreibt. Vor ein paar Jahren war das sicherlich noch anders als man echt keine Arbeit in D bekam. Aber momentan ist die Situation doch ganz anders. (Wenn auch noch nicht für alle rosig)
Na das kann ja was werden.......... gefaellt mir mal darueber zu plaudern! Warum eigentlich Auswandern?
Die Punkte die Du anfuehrst sind in erster Linie Gruende, warum man gut in Deutschlanbd Leben kann, nicht aber Gruende, warum man nicht auswandern sollte. Es geht glaube ich nicht in erster Linie darum ein besseres Leben zu finden. An Lebensqualitaet ist Deutschland in der Tat kaum zu schlagen!
Fuer viele ist das Heimatland zu verlassen generell keine Option, das wird bei der Lebensplanung grundsaetzlich ausgeschlossen. Warum eigentlich? Muss ich denn in einem Land mein Leben lang bleiben nur weil ich dort geboren wurde? Warum denn nicht, wenn mir ein anderes Land sehr gut gefaellt, versuchen dorthin zu gehen? Zu teuer, zu kompliziert, die Sprache, die Freunde, die Familie....... das geht alles nicht........? Doch, es geht eben schon, und genau dieser Schlag Mensch trifft sich hier im Forum.
In Canada zu leben ist in der Tat nicht so verschieden wie in Deutschland. Auch hier holt einen der Alltag schnell ein, auch hier muss man taeglich arbeiten und seine Rechnungen bezahlen. Aber, ich fuehle mich hier freier als in Deutschland. Es ist einfach groesser, alles ist weiter, ich fahre Stunden ueber den Highway und da wohnt einfach niemand. Da gibt es ueberall Seen wo ich einfach ans Wasser kann ohne bei jemanden im Garten zu stehen, die Nachbarn haben keine Gartenzaeune........ alle fuehlt sich fuer mich etwas freier an. Ich habe sehr gerne in Deutschland gelebt, aber Canada gefaellt mir eben ein bischen besser.
In meinem Fall verdiene ich als freiberufler das gleiche wie in Deutschland, meine Familie und ich sind sozial gut abgesichert (ja, man muss sich selbst drum kuemmern), Kontakte und Freunde sind alles andere als oberflaechlich, Das Landleben ist genauso "trostlos" wie ich mir das gewuenscht habe, und Urlaubstage habe ich hier auch, wenn auch nicht 30 wie in Deutschland. Als freiberufler ist das aber eh egal.
Noch was zu den Freunden und oberflaechlichen Kontakten: das war eine der erstaunlichsten Erfahrungen die ich bei meiner Auswanderung gemacht habe. Als ich in Deutschland lebte dachte ich, ich haette einige Freunde, und vielleicht eine Handvoll gute Freunde. Und dann geht man weg, und siehe da........ aus den Augen aus dem Sinn. Anfangs wurden meine Mails noch beantwortet, das wird dann weniger und weniger, irgendwann gibt man es auf und verliert den Kontakt zu leuten, die man ein oder zwei Jahrzehnte lang "gute Freunde" genannt hat. Soviel zur Oberflaechlichkeit, das ist ganz schwer zu beurteilen.
Das alles in Zahlen gegenueber zu stellen, das ist hier besser und das ist dort besser......... auf diese Weise wird das nicht entschieden! Ist halt auch eine Gefuehlssache.........
oh-oh, Dein Posting birgt reichlich Konfliktpotential Ich war noch nie in Kanada und kann Dir daher weder Tatsachen, noch konkrete Argumente nennen. Vielleicht kann ich aber was ergänzen: Dein Vergleich basiert auf einer Gegenüberstellung von Fakten (Fakten,Fakten ). Ich denke es gibt auch Leute, die es einfach nur mal ausprobieren wollen, weil sie - in D nichts zu verlieren haben und - einfach mal was neues erleben wollen und - was von der Welt sehen wollen, jenseits des Camping-Urlaubes in Castrop Rauxel, den man sich leisten könnte.
Naja und objektiv gesehen gibt es trotz Aufschwung doch eine Menge Leute, an denen er vorbei geht - Stichworte Bäckereiverkäuferin Ost für 5,50€ pro Stunde usw.
- Kanada ist ein unabhängiges Land. Produziert seinen eigenen Strom, besitzt seine eigenen Ölvorkommen und hat ebenso Ackerbau und Viehzucht. Kanada ist ein absoluter Selbstversorger. Deutschland ist abhängig in allen Bereichen. Was passiert nun in 20 oder 30 Jahren?
- Kanada ist bei weitem nicht so dicht besiedelt wie Deutschland. Mit der Öffnung der Grenzen und des Arbeitsmarktes in Europa wird es immer starke Verschiebungen geben. Wenn es Jobs gibt wird es auch Billigarbeiter aus dem Osten geben (siehe Großmetzgereien im Osten Deutschlands). Kanada hat dies nicht bzw. nicht so extrem (NAFTA).
- Mein früherer Punkt günstigere Häusser trifft leider momentan nicht mehr zu. Für uns hat es glücklicherweise noch geklappt.
- Kanada ist zwar bürokratisch, aber bei weitem noch von Deutschland entfernt.
- Die schulische Ausbildung finde ich in Kanada besser. Bei Pisa liegt Kanada vor Deutschland und mit derzeit einem Kind was gerade erst mit der Schule anfängt weiß ich auch weshalb. Die Betreuung, Förderung oder Unterstützung beginnt bereits ab dem Kindergarten.
- Kanada ist kinderfreundlicher bzw. sogar insgesammt freundlicher. Sicherlich nicht in der Großstadt aber in der durchschnittlichen Kleinstadt bzw. Stadt. Wir haben knapp 15000 Einwohner (was vergleichbar mit meinem vorherigen Wohnort in DE knapp 10000 Einwohner ist). Die Freundlichkeit ist hier unübertroffen. Nachbarschaftskämpfe z. B. wegen Grillen gibt es hier nicht.
- Soziale Absicherung ist Ansichtssache. Natürlich ist der Verdienstausfall im Krankheitsfall ein Plus für Deutschland. Die Gesundheitsversorgung finde ich in Kanada absolut ausreichend (auch wenn einige jetzt evtl. mit Recht widersprechen). Speziell für die Kosten von $108 pro Monat für eine 3 oder mehrköpfige Familie. Die Rentenversorgung in die eigene Hand zu nehmen finde ich prinzipiell besser. Im Schnitt gehen Leute hier früher in Rente.
- Bei uns im Ort ticken die Uhren langsamer. Keine Verkehrstaus, keine Hast beim Einkaufen, ... Zu spät kommen ist kaum möglich bzw. wenn es passiert juckt es keinen. Es geht relaxt zu. Okay, hatte im letzten Jahr nur knapp 14 Tage Urlaub aber was nützen mir 30 Tage wenn jeder Tag stressig zu geht.
Ich denke es lässt sich in beiden Ländern gut leben und es kommt auf jeden individuell an was für ihn funktioniert. Für uns ist es Kanada, für andere ist es Deutschland. Gekocht wird in beiden Ländern nur mit Wasser.
Jan schreibt das was ganz wichtiges (zumindest für mich): die Landschaft.
Viele Leute zieht es deshalb nach Kanada, und ich denke auch deshalb ist Vancouver an Lebensqualität immer an den vordersten Stellen. Ich für meinen Teil finde die Landschaft hier zwar wunderschön, muss aber sagen, dass das kein Anreiz für eine Auswanderung wäre.
Berge habe ich in Österreich auch genug, Meer dieser Temperatur brauche ich nicht wirklich. Für mich ist Lebensqualität auch viele andere Dinge, am meisten fehlt mir in Vancouver die klassische Kultur (und auch die moderne).
Heißt: Gutes (und damit meine ich modernes und auch aufwühlendes) Theater (und nicht einfach langweilig das Skript runterinszenieren), eine zeitgemäße Musik- und Kunstszene (hier in Vancouver scheints zwar underground zu geben, das ist aber dann echt underground - aber zwischen dem und den Charts bzw. 70er Rock aus dem Radio ist nichts).
Auch der Begriff "Freiheit" wird unterschiedlich verwendet. Für Jan bedeutet es anscheinend v.a. Weite der Natur. Für mich ist das eher "mann muss ich weit fahren um endlich mal etwas zu erleben, in die Stadt zu kommen" - einfach andere Prioritäten. Für mich bedeutet Freiheit eher sowas wie: ich will nicht, dass ein potentieller Arbeitgeber (wie bei einer Bewerbung von mir geschehen) sich Informationen über Creditrating, Health,... einholen kann, darf und das auch macht. Ich will nicht aufgrund erblicher Belastung von einigen wichtigen Teilen des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden (man muss dazusagen, das ist in letzter Zeit auch in Dtl. nicht gerade besser geworden) usw...
Man sieht: kennt man seine Wünsche/Prioritäten, sollte eine Entscheidung schon leichter fallen.
Und @Jan: ich hoffe ich bin dir nicht auf die Füße gestiegen, habe aber denke ich nichts gewertet, sondern nur unterschiedliche Ansichten herausgestrichen
@ Jan: Natürlich gibt es Leute, die in Kanada ihr wahres Glück finden. Ob Aussteiger im Yukon , BC etc. , ob als hochbezahlter Ing.in FortMcMurry oder wo-auch-immer. Aber sind diese Leute stellvertretend ? Das man zwangsläufig nicht in seinem Land bleiben muss ist mir klar. Wann immer man denkt man findet seine Berufung wo anders besser durchgesetzt -nichts wie weg. Allerdings musste ich über u.a. Satz etwas schmunzeln:
" Da gibt es ueberall Seen wo ich einfach ans Wasser kann ohne bei jemanden im Garten zu stehen, die Nachbarn haben keine Gartenzaeune........ alle fuehlt sich fuer mich etwas freier an. "
Sobald man in urbarnes Gebiet in Kanada kommt , hatte ich den Eindruck, dass die Seen nur noch Privatzugänge haben. Ähnlich wie in MeckPom oder sonstwo in D. Habe ich in Deiner Form nur an ganz abgelegenen Stellen in Kanada erlebt.
Zitat von Jan ... Noch was zu den Freunden und oberflaechlichen Kontakten: das war eine der erstaunlichsten Erfahrungen die ich bei meiner Auswanderung gemacht habe. Als ich in Deutschland lebte dachte ich, ich haette einige Freunde, und vielleicht eine Handvoll gute Freunde. Und dann geht man weg, und siehe da........ aus den Augen aus dem Sinn. Anfangs wurden meine Mails noch beantwortet, das wird dann weniger und weniger, irgendwann gibt man es auf und verliert den Kontakt zu leuten, die man ein oder zwei Jahrzehnte lang "gute Freunde" genannt hat. Soviel zur Oberflaechlichkeit, das ist ganz schwer zu beurteilen. ... Gruss,
Jan
und @toronto
Bingo!!!
Die Erfahrungen haben wir mittlerweile auch gemacht. Wir koennen ja mittlerweile froh sein, ueberhaupt noch Mails zu bekommen (Anrufe sind ja zu teuer)!
Hier sind die Leute (obwohl du sie nicht oder noch nicht kennst) auf jeden Fall freundlich, hilfsbereit und immer zu einem Schwaetzchen bereit.
Unsere 5 Gruende jetzt mal hier:
1. Etwas anderes, neues zu sehen, zu fuehlen, zu begreifen - nach dem Motto: "Leben ist das, was man daraus macht" - man hat ja nur eins!!!
2. Dem Diktat der Uhren, Terminkalendern und staendigem Gestoehne ("Stress, keine Zeit" - ist ja alles selbst gemacht) zu entkommen
3. Uns wirklich mal "im Busch" niederzulassen zu koennen, dies beinhaltet natuerlich auch die faszinierende Landschaft und Weite...
4. Mehr Moeglichkeiten, sich auch selbstaendig machen zu koennen, eben sich irgendwie freier zu fuehlen
5. Die Chance, auch mit ueber 40 noch einen Job zu bekommen (es geht mir erstmal nicht darum, was fuer einen) - beim Thema "Aufschwung" in D sag' ich immer: Erstmal selbst haben und 5 Meter weg sein!!!
Zitat von FlyingMoose@ Jan: Natürlich gibt es Leute, die in Kanada ihr wahres Glück finden. Ob Aussteiger im Yukon , BC etc. , ob als hochbezahlter Ing.in FortMcMurry oder wo-auch-immer. Aber sind diese Leute stellvertretend ?
TheFlying Moose
Ja, diese Leute sind stellvertretend, genau diese Leute findest Du hier im Forum. Diese Leute haben es probiert und haben es geschafft woanders gluecklich zu werden, einige haben festgestellt dass es eine falsche Entscheidung war und sind wieder zurueck nach Deutschland - oder haben es vor. Aber alle haben an einem Punkt entschieden Deutschland zu verlassen.
Ich wohne hier 1 1/2 Stunden noerdlich von Toronto, umgeben von mehreren Seen. Natuerlich gibt es dort auch eine Menge Privatgrundstuecke, aber es gibt ueberall ganze kilometer von unbebautem oeffentlichen Seezugang. Anders war das in Deutschland, wir haben nahe des Starnberger Sees gelebt..... da muss man schon Suchen um ans Wasser zu kommen!
In "ganz abgelegenen Stellen" in Kanada kommst Du nur nicht an den See, weil es keine Strassen mehr gibt (kleiner Scherz).
Wie auch immer, ich kann ja nur fuer mich antworten, das Thema Auswanderung ist zu komplex um ein Rezept zu finden.
Das mit den Kontakten muss man wohl differenziert sehen. Man kann nicht alte Freundschaften (und wie sie jetzt weiterbestehen) mit neuen in der neuen Heimat vergleichen. Man weiß ja nicht, was mit den kanadischen wäre, würde man Kanada wieder verlassen.
Und auch sollte man die Sicht der "verlassenen" Freunde verstehen. Sie sind ja nicht weggegangen, sie haben ja noch ihren alten Freundeskreis (etwas kleiner nun) in der Heimat, ihr Leben dort. Sie sind v.a. anfangs nicht alleine in einem neuen Land und suchen persönliche Kontakte.
Auch wenn ich mir selbst manchmal von einigen wenigen Leuten etwas mehr Kontakt wünschen würde, man sollte auch die andre Sicht nicht vergessen...und natürlich gibt es viele "Freundschaften", die sich im Endeffekt dann doch eher als Nutzpartnerschaften herausstellen, hier wie da.
Freundlicher sind die Leute hier sicher, man kommt schneller ins Gespräch, kriegt schneller Hilfe. Das ist für mich zumind. unbestritten. "Oberflächlicher" finde ich vieles hier aber auch, und zu extrem verschönernd, keine Kritik. Beispiel Restaurants: was hier von div. Restaurants geschwärmt wird, tolles Essen, unglaublich usw...und dann kriegt man (und auch alle andren am Tisch) Karotten serviert die total verkocht sind und nach nix schmecken bei einem Gericht um 25-30$, und trotzdem schwärmen die kanadischen Teilnehmer am Dinner noch immer davon - für mich ist das ein absoluter Grund, das Lokal nicht mehr zu besuchen (das sonstige Essen war gut, aber gerade dem Preis entsprechend).
Ein anderes Beispiel sind letters of recommendation - man glaubt ja jeder ist ein Gott, wenn man das liest, und jede Firma wäre blöd, wenn man dem nicht 20000$ im Monat zahlt.
Ich habe also manchmal das Gefühl, dass aus Höflichkeit jegliche Kritik und jegliches Schlechte nicht gesagt wird, das Tolle aber extrem Herausgestrichen wird. Mag manchmal schön sein, ist aber meiner Ansicht nach auch sehr unehrlich und es sollte doch Situation geben, in denen man Kritik üben darf.
Mir ist auch klar, dass der Deutsche (und auch der Österreicher) an sich (verglichen mit dem Kanadier) seeeeehr viel Kritik übt und ihm nichts passt (so man das verallgemeinern kann), sehe hier also auch genug Potenzial, mich in dieser Hinsicht zu verbessern.
Und wieder kann ich mich nur wiederholen: was das jetzt für den jeweiligen potentiellen Auswanderer bedeutet, also plus oder minus für Kanada, das muss jeder selbst entscheiden
nachdem was ich bisher gesehen habe, finde ich auch, dass das Leben in Kanada (ich spreche jetzt für Südost-Ontario) nicht so viel anders ist als hier. Ich habe inzwischen jedoch die kanadische Mentalität schätzen gelernt. Die Uhr ist wie gesagt nicht immer ganz so wichtig (klar manchmal übertreiben die es damit), von den Leuten die ich da besser kennengelernt habe, hatte keiner den Eindruck gemacht kurz vor dem Burn-Out zu stehen, das erlebe ich in Deutschland anders. Ich habe auch das Gefühl der Canadier geht leichter mit neuen Situation um (Kündigung, etc.) und macht sich das leben nicht so schwer. Zum Thema Bürokratie und Freiheit. Versuch mal in Deutschland zu Angeln. Ohne teuren Angelschein und Theorieuntericht geht das nicht. In Kanada zahl man ein paar Dollar und stellt sich an den nächsten See/Fluss
Gruß, Benjamin
PS: Ich bin mir trotzdem sicher, dass wenn ich 2009 auswandere, einiges aus Deutschland vermissen werde.
Dabei fällt mir dieses enttäuschte Gesicht meiner Exfreundin ein - auf dem Weg vom Airport nach Edmonton: "Das sieht ja alles fast aus wie bei uns!?" -- "Ja, warte einfach ab. Die rosa Bäume mit blauen Pukten und Glitzerstaub kommen erst weiter nördlich. Und dank Ölsand sieht es da auch eher aus wie auf dem Mars..."
Zitat von toronto07Bin hier noch nicht so weit gereist und habe nicht so viel gesehen (da gerade Winter und kalt), aber die 3-4 Seen, die wir angefahren sind, da wollten wir auch ca. 30 Minuten einfach am Ufer längs und es ging nicht, da kein Zugang, oder nur Zugang zum Boot. Kenne von daheim die Seen in Oberbayern und da war es ähnlich. Wäre echt dankbar, wenn man mir einen Tipp geben könnte, zu welchem See ich fahren muss, um einfach mal einen langen Spaziergang machen zu können.
Das kannst Du in Toronto sogar in der Stadt haben. Sage nur: Lake Ontario! Beaches Park und Ashbridges Bay Park (miteinander verbunden) liegen direkt am Wasser auf einer Laenge von geschaetzt 5 kilometer. Raus aus der Stadt? Dann Hwy 400 Nord zum Lake Simcoe, oder eben etwas weiter zur Georgian Bay.