Kommt auf den Beruf an,und was man will. Darüber sollte man sich natürlich vor Abreise im Klaren sein.
Zitat - fast alle Abschlüsse müssen neu gemacht werden
Das könnte je nach Vorhaben und Notwendigkeit ,die Auswanderpläne sicher stark beeinflussen.
Zitat - soziale Absicherung ist in D besser
Das ist zwar alles ganz schön,wenn man sowas gewohnt ist,und es einem mal richtig dreckig geht. Es schränkt aber auch ganz schön ein,im Leben.
Denn ich finde das Leben besteht aus mehr. Und unser Planet hat viel mehr zu bieten, als sich ein Leben lang hinter einem sozialen System zu verstecken.
Der Schutz in D. ist toll,aber soll man auf eine schwere Krankheit oder bis zur Rente warten ,bis man was davon hat? Ausserdem geht man nach Kanada und nicht in die 3. Welt.
Zitat - Bürokratie scheint in Kanada nicht weniger zu sein
Das normalisiert sich doch später im Alltag ...
Zitat - Freundeskreis ist weiter eingeschränkt, die Kontakte meist oberflächlich
Wieso? Das liegt doch auch an einem selbst.
Zitat - Jobs mit überdurchschnittlicher Bezahlung sind entweder im Bush oder unerreichbar wie hier
Kommt drauf an was man für Ansprüche hat, und natürlich was man kann.
Zitat - Das Landleben ist noch „trostloser“ und teurer als in D
Dann sollte man halt nicht auf dem Land leben.
Zitat - Mehr Urlaubstage + mehr Urlaubsmöglichkeiten in D
Wem der ganze Luxus und Wohlstand viel wichtiger ist als alles andere im Leben,der sollte wirklich in Deutschland bleiben.
Zitat Bleiben also in erster Linie die Argumente Natur, Einsamkeit (für Aussteiger) und ??? Was ist also in Kanada echt besser, dass es sich lohnt Geld, Strapazen, und viel Zeit zu investieren um sich dort niederzulassen. ?
TheFlyingMoose
Anderes Klima (Wetter),andere Menschen,andere Regeln, andere Geschichten ,andere Kulturen, und noch viel mehr zu sehen. Es kommt drauf an mit welcher Einstellung man in fremde Länder geht ,wo man hingeht,wem man zuhört und für was man sich interessiert.
Und manche gehen aus beruflichen Gründen,oder weil sie sich ein besseres Leben im Ausland erhoffen.
Ich kann zwar nur dagen, weshalb wir auswandern wollen, da wir noch nicht da sind, aber ich denke generell, das ist sehr subjektiv:
1.) Wir gehen z.B genau aus dem Grund nach Kanada, dass man da ein Haus / Hobbyfarm mit riesen Grundstück bekommen kann ( zu erschwinglichen Preisen ) und ich weit und breit keinen Nachbarn haben werde ( mein Mann kommt vom Bauernhof gg ). Solche Sachen sind hier in DE fast unerschwinglich und sehr begrenzt zu haben ( Steuer, Oberflächenwasser, etc. )
2.) Meinem Mann sein Job ist hier in DE seltener als in Kanada und sein Anfangsgehalt in Kanada ist so hoch wie sein jetziges in DE.
3.) Das Schulsystem ansich gefällt mir besser, besonders auch, wenn man als Frau mitarbeiten will ( zwecks Kinderbetreuung ).
4.) Die Größe des Landes ansich.
5.) Die private Altersvorsorge finde ich persönlich besser, denn wer dann in jungen Jahren nicht selber vorsorgt und sich auf die anderen verläßt, hat halt Pech im Alter ( umgekehrt , wenn ich vorsorge, weiß ich, was ich habe im Alter )
6.) Abenteuerlust Muss man ganz klar sagen, wir haben hier in DE eigentlich alles, was wir erreichen wollten, jetzt muss mal was neues her ! In Kanada hab ich ja dann schon mal Platz zum Umherziehen !
Für mich kommt der Wunsch nach Kanada zu gehen schlicht und ergreifend daher, dass ich die Vorstellung die nächsten 30 Jahre als Angestellte im öffentlichen Dienst in einem total verkorksten Bildungssystem "sicher" der Rente entgegen zu dämmern, furchtbar finde. Ist das nun alles gewesen? Nur noch auf die (Grund)rente hinzuarbeiten und zu hoffen, dass im Fall eines Krankheitsfalls unser soziales Netz auch wirklich hält? Ich gebe zu, dass ich wahrscheinlich eine Art Midlife-Crisis durchmache. Aber alles "erreicht" zu haben - Wohlstand und einen sicheren Job - erzeugt bei mir eine Art Unwohlsein, sogar Langeweile. Es ist mir sehr wohl bewusst, dass dieses Statement bei vielen Lesern Unverständnis hervorrufen wird, vor allem bei denjenigen, die mit Arbeitslosigkeit und Existenzängsten zu kämpfen haben. Ich gebe in den Augen meiner Freunde und Bekannten viel auf, aber ich kann mir nicht helfen, ich bin auf der Suche nach mehr als "nur" Sicherheit. Ich hoffe, ich ernte nicht nur Häme mit meinem Beitrag, ich weiß sehr wohl, dass ich auf sehr hohem Niveau jammere, aber vielleicht ist der (irrationale?) Wunsch nach Natur, Selbständigkeit und Freiheit stärker als Krankenversicherungen, funktionierende Waschmaschinen und Vollkornbrot???
Wir hatten in Deutschland eine tolle ETW. Beide einen super Job und einen sehr guten Verdienst. Ist das LEBEN?? Fuer manche sicherlich, aber nicht fuer mich. Die Hauptgruende sind ja schon von gautchito beschrieben warum wir nach Kanada sind. Fuer mich bedeutet Leben: Freiheit, Abenteuer, nicht nach den Launen eines Arbeitgebers zu schauen, neue Menschen und Mentalitaeten kennenlernen, die Natur zu spueren.... Dann lieber weniger in der Tasche und dafuer mehr Lebensqualtitaet.
Ich wuerde nur aus einem sehr unvernuenftigen Grund heraus nach Kanada gehen: ich liebe das Land. Ich fuehle mich da zuhause (mehr zuhause als irgendwo anders). Warum das so ist, weiss ich nicht (vielleicht war ich im frueheren Leben Kanadierin . Ich werde aller Wahrscheinlichkeit nicht dorthin auswandern, weil es einfach aus o.g. Gruenden viel zu unvernuenftig waere und ich weiss leider aus Erfahrung, dass man dazu neigt, sich diese Gruende schoen zu reden und kaum ist man vor Ort bricht es doch ueber einen rein. Lebe nun in Australien, bzw. Neuseeland *grins*
- schlechtere Bezahlung im Durchschnitt als in D
ja, waere fuer mich auch so. Ist hier, wo ich lebe gleich wie in D.
- fast alle Abschlüsse müssen neu gemacht werden
waere fuer mich nicht so (egal wo)
- soziale Absicherung ist in D besser
ist in Australien mittlerweile genauso gut bis besser. Waere in Kanada weit schlechter fuer mich.
- Bürokratie scheint in Kanada nicht weniger zu sein
die ist in allen Industrielaendern gleich doof
- Freundeskreis ist weiter eingeschränkt, die Kontakte meist oberflächlich
der Wichtigste und einzigste Punkt FUER Deutschland (fuer mich).
- Das Landleben ist noch „trostloser“ und teurer als in D
ja, stimmt. Ist so. Auch in Australien. Man muss sich dann wohl damit abfinden, in der city zu leben.
- Mehr Urlaubstage + mehr Urlaubsmöglichkeiten in D
Ja, wichtiger Punkt. In Kanada definitiv zu wenig. Hier in Australien/Neuseeland liegt es dazwischen... brauch man aber auch, da es nach Europa eine halbe Weltreise ist.
Fuer mich sind noch andere Punkte entscheidend: Haeuserqualitaet, wie wohne ich (schliesslich verbringt man verdammt viel Zeit in den 4 Waenden, Kindergaerten, Kinderbetreuung... leider schneidet bei allem Kanada nicht so prima ab. Dennoch will ich paradoxerweise hin... ist wie eine verblendete Liebe....: Herz sagt ja, Verstand sagt nein.
Vorab: Wir haben uns nicht gegen Deutschland, sondern für Canada entschieden.
Uns ging es in Deutschland super, wir hatten ein tolles Haus, wir verdienten gut, also all das was man sich nur wünschen kann (Ulm wurde ja sogar, ich glaube vor 1 oder 2 Jahren bei einer Umfrage als beste Stadt (mit bester Lebensqualität) auserkoren.
Warum wir trotzdem weg sind? Weil es, seit ich 12 bin, mein größter Wunsch war nach Canada auszuwandern. Dieser Traum ließ mich die ganzen Jahre nicht los. Und 2005 war es dann soweit, dass wir beschlossen, es zu wagen.
Was haben wir hier: Ein kleines Haus, weniger Verdienst (aber das wussten wir von Anfang an, keine Sorge....) und trotzdem wenn ich morgens aufstehe, schaue ich hinaus und bin glücklich, dass ich hier sein darf.
Es sind die Kleinigkeiten die für mich einfach unvorstellbar sind:
Ich war vor einigen Wochen einkaufen (in einem Modegeschäft) und unterhielt mich während dessen mit einer Verkäuferin. Beim Hinausgehen sage ich noch zu meinem Mann, die Frau ist mir super sympathisch, schade aber auch, dass ich sie wahrscheinlich nie wieder sehen werde.
Einen Tag vor Weihnachten stand genau diese Frau vor meiner Tür (mit ihrem Freund) und brachte mir selbstgebackene Plätzchen mit einer Weihnachtskarte vorbei und und wir unterhielten uns prächtig. Seitdem stehen wir in Kontakt. Oberflächlich? Wenn das so ist, dann gerne.
Ich könnte hier weiter erzählen, aber das würde euch sicherlich langweilen.
Wir sehen es auch für unsere Kinder als Chance an, hier die Schule super zu beenden (nicht dass sie in D schlecht gewesen wären), aber ich denke, selbst wenn sie vielleicht dann doch igendwann wieder nach D zurückgehen würden, diese Zeit und auch die Erfahrung niemand nehmen kann. Und bleiben sie hier, dann wollen sie studieren. Ansonsten
Was ich auch mag, ist dieses nicht "kontrollierte Verhalten" der Nachbarn. Nicht, dass wir jetzt böse N. gehabt hätten, aber hier juckt es (zumindest bei uns) niemanden, ob der Nachbar nun seine Kehrwoche (muss man die hier überhaupt machen? gg) macht oder nicht. Im Gegenteil, wenn der Nachbar weiß, dass mein Mann auf der Arbeit ist und es sehr viel geschneit hat, dann macht er nicht nur sein Grundstück, sondern das von unserem anderen Hausnachbarn und uns schneefrei (nicht jeden Tag und nicht dass ich das erwarten würde).
An der Kasse wird nicht auf die Uhr geschaut und mürrisch gesagt, nun macht mal noch mal ne Kasse auf, wieso geht das hier nicht weiter, nein hier wird noch ein Schwätzchen mit den Leuten vor oder hinter dir gehalten.
Ich mag es miit einem Lächeln begrüsst zu werden (auf der Bank, beim Metzger oder wo auch immer), einfach herrlich.
Außerdem weiß ich den Winter (ja kommt auch vor, gg) hier zu schätzen, denn auch wenn es hier mal -30 oder -40 Grad ist, weil die Kälte eine trockene und nicht so eine feuchtnasse Kälte ist wie von uns in D.
UND DEN SONNENSCHEIN möchte ich nicht mehr missen. So etwas bin ich einfach von Ulm (übrigens lt. Wikipedia Stadt des Nebels, gg) nicht gewohnt.
Klar, man kann nun sagen, ich bin erst knapp 4 Monate hier, warte mal noch ein paar Jährchen ab, dann sieht man einiges anders.
Das mag richtig sen, aber ich lebe im Jetzt und nicht in der Vergangenheit und/oder Zukunft. Keiner weiß, was die Zukunft bringen wird.
Ich könnte noch mehr anführen, aber das würde wohl den Rahmen sprengen.
Ach ja und was ich als Ehefrau/Mutter auch nicht mehr missen möchte (gg): Mein Mann ist hier viel relaxter und stressfreier als noch in D, ist ja auch wichtig, gell?
Canada oh Canada, das Land wo Milch und Honig fließen ! oder andersherum : Deutschland Deutschland über alles... !
Leute, Auswanderung ist so alt wie die Menschheit, und wenn Du einen Neandertaler gefragt hättest warum er das Neandertal verlassen will, er hätte Dir ´ne tolle Geschichte gegrunzt !
Die Motivation ein Land zu verlassen um im anderen zu leben ist so unterschiedlich und individuell wie die Menschen die es betrifft. Klar gibt es wiederkehrende Muster, dennoch ist es eine individuelle Entscheidung.
Uns geht es wirtschaftlich ganz ausgezeichnet hier in DE. Aber ich will, das es auch so bleibt ! Ich bin 43, zahle hier Monat für Monat dafür das andere sich der so hoch gelobten Sozialleistungen ergötzen können. Ich zahle dafür, das ein Hartz4 Empfänger die "Auswanderung" nach Norwegen vom Staat bezahlt bekommt. HALLO ???
Rente ??? Ich steuere hier auf die Altersarmut zu. Ich drücke jeden Monat in die Rentenkasse ab, kriege aber gesagt das ich mit 67 ( oder später ) einen Anspruch auf GRUNDSICHERUNG habe. Das bedeutet Hartz4 für Rentner. Mit meinen 5 Kids bleiben monatlich nicht 500-600 Euro übrig um eine private Rente aufzubauen. ( Achtung, jetzt bricht der Prophet in mir durch : ich sage Euch weis, das diejenigen die eine private Rente aufgebaut haben dann gesagt bekommen werden : " haste prima gemacht, von uns kriegst Du gar nichts bis die private Rente aufgebraucht ist". Eine klitzekleine Gesetzesänderung und schon ist es passiert. )
3 meiner Kids gehen zur Schule. Stichwort PISA : Bildung in Canada ist eine ganze andere Hausnummer als Bildung in Deutschland. Es geht also nicht allein um meine Zukunftsaussichten, sondern auch um die meiner Kinder.
Ich weiß. jetzt krieg ich dresche...
...ich will das Sozialsystem aus Deutschland, mit dem Gehalt das in Dubai bezahlt würde um die unberührten Seen Canadas zu genießen. So kommen mir jedenfalls manche Postings hier im Forum vor !
Ach ja, die oberflächlichen Canadier. Wir sind vor etwas mehr als zwei Jahren hier nach Jever gezogen. Die Friesen sind ganz sich nicht oberflächlich ! Nein die sind sogar sowas von stur das es gar nicht erst zum Austausch von Oberflächlichkeiten kommt. Glaubt mir Leute, ich bin aus beruflichen Gründen in der BRD rumgekommen. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Das einzig Freundliche hier ist das überschwängliche "Moin" auf der Strasse, sonst ist man gerne unter sich. Wirkliche soziale Kontakte, mit freundschafts - ähnlichen Zügen sind absolut unerwünscht.
Und wir Deutschen, wir schließen doch alle Freundschaften für´s Leben, oder ? Schmarrn ! Durch meine Umzüge und eine Scheidung weiß ich : Freundschaft ist nicht existent. Der Mensch muß sich sozial dort adaptieren wo er lebt. Solange Du in Deinem Geburtsort lebst, hast Du dort Deine "Freunde bis zum Tod". Na ja, oder halt bis Du mehr als 50km wegziehst, dafür muß man nichteinmal sterben. Es gibt vieleicht zwei bis drei Leute die Du wirklich Freunde nennen kannst, egal wo Du lebst, der Rest ist oberflächliches geplänkel.
Warum schreibe ich das ? weil ich glaube das es a) auch diesbezüglich immer auf einen selber ankommt, und b) auf die Gegend wo man hinkommt. Passe ich dahin ? Ist "canadische Oberflächlichkeit" vieleicht schon ein Fortschritt ? ( Also hier hält keiner an wenn Du mit ´ner Panne am Strassenrand stehtst ) Reicht mir meine Gehalt ? Fragen über Fragen die nur jeder für sich klären kann. Vor allem aber muß man eines haben : den Arsch in der Hose um es zu tun !
Es wurde des öfteren angesprochen, dass man sich in Kanada freier fühlt. Das ist mal ein Punkt zum einhaken. Fühlt man sich nur freier oder ist man es auch wirklich? Wenn ich dienstlich oder privat drüben bin habe ich auch das Gefühl etwas anders zu atmen. Aber bin ich wirklich freier als hier in D. ? Oder suggeriert einen die ungewohnte Weite des Landes etwas ins Ohr oder der Gehirn ?
In einem Punkt bin ich jetzt schon überzeugt nach Kanada auszuwandern, weil man seine Rente wohl nicht mehr "geniesen" kann. Die Altersstruktur in D ist wirklich zum fürchten. Das sieht dort ja ganz anders aus. Also absoluter Pluspunkt für Kanada.
Nach zwei Jahren Canada komme ich für mich zu dem Schluss, dass mir Canada mir nicht dieses gewisse Extra bieten kann, um den Nachteil Ausländer zu sein wett zu machen. Es ist ja nicht so, dass wir hier das "Klassenziel " nicht erreicht hätten, aber Kanada hat mich nicht überzeugt. Man kann sich jetzt, haben wir ja hier im Forum auch schon ausführlichst gemacht, über einzelne Punkte streiten. Ich selber habe eher frustrierende Erfahrung mit dem Gesundheitssystem gemacht und dann ist es mir egal, wieviel es kostet, Gesundheit geht vor. PISA? Wenn ich mir den durchschnittlichen Kanadier anschaue, dann habe ich großen Zweifel an der Ausführung des Tests. Ich mag es auch nicht, wie Kinder hier erzogen werden und die enorm überhöhten Ansprüche, die die hier schon an kleine Kinder haben. Andererseits ist mein Sohn hier in Eine Art Kindergarten gekommen, die speziell Kinder fördern die z.B. sprachliche Probleme haben. Jeden Tag geht er da für 2 1/2 Std. hin und ich bezahle schlappe 50$ im Jahr.
Wie gesagt, es gibt genauso viele gute wie schlechte Seiten in beiden Ländern. Das muss jeder für sich selber sehen.
Kanada ist kein Traumland (s. Anfangspost, 100% agree), sondern einfach nur ein anderes Land, nicht besser und nicht schlechter. Und einem Winter mit monatelangen Minusgraden, kann ich beim besten Willen nichts abgewinnen.
das mit dem Family Doc ist wirklich ein Problem hier in Kanada. Am besten bekommst du einen über Vitamin B, d. h. ein Patient von Doc. X geht zu ihm und erzählt ihm das ein Freund nach Toronto gezogen ist und keinen Arzt findet. Er sollte erwähnen das du kern gesund bist . So hat es bei uns geklappt.
Was Trudy schreibt kann ich nicht teilen, aber ich weiß auch die Unterschiede. Sie lebt in einer Großstadt in der Prärie, wir in einer Kleinstadt am Meer (kein Schnee, so gut wie nie Minusgrade, keine Moskitos im Sommer, ...). Ich kann mir gut und gerne Vorstellen wie es dort zugeht auch im sozialen Bereich.
Also das Kanadier oder besser Nordamerikaner nichts über Europa wissen ist doch nicht verwunderlich. Wie viele Europäer wissen was über Mexiko, Brasilien, ...? Selbst über Kanada wissen Europäer nicht viel. Über die USA weiß man mehr weil das die Weltmacht bzw. der Wirtschaftsmotor ist.
Zu der Bildung kann ich auch was sagen. Also wie hier auf Kinder eingegangen wird ist der Wahnsinn. Es wird wie bereits gesagt gefördert und unterstützt vom Kindergarten ab. Kinder aus sozial schwachen Familien werden nicht abgestempelt sondern gleich behandelt. Eltern werden einbezogen in die Ausbildung bzw. den Schulalltag. Kanadische Kinder mögen vielleicht nicht die schlausten sein, dafür gehen sie aber viel besser miteinander um, weil sie dies u. a. auch in der Schule beigebracht bekommen. Unser Sohn 5, hat Freunde die zwischen 8 und 11 Jahre alt sind. Die kommen vorbei und fragen ob er mit ihnen spielen will. Er wird zu deren Geburtstagsparties eingeladen und umgekehrt. Wir haben öfters die Kinder zum Abendessen da und umgekehrt. Mit den Eltern haben wir mittlerweile auch ein super Verhältnis.
Meine Meinung ob Kanada für einen funktioniert oder nicht ist, dass man a) einen Freundeskreis hier benötigt und b) finanziell gut dastehen muss. Wer hier mit einer Hand voll Dollar rumkrebst hat sicherlich keinen Spaß am Leben in Kanada.
Ohne Geld ist es nirgends lustig. Glücklicherweise geht es uns gut. Nur genau deshalb kann ich für mich vergleichen. Wir haben hier auch öfters Leute bei uns abends zu besuch gehabt als in De. Bitte glaubt nicht, dass ich hier gefrustet rumhänge und DE vermisse. Das hat alles weitgehend geklappt und so jammer ich auf hohem Niveau, wenn man so will. Es gibt auch genug Ecken in DE wo ich ums Verrecken nicht leben wollte und wenig verdienen kann man überall. Nur für mich bietet KAnada nicht das was ich für mich ganz persönlich will und ich bin entäuscht von CA. Aber ich freue mich für jeden, dem es hier gefällt und ich kann es teilweise auch nachvollziehen.
das mit dem Verdienen war nicht auf dich bezogen. Eher vielleicht deine Umgebung. Als wir nach Manitoba kamen hatten wir sofort Anschluß gefunden weil die Leute auf uns zukamen. Das war prima. Aber Manitoba hat für uns einfach nicht funktioniert. Winter bis April, so gut wie kein Frühling und danach die Mücken. Zur Geburt unseres 2. Sohnes hätten wir im Dezember 110 km ins nächste Krankenhaus fahren sollen. Denke wir hätten vermutlich auch schon Rückreisegedanken wären wir nicht umgezogen.
So, mal wieder Zeit meinen Senf dazuzugeben........
Gesundheitssystem in Canada: staendig wird darueber geklagt........ jetzt mal meine Erfahrung dazu: Ich habe in Deutschland den Fehler gemacht, dass ich mich 1994 mit meiner Selbststaendigkeit nicht sofort um Krankenversicherung gekuemmert habe. Nachdem ich die gesetzliche nicht selbst weiterbezahlt hatte, war ich da schnell draussen. Bleibt nur noch Privat! Habe es (ja ich war jung und dumm) nicht sehr ernst genommen, erstmals nichts unternommen. Nach 2 Jahren dann der Versuch in eine Private Krankenversicherung zu kommen. Ich mach es kurz, habe es bis zu einer festanstellung im Jahr 2005 nicht geschafft mich zu Versichern, ich hatte 11 Jahre keinen Versicherungsschutz. Ablehnungen wegen "schon zu lange draussen", oder sie wollten Sicherheitszahlungfen vorab....... offiziell gibt es ja keine nicht-versicherten in Deutschland........ ich war einer und kenn andere...
Hier in Ontario gibts es erstmals OHIP (Ontario Health Insurance Plan), JEDER hat hier eine Grundversorgung. Waehrend meiner Immigration waren ich und mein Sohn bei meiner Frau mitversichert, sie hat einen ausgezeichneten Health-benefit plan als Lehrerin. Etliche Zahnarztbesuche meinerseits letztes Jahr wurden zu 100 Prozent uebernommen.
Ich bin hier jedenfalls besser abngesichert als in Deutschland.
@FlyingMoose:
Ob man hier tatsaechlich freier ist oder sich nur freier fuehlt? Ist doch egal, es reicht doch vollkommen aus dass man sich freier fuehlt. Die totale Freiheit gibt es nicht, in Canada ist auch fast alles geregelt. Teilweise greift man soger mehr ins Privatleben ein als in Deutschland, z.B. darf man wenn man Kinder hat nicht mehr im Auto rauchen. Ja, eine gute Entscheidung, aber ein sehr tiefer Eingriff ins Private....... dennoch fuehle ich mich hier wesentlich freier.
Hier mal ein Beispiel warum wir hier sind und was ich als Freiheit bezeichne: Wir lebten naehe Muenchen, sicherlich ein teueres Eck..... m eine Frau und ich haben sehr gut verdient, mit dem Kinderwunsch kam der Wunsch nach dem eigenen Haus. Leider haben wir beide keine nennenswerten Ersparnisse, haben nie erbschaften angetreten, etc. Kurzum, es war (mit 2 guten Gehaeltern kalkuliert) fast unmoeglich ein Haus zu kaufen. Und wir reden nicht ueber eine Villa am See, sondern ein Fertighaus auf 600 qm Grund 80 km entfernt von unserer Arbeitsstaette...... In Canada haben wir unser Haus gekauft, ein Jahr nach der Ankunft, die mortgage ist kalkuliert auf 1 Gehalt. Auch keine Villa...... aber immerhin unseres, und in 15 Jahren ist es bezahlt.
Bildung...... na ja, es ist ja bekannt dass sich Nordamerikaner nicht sonderlich fuer den Rest der Welt interressieren. Dennoch halte auch ich die Kinderbetreung und -erziehung fuer ganz hervorragend. Und fuer uns als Immigranten ist es doch ein leichtes unseren Kindern beizubringen was und wo Europa ist.
Mir faellt jetzt noch viel mehr ein, will aber nicht langweilen.....
was machst du denn beruflich das du an eine Großstadt gebunden bist?
Wir hatten viel Glück, dass wir beruflich nicht an eine Stadt gebunden sind. Somit konnten wir uns den Wunsch von Kleinstadt, Bergen, Meer und einem erschwinglichen Haus erfüllen.