Ich hatte eigentlich auch eher erwartet, dass da Leute gezeigt werde, die "gescheitert " sind und deswegen zurück müssen.
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@bettybou
Warum erwartest du, dass Auswanderer gezeigt werden, die gescheitert sind und zurück müssen?
In meiner Familie und Freundeskreis sind einige Rückwanderer.
Schwiegervater Nr. 1 hat in der High School unterrichtet (USA) eine Zeit lang und ist wieder zurück nach D. Die guten Verbindungen / Besuche / Gegenbesuche blieben bis zu seinem Tod. Mein Vater ist dreimal ausgewandert, er kam aus Canada zurück, weil er schwer verletzt war, sonst wäre er gerne dort geblieben damals. Als er zurückkam, war er eine Zeit lang Dolmetscher bei den Amerikanern.
Mein Schwager war 12 Jahre in San Francisco, seine Schwester war in Texas, die andere in Schweden, einer der Kinder musste sich um die kranke alte Mutter dann in D kümmern und das war mein Schwager. Zu Besuch war er öfters in den USA, wollte nicht mehr zurück. Er hat ein sehr erfülltes und erfolgreiches Leben in D. Er hat das Elternhaus geerbt mit Wald und See (da er sich um die kranke Mutter gekümmert hat).
Der Mann meiner Cousine war auch 12 Jahre in San Francisco, auch er kam einfach zurück, weil es ihm in Deutschland auch gefällt. Sein Arbeitsplatz ist in D und in Dubai. Er geht bald in Rente. Seit seiner Rückkehr war er nie wieder in den USA.
Andere Cousine und Mann kamen nach 3 Jahren aus Detroit zurück. Ihnen gefiel es dort und hier in D.
Meine älteste Schulfreundin kam nach 14 Jahren aus San Francisco / Sacremento zurück. Sie meinte, dass es Zeit wäre und sie ein bessere Altersversorgung in D hätte. Ihr Bruder blieb dort.
Ein Bruder meiner Mutter kam zurück aus USA, zwei Geschwister blieben in USA, auch Kalifornien.
Mit einem Onkel habe ich an Weihnachten telefoniert, er war erst lange in Shanghai, dann einige Jahre in Ecuador und ist jetzt seit einigen Jahren Pastor in Schweden und bleibt dort.
Was meinst du mit "scheitern"? Dass es einem nicht mehr gefällt? Dass der berufliche Einstieg nicht geklappt hat? Dass man finanziell nicht klar kam?
Eine ehem. Kollegin war 8 Jahre in Tokyo. Sie hätte verlängern können, sie wollte zurück, obwohl es interessant war als alleinstehende Frau dort, aber in Deutschland wäre das Leben doch viel besser, obwohl sie die Assistentin Big Bosses dort war und sehr günstig und nah am Arbeitsplatz wohnte.
Die Mutter einer Freundin kam aus Kanada zurück. Sie hatte einen Deutschkanadier kennengelernt. Sie war zwar zu Besuch einige Male bei ihm, aber als sie dann dort war, ist sie vor Einsamkeit und Überarbeitung auf seiner Farm fast verzweifelt. Er suchte wohl hauptsächlich eine Köchin, Gärtnerin, Putzfrau und Tier- pflegerin. Sie war Bibliothekarin. Der nächste Ort war ca. 50 km entfernt - dort gab es nur eine Bar - , das nächste kulturelle Angebot ca. 100 km entfernt, das war ein kleines Kino und eine Bücherei, mehr nicht. Am meisten vermisste sie die kulturellen Angebote und Menschen dort. Sie verlor ihr ganzes Hab und Gut (auch ihre Rente, da sie davor junge Wittwe war mit zwei Töchtern, die in D studierten) hat sich dann in Reno scheiden lassen und dann in D den Mann fürs Leben gefunden. Sie sagte uns: Nie wieder Kanada.
Es geht mir nicht um die totale Katastrophe sondern finde ich es eigentlich nicht als Rückwanderer, Familien zu zeigen, die ja gar nicht ausgewandert sind, sondern von vorneherein wußten, dass der Aufenthalt im Ausland nur von begrenzter Dauer ist.
Mein Vater hat auch ein paar Mal im Ausland gearbeitet ( 1 Jahr Norwegen, 1 Jahr Tunesien, 1 Jahr Togo, etc. ) aber ich wäre nie auf die Idee gekommen zusagen, dass er ein Auswanderer war, sondern er war zeitlich begrenzt im Ausland tätig, dass ist für mich ein Unterschied.
Für mich selber käme eine Rückwanderdung nach 20 Jahren nicht mehr in frage. Ich besuche Deutschland gerne und vermisse meine Familie aber fühle mich wie eine Fremde wen ich da bin. Es kommt bestimmt auf die Umstände an und jede Situation ist anders.
Zitat von Thestook, das sind wohl leute, die mehr oder weniger freiwillig zurück gehen... ich glaub wir haben hier akut zwei familien, die unfreiwillig das land verlassen müssen... über sowas sollten die mal ne reportage machen um, die leute zu warnen vor deren (idiotischen) fehlern.....
Hallo Thesto! Interessiert habe ich deinen Post gelesen und auch mir ist ein Fall bekannt, wo ein Bekannter ziemliche Schwierigkeiten mit der Work Permit-Verlaengerung hatte!! In diesem Fall war aber die Firma - oder besser gesagt der Vorarbeiter und der Manager - schuld, das die Verlaengerung des Work Permits in die Hose ging!! Man hat den Bekannten durch falsche Informationen eiskalt auflaufen lassen und riskierte absichtlich, dass er dann das Land verlassen muesste! Dem Vorarbeiter passte wohl einfach seine Nase nicht...
Doch damit nicht genug: in der gleichen Firma dieses Bekannten mussten mehrere Mitarbeiter einige Zeit ohne Lohn zuhause bleiben - angeblich gab es keine Arbeit fuer sie! Schon seltsam, das die "Buddies" des Vorarbeiters aber durchgehend Arbeit hatten!! Auch hierbei steckten der Vorarbeiter und der Manager unter einer Decke, um unbequeme Mitarbeiter zu "kippen". Interessanterweise ist die Arbeit dieser "unbeliebten" Mitarbeiter wesentlich anerkannter als die der Buddies - wahrscheinlich ist das der Grund...
Einer dieser Betroffenen konnte aber einen neuen, besseren Arbeitgeber finden und bekam innerhalb kuerzester Zeit ein neues Work Permit (gleich ueber 2 Jahre) und auch noch mehr Lohn! Schon schlimm, dass der Vorarbeiter und seine Buddies auch noch Deutsche sind - wahrscheinlich haben die in Deutschland keinen Fuss auf die Erde gebracht und meinen nun, sie koennten sich jetzt hier aufspielen...
Haben die zwei Familien, die du kennst, auch so aehnliche Probleme?? Das waere ja was...
Ups.. da sind ja nun verschiedene Themen in einem Thread gelandet... Da will ich doch auch mal meinen Senf dazugeben.
"Rückkehrer" gabs schon immer genügend - entweder, weil der Auslandsaufenthalt begrenzt war oder weil sie sich irgendwann umentschieden haben. Die Auswanderersendungen haben dies schon mind. im letzten Jahr gezeigt, wenn Leute wieder zurückwollten. Und das ist ja auch legitim, wenn jemand für sich diese Entscheidung trifft. Sei es, dass sich die Erwartungen nicht erfüllt haben oder sei es, dass sich alles zum Negativen entwickelt haben sollte. Es bleibt trotzdem die Entscheidung jedes einzelnen, was er für sein weiteres Leben haben möchte und die Erfahrungen, die derjenige mitnimmt, sind so oder so mit Gold nicht aufzuwiegen. Das hat mit "Scheitern" auch nichts zu tun, "Scheitern" tut man nur im Sinne der Neider. Die anderen haben wenigstens Interesse und was der Einzelne wirklich mitnimmt, kann kein Außenstehender ermessen.
Zum Arbeitsleben und den Möglichkeiten u.a. in Kanada brauch ich jetzt wohl nichts zu schreiben, das haben schon genug andere vor mir getan. Ich persönlich fühle mich hier sehr wohl.
@Thesto: über Deinen Beitrag bin ich gestolpert. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du die Beispiele der beiden Familien, von denen Du denkst, dass sie gehen müssen, genauer beschreiben könntest. Ich dachte bisher, dass man mit Ausweisung rechnen muss, wenn man silberne Löffel klaut oder sowas. Was waren denn die "idiotischen Fehler" dieser Familie?? Man muss ja nicht gleich eine Dokumentation drüber drehen, wäre nett, wenn Du es uns auch so verrätst ..
@Brause: Wie kann es passieren, dass die wp nicht verlängert wird oder das eine PR abgelehnt wird? (PR war übrigens eigentlich das Thema, warum ich heute im Forum aufgekreuzt bin... Um Infos zu sammeln - und dann das... Nicht erheiternd, umso dankbarer wäre ich für eine Antwort!!!!!)
@Thesto und Brause: Wie gesagt, ich bin bisher davon ausgegangen, dass man sich "Schwerwiegendes" zu Schulden lassen kommen muss, um als PR oder auch für die Verlängerung der WP abgelehnt zu werden. Ihr würdet allen Neuankömmlingen und allen Interessierten mit Eurer Antwort wirklich helfen.
@JohnDoe: Persönlich habe ich nun noch keine Erfahrungen gemacht mit "bullying" (in D. übrigens auch nicht). Habe mich letztes Jahr auch gewundert, warum es in C. eine Demo deshalb gab. Aber da muss ja wohl was dran sein, wenn ich Deinen Bericht so lese... Um beim Thema "Rückkehrer" zu bleiben: die sollen sich alle nicht unterkriegen lassen! "Jeder hat über jemanden nur DIE Macht, die DERJENIGE ihm gibt!!" Und diese Wertigkeit besteht hier wohl keinesfalls.. Im Gegenteil..
Freue mich über Eure Antworten, viele Grüsse und take care,
du machst den typischen denkfehler im bezug zum work permit und pr antrag
du fragst aber und das ist gut
jeder antrag kann abgelehnt werden - bei americanern sind es rund 14 % - für europäer habe ich keine zahlen
der work permit - einmal genehmigt - muss immer wieder verlängert werden - dazu braucht es praktisch immer eine neue lmo für den boss
und wenn der diese beispielsweise nicht beantragt oder nicht bekommt, dann wird die verlängerung abgelehnt
auch wenn die termine nicht beachtet werden - wird kein neuer wp ausgestellt - das kann alleine durch die schlamperei von vorarbeitern, sekretären etc passieren
man braucht also keine silbernen löffel zu klauen - um wieder nach de zurück geschickt zu werden
Bleiben wir mal bei der wp.. Wenn jetzt eine wp durch einen unbeabsichtigten Formfehler des AG verweigert wird - dann kann man nichts mehr machen? Es klingt so, als wäre damit "alles vorbei" und man sitzt halb im Flieger auf dem Weg zurück... Das verwirrt mich jetzt etwas.. Und da steht auch noch die Frage im Raum mit den "eigenen idiotischen" Fehlern.
ob man was daran ändern kann hängt einmal von der fähigkeit ab - gut englisch zu lesen und zu verstehen, da man sich selbst durch die vorschriften von HRSDC und CIC durchzukämpfen hat
der zweite punkt ist das timing - ist man in der lage innerhalb einer frist von xx tagen (abhängig davon, wann die person aufwacht und mit dem prozess startet) neue arbeitsverträge und LMO der firma zu erhalten - und die anträge fristgerecht einzureichen
wenn dein wp abgelaufen ist - dann hast du theoretisch das land zu diesem zeitpunkt zu verlassen
machst du das nicht bist du am nächsten tag "illegal" in kanada
du darfst natürlich ohne wp - oder mit abgelaufenem wp nicht mehr arbeiten ! ist auch illegal
du kannst vorher einen antrag auf ein visitor-visa stellen - das geht - dann bist du aber nicht mehr versichert und die kinder dürfen nicht mehr zur schule geehen ----- und so weiter
Zudem alles Leute die sich voll mit ihrer Umgebung arrangiert hatten und wie schon zuvor erklärt, aus ganz vielfältigen Gründen zurück wollten. Ich bin recht froh, dass hier keine menschlichen Schicksale ausgeweidet wurden!(Das ist ja oft genau das, was die Masse sehen will!)
Es geht hier nicht darum, sich am "Schicksal oder den Fehlern anderer zu weiden". Ich persönlich habe da weiter gefragt (und bin - zugegeben - vom eigentlichen Thema abgekommen), u.a. weil jemand von "idiotischen Fehlern" gesprochen hat. Ich interpretiere das als "vermeidbare Fehler". D.h., wenn man die sachlich beschreibt, dann kann es anderen helfen, solche Fehler eben nicht zu machen. In diesem Forum sind jeden Tag genug Neuankömmlinge, ganze viele mit wp und wenn nur einer davon profitiert, der sich grade auf dem falschen Weg befindet, dann hat es sich schon gelohnt, dass jemand von seinen Erfahrungen spricht. Denn keiner ist unfehlbar und aus Erfahrung lernt man - und man muss auch nicht jede Erfahrung selber machen. Es geht hier schliesslich nicht ums Autofahren, es geht um die Existenz hier, für die, die dableiben wollen. Von daher finde ich es immer noch sehr schade, dass jemand sowas anspricht und dann die Beispiele nicht darlegt.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass VOX gerne "spektakulärere" Fälle gehabt hätte, von Familien, die hier alles aufgegeben haben, voller Hoffnung ins Ausland gegangen sind und dann verarmt, ausgehungert und dem Zusammenbruch nahe mit von mitleidigen Verwandten geliehenem Geld auf allen Vieren nach Deutschland zurückgekrochen kommen. Ist bestimmt besser für die Einschaltquoten, aber welche Familie, der sowas passiert (und ich denke schon, dass das ab und zu vorkommt), hat Interesse daran, dass dann vom Fernsehen breittreten zu lassen und bewirbt sich dann bei VOX?
Ich war mit 17 als Austauschschülerin in den USA. Eigentlich hätte ich ein ganzes Schuljahr bleiben sollen, bin aber nach etwas über 6 Monaten zurückgekommen, weil ich Heimweh hatte, in Kentucky keinen Anschluss gefunden habe, mich mit meinen Gasteltern zerstritten hatte etc. Auf nichts davon war ich besonders stolz. Ich war verdammt froh, wieder hier zu sein, aber ich hatte nicht die geringste Lust, irgendjemandem in Detail zu erzählen, was schiefgelaufen war. Ich kann mir denken, dass es wirklich "gescheiterten" Auswanderern ähnlich geht.