@trudy1 danke, du hast mir aus der seele gesprochen.
zu allen "schoenrednern" das abenteuerdenken, und die idee vom - alles wird anders - kann man sich sehr schnell abschminken.
und die sache mit netzwerk bauen, etc. - das ist verdammt schwer hier, meiner erfahrung nach sind die kanadier eher zoegernd, dich in ihren kreis zu lassen. das habe ich vor allem in meinem beruf als publicist/label manager gemerkt, in den ich versucht habe, wieder einzusteigen, nachdem ich mich nicht mehr mit dem minilohn als baecker herumschlagen wollte. die ellenbogen sind ausgefahren. das ist deutlich zu merken.
und ob die arbeitsmoral hier so viel besser ist als in deutschland, das wage ich sehr zu bezweifeln. ich habe viel schlendrian erfahren.
@maxim - der boom war mehr im bezug auf: viele menschen, offenbar auch viele, die arbeiten und geld verdienen, ergo - restaurant szene sollte ein guter markt sein. ist auch, aber eben extrem schlecht bezahlt.
ich war 5 jahre lang selbständig mit meiner goldschmiedewerkstatt in einer fußgängerzone. die euroeinführung hat mir am ende das genick gebrochen. aber ich habe eine grundsolide ausbildung, einen meisterbrief und berufserfahrung. das ist ein pfund, mit dem man ja kein niemand ist! das letzte angebot war auf einer nobelmeile in NRW eine werkstatt zu leiten mit 2 azubis, 3 gesellen, komlette materialwirtschaft, hochwertige anfertigungen und natürlich qualitätskontrolle ... du weißt schon , so ein 60 stundenjob, der einem das leben auffrisst und die gesundheit! diese arbeit war dem chef 900 euronen brutto (!!!) wert und der hatte klamotten da liegen , die fingen bei 20 000 euronen an, also nicht so ein "gold-maier" um die ecke! und so geht das NUR hier .. also da soll mal einer sagen , wer will zurück nach DE weil das hier so schön ist!?
Zitat von Schmuckmensch aber ich habe eine grundsolide ausbildung, einen meisterbrief und berufserfahrung. das ist ein pfund, mit dem man ja kein niemand ist!
Die Kanadier sind ganz wild nach Schmuckringen, etwa Verlobung/Trauung, am besten so in der 5000C$-Region. Mit dickem Klunker. Denen ist da alles egal, die Verschulden sich dafuer sogar. Sieh zu, dass du hier rueberkommst, wenn sich dir in DE solche Perspektiven bieten wie bei dem Laden in D'dorf. /Way
ich bin auf dem besten wege @ wayfarer das prob ist ja wie bereits beschrieben, dass ich als skilled worker durchgehe , aber ich muss dafür ein jobangebot aus kanada haben. dann beginnt natürlich erst ein mal der bürokratische wahnsinn ... formulare ausfüllen, das zur botschaft schicken, papiere beglaubigen lassen ETC ... und ich habe läuten hören , dass kanadische mühlen sehr langsam mahlen können! wenn du MICH fragen würdest , ich säße morgen im flieger. na gut , so ganz ohne einkommen einfach rübermachen , das wäre mir ein bischen ZU viel risiko!
Zitatund verzicht und endbehrungen kann man auf dauer nicht aus halten da stimm ich dir zu aber in De HarzV zu bekommen ist glaube es mir glaub ich das schlimmste auf der welt.
lieber dirk, hier kann ich aus eigener erfahrung sprechen: das ist nicht das schlimmste auf der welt. ich weiss wie dreckig es einem bei hartz4 geht, ihc weiss aber auch wie dreckig und elend es bei einem neuanfang gehen kann, bei dem einem unendlich viele steine in den weg gelegt werden und wo man machtlos willkür und ungerechtigkeit ausgeliefert ist, da hat man bei hartz4 doch durchaus beständigkeit und weniger auf und ab, hier hast du dann ständig die angst ins "absolute nichts" zurückkehren zu müssen und weisst nicht mal wie du das anstellen sollst.
Zitat von canada boundHallo Ihr Lieben, so jetzt muß ich auch noch meinen Senf dazugeben, damit der Thread noch länger wird.
Auch ich kann aus Erfahrung sprechen, warum ich nach DE zurückgekommen bin. Allerdings war ich nicht in CA, sondern in Florida - ich war damals Mitte 20 und habe nach 3 Jahren das Handtuch geschmissen und bin recht unglücklich zurückgekehrt.
Gut, Florida ist nicht CA, aber ich denke dass viele Bedingungen sich ähneln, ob es jetzt das soziale System ist oder die Mentalität. Nordamerika war - und ist für mich immer noch ein Traumkontinent. Aber wenn du ein "armer Hund" bist, so wie ich es war und kein Durchhaltevermögen hat, aufgrund von Bequemlichkeit, oder Jugend wie es bei mir war, dann wird es verdammt hart.
Ich war damals mit einem US-Amerikaner nicht besonders glücklich verheiratet, dies nur als Erklärung zu meiner Aufenthaltserlaubnis. Die ersten 3 Monate waren euphorisch (Kanarienvögel auf dem Balkon, immer schönes Wetter, die riesigen Supermärkte, die Nettigkeit der Leute) bis sich der Alltag peu a peu einschlich.
Um euch nicht lange zu nerven - hier die Gründe rückblickend, die das Leben hart machten: -in den 3 Jahren 8 Uralt-Wreck-Autos, wir lebten immer in Angst, dass das aktuelle Auto wieder irgendwo auf dem Highway stehen bleibt. Und kein Geld ein anständiges zu kaufen. - mein Ex (ehemals aus der Army) nahm einen lausigen Job nach dem anderen an, einmal plante er hauptberuflich Rasenzumähen, mit Minimal-Wage. Man ist irgendwo an der Grenze zu „White Trash“, wie es die Amis nennen. - In Fla. die ewige Hitze, die dann doch irgendwann nervt, kein Geld für Aircondition. Nach dem Duschen war man in 5 Minuten genauso durchgeschwitzt wie vorher. -ich hatte Horrorängste vor Cockroaches, d.h. nachts oder frühmorgens wenn dämmerig war, in die Küche zu gehen war ein Alptraum. - mein Ex überlegte einen Umzug in die Großstadt in ein billigeres Haus, wo aber das Gerücht ging, dass es in der Gegend eine Ratenplage gab, das gab mir den Rest -keine med. Versorgung, ich hatte Glück, dass es nie einen Unfall gegeben hat
-und dann das vor allem das "GEFÜHL" - du gehst zu Fuß an der Bundesstraße entlang, was sonst keiner tut, um Lebensmittel zu kaufen und läufst an Häusern vorbei die damals US Dollar 35.000 (heute ein lächerlicher Betrag) gekostet haben - und denkst dir das wirst du dir niemals leisten können.
- keine Familie, wie die anderen vor Ort zu haben, auf die dich verlassen kannst
- in den 3 Jahren habe ich es nicht geschafft, enge Freundschaften zu bilden, obwohl ich aufs Community College ging und als Kellnerin gearbeitet habe. Vielleicht wirkte ich immer "anders", vielleicht auch hochnäsig, ich weiß es nicht. In DE übrigens hatte ich -zig Freundschaften.
Also: ich kam nach 3 Jahren nach DE zurück - nachdem es einen Krankheitsfall in der Familie gab. Im Nachhinein war das ein vorgeschobener Grund alles hinzuschmeißen.
Und dennoch die Quintessenz für meine Zeit danach in DE: ich habe mich in DE seit damals NIEMALS hier heimisch gefühlt. Ich lebte und lebe heute noch in einer "Parallelwelt" - immer mit dem Gefühl: das kann’s hier nicht sein, ich gehöre hier nicht her. Situation: Ich saß unter Freunden oder bei der Familie und dachte immer, es ist okay hier, aber es „stimmt einfach nicht, ich passe nicht hierher. Hört sich bestimmt für welche extrem merkwürdig an….
Canada ist für mich der mehr als nur ein Versuch, es ist ein Weg endlich heimzukommen.
Hoffe das war jetzt nicht zu persönlich.
Kann ich vollkommen nachvollziehen, geht mir ganz genauso. Ich war auch mal mit 'nem Ex-Soldaten verheiratet und habe in USA gelebt, musste wieder zurück nach De und fühle mich seitdem überhaupt nicht zu Hause. Aber in die USA würde ich nicht mehr gehen wollen. Hat zum einen persönliche Gründe und zum anderen hat sich seit dem sehr viel dort verändert, wobei das "gemeine" Volk auch unglaublich freundlich ist. Die geben Dir ihr letztes Hemd, wenn's sein muss, obwohl sie selbst oft nix haben. Allerdings denke ich, dass die kanadische Mentalität schon sehr viel anders ist, als die der Amis. Ich könnte noch nicht mal sagen, woran das liegt. Vielleicht ist es auch einfach nur ein Gefühl - keine Ahnung, aber ich war doch sehr überrascht, wie unterschiedlich diese beiden Nationen doch sind. Wie auch immer, für mich ist diese ganze Aktion auch sowas ähnliches wie "heim" gehen. Mir ist auch noch nie im Leben was so leicht gefallen, als dieser ganze Papierkram für die PR. Natürlich muss ich auch dazusagen, dass ich saumäßiges Glück habe, Kanadier zu kennen, die mich sehr unterstützen, dass ich auch zu was komme, wenn ich dort bin. Ich habe dann einen Job, habe genug Geld, um mir eine gute Bleibe zu suchen und Menschen, die alles in Bewegung setzen, um es mir so einfach wie möglich zu machen. Dann ist natürlich alles einfacher, als wenn man dort hinkommt und noch nicht mal hundertprozentig weiß, wie's weitergehen soll. Ich wünsche auf jeden Fall allen viel Kraft und Glück, ihren Weg gehen zu können. Und man sollte immer versuchen, nicht aufzugeben - egal ob hier in DE oder sonstwo.
Danke für die guten Wünsche - und gut das sich jemand auch vom "Gefühl" her in einer ähnlichen Situation befindet. Ich habe zwar nicht wie du jetzt ein Netzwerk drüben, dafür aber jetzt einen etwas besseren finanziellen Hintergrund (kann aber nie genug sein, ich weiß) und mehr Lebenserfahrung, es das 2 x besser zu machen. Dir auch toi, toi, toi .
@wayfarer: bzgl. des steuersystems in DE sollte man fairerweise auch erwähnen, warum es so kompliziert und zeitaufwendig ist. nicht zuletzt aufgrund der vielen ausnahmen (um es auch wirklich jedem recht zu machen) und der unzähligen subventionen (renovierungskosten, umszug, fahrten zur arbeit, krankheit, etc.). sofern du als normaler arbeitnehmer die pauschalen ansetzt, brauchst du nicht länger als 1 stunde. aber wer will dem staat schon geld schenken, gell? andereseits hast du in CA erst gar nicht die möglichkeit werbungskosten bzw. belastungen in dieser form abzusetzen....
@hayrina: stimme dir zu: vom bauchgefühl gibts schon unterschiede in der mentalität. bei meinen letzten beiden aufenthalten in NA war ich sowohl in den USA als auch in CA. seltsamerweise hats mir aber in den USA besser gefallen. darüber hinaus verspüre ich in CA zunehmend eine gewisse aversion gegenüber neuen immigranten und ein gewisses abschotten der canadier gegenüber neuen. ich glaube fast, dass (legale)immigranten in den USA besser integriert und akzeptiert werden in der gesellschaft und künstliche hürden und diskriminierungen wie "canadian experience" sind dort nicht anzutreffen. ist aber wie gesagt, nur ein bauchgefühl...
@mal sehen was kommt und canada bound Ja, vielen Dank auch - Dito. Man nimmt, was kommt... aber ohne blauäugig zu sein.
@Andy Ja, kann schon sein, dass Du recht hast. Es kommt vielleicht auch wirklich immer darauf an, mit wem man es zu tun hat. Grundsätzlich war das amerikanische "Fußvolk" wirklich lieb und zuvorkommend und überhaupt nicht oberflächlich, obwohl sie dafür quasi schon fast "verschrieen" sind. Ich kann jetzt aber nicht sagen, ob die Kanadier offener sind als die Amis oder umgekehrt. Es kommt, denke ich, auch immer darauf an, wo man landet und mit wem man es zu tun hat. "Wem" damit meine ich die Personen an sich und deren Charakter.
Es ist also nicht wirklich möglich, pauschal irgend ein Volk eines Landes über einen Kamm zu scheren. Trotzdem bleibt immer noch die Grundeinstellung, die ein Land so einzigartig macht. Wir sind zum Beispiel gefragt worden, mit welchem Volk wir uns vergleichen würden. Ganz ehrlich gesagt, wussten wir keine Antwort darauf. DE ist wie es ist, unique, genauso wie CA, USA oder von mir aus auch Timbuktu. Es ist irgendwie merkwürdig, wenn man mal wirklich länger darüber nachdenkt - finde ich zumindest.
Hello Nemo, ich lebe seit 20 jahren in kanada und gehe wieder zurueck nach deutschland. das land hier ist schoen, aber den rest koennt ihr vergessen. grund: hier sterben leute weil sie nicht rechtzeitig hilfe bekommen, da wir zuwenig aerzte und technische einrichtungen haben. die bevoelkerung ist hier extrem unterversorgt, was das gesundheitssystem betrifft. es gibt hier nur staatliche spitaeler, deren hygienestandard eine katastrophe ist. laut kanad. gesetz darf kein arzt ein ultraschallgeraet in seiner ordination haben. auf eine ultraschalluntersuchung warten die leute hier ca. 6 monate und auf eine magnetresonanz untersuchung 1 Jahr und mehr. es gibt hier sehr wenig aerzte. in gegenden mit 120.000 leuten gibt es nur einen hautfacharzt. auf eine knieoperation warten leute hier 2 jahre. geht einmal in eine notfallstation hier, dann wuerdet ihr gerne in deutschland bleiben, wenn ihr seht, wie es hier zugeht. schwerkranke bekommen tabletten und werden wieder nachhause geschickt. keine untersuchung, kein roentgen etc., weil es keinen platz im spital gibt und nicht genuegend aerzte u. techn. einrichtungen. aerzte wandern in die usa aus, weil sie dort mehr verdienen.
und die von euch, die englisch verstehen, koennen auf folgende webseite gehen, um sich von diesen umstaenden ueberzeugen zu koennen:
http://www.fraserinstitute.ca clicke in der linken rubrik auf : "health" und dann klicke auf den artikel:"how good is canadian health care"(2006 report)
dort werdet ihr lesen: fuer 1 million menschen gibt es hier 1,8 magnetresonanz maschinen, etc. ich sprach mit einem der kanad. wissenschaftler, der der leiter des fraser instituts ist, der mir folgendes erzaehlte: kanadische wissenschaftler machten folgenden versuch: sie flogen nach deutschland und gingen dort in verschiedene spitaeler mit der frage:"innerhalb welcher zeit koennte ich eine magnetresonanzuntersuchung haben?" antwort der deutschen aerzte: "sie koennen gleich mit mir mitkommen" die kanadier fielen aus allen wolken, sie wuerden soetwas nicht glauben, haetten sie das nicht selbst mitgemacht in deutschland, denn hier warten sie ca. 1 jahr auf soeine untersuchung.
kanada ist ein land fuer einwanderer aus laendern mit extrem politischen und wirtschaftlichen problemen. kanada braucht handwerker und sklaven, denn es gibt hier kaum facharbeiter. ich wuerde keinem deutschen empfehlen, hierherzukommen. die kanadische regierung laesst ihre leute lieber sterben, ehe sie die hilfe von deutschen aerzten annehmen wuerden, die hier leben. es gibt hier deutsche aerzte, die gerne in der notfallstation gratis aushelfen wuerden. sie wurden abgelehnt, nachdem sie hier nicht studierten. bitte glaubt mir, man laesst hier leute lieber sterben, als dass man hilfe von einem deutschen arzt annimmt. sonstiges: restaurants: nur hilfskraefte, ungewaschene salate, verbrannte steaks und hamburger, spaghetti und pizza und das war es schon...
viele viele deutsche wuerden gerne wieder zurueckgehen, wenn sie es sich nur leisten koennten. alles schwaermt von kanada, solange sie kein spital brauchen.... solange sie genug am sparbuchhaben, wovon sie leben koennen.... viele viele deutsche haben hier schiffbruch erlitten..... sobald ein handwerker oder immobilienhaendler weiss, dass du deutscher bist verdoppelt er die preise.... das wort "nazi" sitzt hier locker auf der zunge gesetze gibt es besonders fuer die, die wir nicht moegen z.b.die deutschen....
und weil in deutschland es zuwenig bekannt ist was hier passiert, traeumen viele von kanada.....
in den fuenfzigern sind viele ausgewandert, die es zuetwas gebracht haben.... die heutigen einwanderer erleben ihre wunder.....
viele deutsche leben hier sehr isoliert, aus sehr vielen gruenden....
in deutschland waren sie angesehene leute und hier sind sie betrogen worden und haben den grosteil ihres vermoegens oder alles verloren. sie wollen in deutschland nicht die wahrheit erzaehlen.... hier leiden sie kaelte, weil die heizung zu teuer ist.... hier essen sie das, was sie zuhause niemals gegessen haetten.... hier fahren sie mit einem verrosteten auto..... sie sind depressiv.... sie leben in der einsamkeit.... als sie hierherkamen suchten sie die einsamkeit......jetzt haben sie grundstuecke , die kein anderer mehr kauft......
wollt ihr noch mehr wissen, dann schreibt an: raenixon1@yahoo.de