Zitat von YYZKommentare in der Schweizer Presse wie "Das Volk hat gesprochen - und da gibt's nicht's mehr zu diskutieren. Punkt, Schluss, Fertig. Ich hoffe auf eine erfolgreiche Umsetzung. Frau Widmer-Schlumpt wird hoffentlich den Volkswillen zu respektieren wissen. Und allen, denen das Abstimmungsresultat nicht passt, sind einer Demokratie nicht würdig und dürfen gerne in den Nahen Osten umziehen.'' zeigen ja nicht gerade sehr viel Einfühlungsvermögen im Volk.
Na ja, wenn Du die Schweizer "Bild", d.h. den "Blick", liest... Da sind solche Formulierungen Standard
Hab mir erst gerade die Leserkommentare angesehen - da geht es noch höher her...
Zitatalle lieben Demokraten, die nicht wissen was eine direkte Demokratie ist
Nur Volksentscheide bilden die wahren Mehrheiten im Land ab. Doch bei einem solchen Votum gewinnt, wer am meisten in die Stimmungsmache investieren kann. Das Resultat ist gekaufte Politik und weniger Demokratie. http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,664646,00.html
Frechheit, man kann doch das Volk nicht wählen lassen, und wenn das Resultat nicht gewünscht ist, dann von manipulierter Meinung sprechen oder gekauft. Man kann doch nicht ernsthaft über die Hälfte der Schweizer für dämlich und manipulierbar erklären.
Wie stellt Ihr Euch das vor? Das Volk darf wählen und wenn das Resultat das falsche ist, dann wird die Wahl annuliert? Mmh? Ich nenne das dann eine Diktatur oder täusche ich mich? Was seit Ihr für Demokraten?
Die Gegenseite hatte die Möglichkeit auch zu "manipulieren". Sie hat aber das Volk nicht ernstgenommen, nicht zugehört und so konnten Ängste nach oben befördert und verstärkt werden. Das gleiche passiert in allen ach so toleranten westlichen Ländern (außer USA, die schüren Ängste bis zum abwinken). Lasst die Schweiz ein Wachruf sein und uns bemühen, dass so ein Vorfall nicht noch mal passiert. Aber nicht, indem ich dem Volk den Mund verbiete, sondern zuhöre und mit ihm rede (und nicht nur mit den Ausländern).
ZitatFrechheit, man kann doch das Volk nicht wählen lassen, und wenn das Resultat nicht gewünscht ist, dann von manipulierter Meinung sprechen oder gekauft. Man kann doch nicht ernsthaft über die Hälfte der Schweizer für dämlich und manipulierbar erklären
Jeder ist manipulierbar, um diese Eigenschaft weiss man schon lang und man weis es zu nutzen,nicht nur die Schweizer, in DE gab's ja auch mal eine Zeitlang ein Propagandaministerium.
Es erinnert an das buch von wolfgang abendrot,in dem er schreibt,wie sich die Frauen bei der ersten Volksabstimmung in DE verhalten haben.
In 1925 wurde in DE darüber abgestimmt,ob man den Fürsten ihre 1918 enteigneten Besitztümer zurückgeben solle.
Die Frauen sind dem Aufruf der Kirchen gefolgt,denn sie haben denen eingeimpft,daß sie schließlich von Gottes Gnaden wären.
Die Frauen die erst 1918 von den Sozialdemokraten das Wahlrecht bekommen hatten, stimmten nun für Die,die ihnen das Wahlrecht bis 1918 verweigert hatten.
Wer sagt eigentlich, das Mehrheit Recht hat. Die Masse ist vielleicht einfach doof und aeussert in Volksabstimmungen zuweilen ihre dumpfe, von Gefuehlen und nicht von Fakten bestimmte Meinung. Nachdenken und dann auch danach handeln ist halt anstrengend. Es ist halt wie bei Kindern, die koennen manchmal auch nur durch die Folgen ihrer Handlung lernen. Erst kommt eine Trotzphase, spaeter setzt hoffentlich der Lerneffekt ein.
Ich habe auf jedenfall gelernt, dass die direkte Demokratie zuweilen gefaehrlich sein kann.
Mit demokratischsten Gruessen
Kos
P.S. Zurueck zum eigentlichen Troet: Fuer mich sind solche Abstimmungs- und Umfrageergebnisse in Europa ein weiterer guter Grund, hier in Kanada zu bleiben.
Eigentlich eine sehr interessante Diskussion - vorallem wenn man sich mal überlegt ob vielleicht die Kanadier (First Nations und Citizens) manchmal ähnliche Sorgen plagen - d.h. "fürchten" sie auch die Einwanderer? Weniger wegen der Religion sondern eher wegen den Arbeitsplätzen z.B.?
Wenn man sich das vor Augen führt, geht man vielleicht viel offener auf die Leute zu - im Sinne von "ich versuch mein Gastgeberland und die Gastgeber davon zu überzeugen, dass ich keine Bedrohung sondern eine Bereicherung bin, durch mein Verhalten, meine Einstellung, mein Integrationswille".
Die Gedanken sind wirklich völlig losgelöst von gemachten Statements hier, der Abstimmung oder Personen - einfach ein Geistesblitz und eine meiner Ansicht nach positive Vorstellung - ich fühl mich gleich viel besser
@Schnuffi, ich bin in CA geboren, werde aber trotzdem nicht als Kanadierin angesehen.
@Kos, was hälst Du davon, wenn wir das Wahlrecht abschaffen? Wenn die Mehrheit zu dumm ist, die Lage zu überreisen, sich eh von BILD &Co, dann sollten die doch überhaupt nicht wählen dürfen. Ich meine, die ganze Unterschicht wählt den, der ihnen mehr Sozialhilfe verspricht und die Alten wählen doch eh nur jene, die höhere Renten versprechen. Stellt sich nur die Frage,wer darf wählen? Der Kaiser?
@Savage, was willst Du uns sagen, dass wir das Frauenwahlrecht abschaffen sollen? Wir sind alle manipulierbar. Sieht man Wahlen als isolierter Akt, dann könnte man Angst bekommen. Aber eine Wahl ist doch nur ein Teil eines langen Prozesses. Das Volk bekommt die Politiker, die es verdient. Ein desinteressiertes Volk, bekommt desinteressierte Politiker. Da kann so ein Minaretten-Verbot schon mal ein gesunder Weckruf für alle sein.
@dbo73, ja, Du hast Recht mit Deinem Punkt. Als Einwanderer erwarten wir, dass wir willkommen sind in Ca und missachten das ein oder andere Signal. Es ist ja nicht böse gemeint, aber ein bischen mehr Sensibilität täte uns ganz gut.
ZitatSavage, was willst Du uns sagen, dass wir das Frauenwahlrecht abschaffen sollen?
Zürcher Abstimmungsplakat von 1920 abschaffen ? Bewahre, ganz im Gegenteil, wuerde auch bedeuten, dass Frauen keine aktive Politik betreiben koennten ..... obwohl, wenn ich mir den 1. weiblichen Kanzler von DE betrachte, waer's vielleicht doch mal eine Ueberlegung wert, man koennte ja per Volksabstimmung darueber entscheiden lassen, dass waere dann Demokratie pur und unverduennt.
Dieses genannte Beispiel des Frauenwahlrechts von 1925 im Hinblick der Manipulierbarkeit, fiel mir als passend dazu ein, da in irgend einer Gazette stand, dass bei der Volksabstimmung in der Schweiz, ueberwiegend Frauen ihr Contra abgegeben haben. Was vielleicht bei dieser Dikussion etwas untergeht ist, dass ja nicht gegen die Islamisierung gestimmt wurde, es wurde, ob bewusst oder unbewusst, ueber eine Architektur, ueber einen Baustil entschieden und dafuer gibt es schon seit langem Bauverordnungen, mindestens schon so lange, wie es Moscheen in der Schweiz gibt, warum hat man damals, vor dem Bau dieser Einrichtungen nicht das Volk befragt, oder hatte sich damals das Volk fuer den Bau entschieden ?
Zitat Aber eine Wahl ist doch nur ein Teil eines langen Prozesses
Diese Prozesse werden staendig kuerzer, der Abstand von einer Wahl zu den ersten Donnerschlaegen die das Fussvolk erschrecken, nimmt kontinuierlich ab.
ZitatEin desinteressiertes Volk, bekommt desinteressierte Politiker
ein desinteressiertes Volk bekommt nicht desinteressierte Politiker, ein desinteressiertes Volk ist fuer hochmotivierte Politik-Lobbyisten die ideale Grundlage.
Religion ist Opium fuer das Volk (Lenin) sie vernebelt die Sinne.
ich denke, Wallraff bringt es im Interview sehr gut zum Ausdruck, was Viele hier sagen wollten
ZitatGünter Wallraff spricht im FR-Interview über die Religionsfreiheit, aber auch die Grenzen der Toleranz. Er fordert: Schaut genau hin, klagt an, wo Anklage nötig ist. Die Diskussion über Minarette lenke von der inhaltlichen Debatte aber ab.
je mehr ich über den Islam und über bestimmte islamische Organisationen in Deutschland erfahre, desto mehr erkenne ich, dass das Grundrecht auf Religionsfreiheit auch missbraucht wird.
Ich denke etwa an strikte Geschlechtertrennung, an die Diskriminierung von Mädchen, die drangsaliert werden, wenn sie kein Kopftuch tragen wollen. Ich denke an Prediger, die den Toleranzspielraum schamlos ausnutzen und sich mit Ausgrenzungs- und Hassparolen in einem Land, in dem Meinungsfreiheit als Grundrecht garantiert wird, auf der sicheren Seite wähnen. Jede religiöse Praxis muss ihre Grenze an den Vorgaben der universalen Menschenrechte finden. Und das muss klar formuliert und auch eingefordert werden
In Kanada konnten wir als gleichgeschlechtliches Paar heiraten und haben die 100% gleichen Rechte wie alle. In Deutschland wurden wir diskriminiert und mit einer sog. "eingetragenen Lebenspartnerschaft" zweiter Klasse behandelt.
Umfrage Befürworten Sie ein Minarett-Verbot auch in Deutschland?
Ergebnis
88% - Ja 11% - Nein 1% - Dazu habe ich keine Meinung
1880 abgegebene Stimmen
Ich kann die Schweiz sehr gut verstehen und sehe ueberhaupt nicht ein, dass Befuerworter des Minarett Verbot gleich ins "rechte Eck" gestellt werden. Es geht hier um eine Frage der Bau-Ordnung und den Erhalt eines landschaftstypischen Bild in der Architektur, nicht um ein Verbot, einger bestimmten Religion nachzugehen.
Was mir leider fehlt ist die Solidaritaet aller anderer europaeischen Laender fuer die Schweiz, und dies sollten gerade EU Politiker vorantreiben. Europa sollte den Europaeern gehoeren, nicht den US-Amerikanern (wenn sie wiedermal Zugang zu unseren Bankdaten wollen,) noch der islamischen Welt (wenn sie in Europa tun wollen, was sie wollen).
Insbs. auf die Haltung der Regierung der Tuerkei sollte man sich mal fragen, wie "einfach" es doch sei, in der Tuerkei eine Kriche zu bauen. In vielen islamisch-gepraegten Laendern ist der Umgang mit der christlichen Minderheit mehr als fragwuerdig. Auf der Autbahn richtung Mekka gibt es eine Autobahnausfahrt, auf welcher hingewiesen wird, dass alle Non-Moslems ausfahren muessen, da eine Weiterreise nach Mekka nicht gestattet sei. Dies waere so, als wuerden wir Moslems einen Aufenthalt in Rom bzw. im Vatican gundsaetzlich verbieten.
Toleranz gibts in der Schweiz und in Europa genug, auch gegenuber Moslems, trotz Minaretverbot. Ich hoffe, die Schweiz knickt nicht ein.
Bei meinen Fahrten durch die Berge nach Vancouver kann ich ab und zu CBC Radio empfangen. Dort wurde ein Interview mit dem ehemaligen Sprecher der Muslims in der Schweiz nach der Abstimmungsbekanntgabe gefuehrt.
Des Herren Kommentar: "......werden Anzeichen in der Schweiz offenbart, die an 1933 aus Deutschland bekannt sind.....Somit sei klar, warum die Schweiz Adolf Hitlers zweite Heimat war....."
Das war dann fuer mich doch etwas zu starker Tobac! In Mannheim haben wir neben meiner Taufkirche eine wunderschoene Moschee stehen. Das passt wunderbar mit all den Doenerbuden - Tuerkeiurlaub brauch man nicht. Alles vor der Haustuer.
Die Besiedlung Nordamerikas kam ja auch vorwiegend aus den Reihen der verfolgten Glaubensgruppen zustande. Wer nun meint das alle die ein Kopftuch tragen Terroranschlaege planen hat eh ein Rad ab. Der einfache Mensch will seine Ruhe haben im Leben.
Ich meinte eigentlich, die die in Ca geboren sind, hier aufgewachsen und hier auch weiterhin leben. Warum wirst Du nicht als Canadierin angesehen?
Gruss Schnuffi
kanadier wird man durch Erziehung und nicht durch einen Pass. Ich bin als Deutsche groß geworden, also bin ich Deutsche. Ich bin den Kanadiern auch nicht böse, sie haben ja recht. Nur passt das nicht mit deren gesetzen zusammen. Kaum einer der mal gerade ein 4(?) J.in Kanada lebt, ist ein Kanadier, bekommt aber den kanadischen Pass. Für mich ist das pseudo-Integration den Pass zu verschenken. Schau und dann werden irgendwo in der Welt "Kanadier" getötet, also irgendwer der seine Zeit hier abgesessen hat und den Pass bekommen hat. Und in Kanada fühlen die sich tatsächlich angesprochen.
Den Pass sollten nur Leute bekommen, die sich mit dem Land identifizieren können, sich voll integrieren und eigentlich nicht mehr wegwollen. Deshalb finde ich es auch sinnvoller, wenn man mind. langfristig nur einen Pass haben darf.