Erklaer mir mal dein Problem. Ich habe lediglich deinen fiktiven Wert 200.000C$, der ja als Rechenbeispiel gedacht ist, durch einen realen Wert ersetzt. Damit konkretisieren wir die Ungenauigkeit beim benoetigten Downpayment, das du lediglich als prozentuale Spanne angibst, die im Subprime Bereich durchaus nur 5% war.
Du kennst die tatsaechliche Hoehe des notwendigen Downpayments doch ueberhaupt nicht, die hat mit Stundenloehnen erstmal nichts zu tun, d.h. du argumentierst auf einer ganz anderen Schiene. Wir gingen erstmal die ganze Zeit von einer Alleinverdienerfamilie aus (wie in Deutschland noch oft anzuteffen), damit eruebrigt sich das 1.5-2.0 vollstaendig in unserer Diskussion. Ich hatte den Hinweis auch laengst gegeben, dass das die Sache entspannt. Mit dem kanadischen Durchschnitteinkommen von 64000C$ (Maxim) kaemest du auf 1250C$ im Monat fuer die Mortgage. Fuer unseren 30C$/h Arbeiter auf 1150C$.
Damit waere bei ca. 212.000C$ also Schluss, getilgt werden soll ja auch etwas. D.h. fuer ein vernuenftiges Haus braucht man schon mindestens 90kC$ Anzahlung. Das sind aber 30% und nicht 15-20%. Damit waere bei <30C$/h bei den hohen kanadischen Mieten spartechnisch eigentlich schon kaum noch etwas zu reissen und unser Einwanderer wird kaum an ein Haus kommen, sondern ewig oder zumindest eine Dekade zur Miete wohnen.
Da die Hauspreise noch immer schneller wachsen als die Einkommen, eher ewig, es sei denn es crasht mal kraeftig.
In meinem urspruenglichen Post bin ich nicht auf einen Hauskauf eingegangen, damit hast du erst angefangen. Fuer jmd. der zur Miete wohnt ist der Stundenlohn bei annaehernd 30C$ schon ein hilfreicher Richtpunkt, da er dann ca. 40% des Netto fuer das Wohnen ausgibt, warm. Den Hinweis, dass 20-25$ bereits zuwenig sind, entnehm ich deiner Formel so spontan nicht, der fehlte naemlich (absichtlich) der Basisbezug zum Hauspreis. Nun klar?
Ein Architekt, ein Physiker und ein Mathematiker haben die Aufgabe mit einer bestimmten Länge Zaun eine Schafsherde einzuzeunen. Der Architekt macht einige Skizzen und fängt dann an. Leider war ihm der Zaun zu kurz. Der Physiker berechnet und berechnet doch auch er gibt auf. Der Mathematiker nimmt nun einige Latten und baut einen Zaun um sich. Dann meint er: "Ich definiere: Ich befinde mich außerhalb des Zauns
Ja, 64kC$ das war das Durchschnittsfamilieneinkommen, aber das ist ja die Grundlage, da wir auch von einer Familie mit 1-2 Kindern ausgehen. Fuer einen Single oder ein Paerchen kaemen wir mit 1-2 Bedroom Condos aus, die sind ja guenstiger zu haben - wenn auch die Differenz nicht so gewaltig ausfaellt, wie man vielleicht aufgrund der reinen Wohnflaeche glauben mag. Hat mich jetzt bei Durchrechnen selbst etwas ueberrascht, wie schlecht man ohne mitgebrachtes Vermoegen da steht. Kann man ein Haus anzahlen, ist es okay selbst fuer den Alleinverdiener,, aber ohne 50-100k€ Startkapital wird es haarig. Die 5% Downpayment-Zeiten sind vermutlich vorbei. Ob es fuer Immis bislang deutlich schwieriger war weiss ich offen gestanden nicht, man ging ja von steigendem Hauswert aus. Aber sicher ist, durch fehlende Sicherheiten erhoeht sich der Zinssatz. Solide sind wie du schon sagst ab 25% downpayment aufwaerts, das sollte auch die interest rate prozentual etwas druecken helfen. 5.0% interest rate war wohl mal, da kann man heute oder in Kuerze eher 0,25-0,5% drauf schlagen.
U.a. wegen solcher Geschichten schreib ich mir ja auch die Finger wund, um mal darauf hinzuweisen, wie wichtig ausreichend Startkapital gerade auch in Kanada ist. Aber da stoesst man hier im Forum meist auf taube Ohren. Es ist ja so einfach, an ein Riesenhaus mit Riesengrundstueck samt Platz fuer Haustieren und mit Seeblick zu kommen - und das als Alleinverdiener mit 25$/h ist doch so die Vorstellung, die viele aus Deutschland mitbringen. Wie der Trucker mit seinen 8 Kindern letztens, der noch nichtmals Fahrerfahrung auf 40tonnern hatte, aber in Edmonton fuer 1500$ warm seine Familie samt Mutter auf Rente unterbringt. Wenn der nicht Familie haette, koennte es einem egal sein. Aber das jmd. simple Grundschulalgebra nicht beherzigt und dann evtl. seine ganze Familie in die Sch#*§$e reitet ist schon erschreckend. Waere der Idealkandidat fuer K1.
Falsch, man braucht nur zu schauen, ob man für ca. 30% des Einkommens, was man meint an einem beliebigen Ort erzielen zu können, ein durschnittliches Haus kaufen kann. Ihr rechnet alle mit absoluten Zahlen, ihr müsst Euch aber eine relative Formel aufbauen, damit ihr Einkommen und Immobilienpreise in ein Verhältnis setzen könnt.
Das habe ich erklärt und ich bin nicht bereit, es immer und immer wieder zu erklären für Leute, die es einfach nicht begreifen wollen. Dabei ist doch Dreisatzrechnung in der Schule schon in der 7. Klasse dran.
Sorry, aber ich verstehe echt nicht, warum solche Themen aufgebracht werden, wenn niemand bereit ist, eine einfache Lösung aufzunehmen und immer wieder derselbe Fehler gemacht wird.
Ja, natürlich hast Du Recht! Aber ich gehe von anderen Voraussetzungen aus! Erstens ging es mir nur um den "Spruch" das man in BC unter 400.000$ keine halbwegs brauchbare Immobilie bekommt und zweitens ist men Ansatz, daß ich eine gewisse Summe X zur Verfügung habe und damit möchte ich mir möglichst schuldenfrei(!) was in Kanad aufbauen, damit schonmal keine Kosten für Miete anfallen und ich was auf meinem Grundstück machen kann. Ich gehe davon aus, daß ich in der Gegend wo ich hinziehe nicht gerade hochbezahlte Jobs bekomme! Will halt mehr in die Natur...
Daher "rechne" ich das anders!
Aber grundsätzlich kann ich natürlich Deinen Ansatz verstehen. Wenn ich einen festen, gut bezahlten Job habe, würde ich genau nach Deinem Ansatz vorgehen und dann ist der eigentliche Preis bzw. das Preisniveau relativ. Das ist schon klar! Man kann sich halt immer soviel leisten, wie es das Einkommen ermöglicht.
Hallo Ich wollte mal meine Erfahrungen aus Calgary dazugeben. Wir sind ein 4-pers. Haushalt mit Hund, inzwischen Doppelverdiener, 2 Akutos, wohnen zur Miete in einem Haus mit Garten und Garage (seít halben Jahr), das Haus ist Erstbezug. Wir zahlen 1660 Euro Miete, kalt natürlich, zuzüglich ca. 110 Euro Telefon (Deutschland Flatrate), Fernsehen (Basic Cable) und Internet (Flat), alle 3 Monate natürlich Alberta Health 88$ pro Monat, 270 Dollar für Autos, Hausrat und Haftpflicht (Basis und keine Anerkennung der deutschen Schadensfreiheitsklasse, 200 Dollar für Strom, Abwasser und Müllabfuhr und Gas. Benzin ca. 250-300 Dollar (beide Autos), Einkaufen alle 2 Wochen zwischen 250 und 350 Dollar (inkl. Windeln) beim Superstore oder Walmart. Kinderbetreuung zwischen 550 - 900 Dollar im Monat (Ganztags).
Ich zähle uns dabei zu den Normaleinkaufenden Leuten. Ich gucke schon auf Angebote, leiste mir aber trotzdem Sachen die mir schmecken. Wie hier einige schon geschrieben haben ist Käse verhältnismäßig teuer, ab und zu leiste ich mir aber den Käse für 10 Dollar. Dafür verzichte ich wieder gerne auf die Sündhaft teuren Pizzen hier.- meistens ab 6 Dollar aufwärts, obwohl das eine oder andere Fertiggericht auch mal dabei ist. Die Wurstauswahl ist hier nicht mit D. vergleichbar, wir essen deutlich weniger davon, dafür hauen wir uns lieber mal den Bacon in die Pfanne. Uns gefallen eigentlich ganz gut die Produkte von der Superstore Hausmarke President Choice. Schmecken genausolecker und sind billiger. Was auch positiv ist, Süßigkeiten sind hier auch teurer und bei weitem nicht so vielfältig wie in deutschland.
Ab und zu durchstöbern wir auch den Liquidationstore - kann sich lohnen. Also ich bin inzwischen doch sehr erleichtert, dass wir jetzt zu zweit verdienen.
@Thesto, das habe ich noch gar nicht gesehen, das man sich Wasser auffüllen lassen kann bei Coop. Wie geht denn das ?
Ich bin wirklich erstaunt wie sich die Mieten entwickelt haben und bin mir nicht sicher, ob da nicht irgendwann die grosse Korrektur kommt. Wobei CA ja nicht USA ist und nicht so ueberzogen.
Bsp: In Toronto gibt es downtown den Musicgarden. Direkt am Waterfront. Im Sommer ist dort immer halligalli abends- wirklich klasse.
Ein Bekannter kaufte sich ein Condo dort vor ca. 5-6 Jahren für 210.000 CAD. Das gleiche Condo (1Bed) wird zwischenzeitlich für 375k CAD gehandelt. Wahnsinn.
Zu mieten ist es für zwischenzeitlich 2.100 CAD im Monat.
@ all: Haltet Ihr es momentan ratsam in Immobilien in Ontario zu investieren (Eigenbedarf bzw. Kapitalanlage)? Euere persoenliche Meinung: Geht der Immomarkt speziell in Ontario (YYZ, Mississauga, Barrie, Orillia) in den naechsten Jahren hoch oder runter?
Bei der momentanen lage würde ich kein Haus in Ontario kaufen. Ich meine nicht, dass die Preise so besonders noch steigen werden. Dazu kommt noch das ungleich höhere Jobrisiko.
Hallo Mark, die Mietpreise in Calgary sind zur Zeit sehr heftig. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Wir wollen eigentlich erst kaufen, wenn wir unsere PR haben, außerdem muessen wir ja noch ein bisschen für das Downpayment ansparen. Wir sind ja auch erst ein halbes Jahr hier. Die hohen Mietpreise bin Ich allerdings auch aus Berlin gewöhnt, in dem Sinne viel uns die "Umstellung" nicht ganz so schwer. Eigentlich bin Ich zur Zeit auch ganz froh nicht die Kaufoption zu haben, weil Ich eigentlich auch nicht 500.000 Dollar für die Häuser hier ausgeben will. (letzte Woche wurde diese Schallmauer für die Durchschnittskaufpreise für Häuser gebrochen ). Zum Glück haben wir einen sehr netten Vermieter und wir fühlen uns auch in unserem Haus sehr wohl. Und mit den beiden Gehältern sollte es auch ganz gut klappen. Die Auftragslage unserer Arbeitsgeber ist sehr gut. Ich habe zwar erst in einem Monat meine Probezeit rum, mache mir aber diesbezüglich keine Sorgen.
Zitat von stak74 Zu mieten ist es für zwischenzeitlich 2.100 CAD im Monat.
@ all: Haltet Ihr es momentan ratsam in Immobilien in Ontario zu investieren (Eigenbedarf bzw. Kapitalanlage)? Euere persoenliche Meinung: Geht der Immomarkt speziell in Ontario (YYZ, Mississauga, Barrie, Orillia) in den naechsten Jahren hoch oder runter?
Eigenbedarf: sicher, wenn du in Ontario lebst!
Ich denke, dass der hochpreisige Immomarkt maximal 30% absacken koennte, der untere bis mittlere duerfte stagnieren oder 10% einsacken. An Steigerungen im zweistelligen Bereich glaube ich nicht mehr.
Folgende Trends gab es bislang: - viele Leute haben ihr erstes Eigenheim gekauft oder sich vergroessert. - Es gab eine riesige Bauaktivitaet. - Durch Bidder-Battles gingen in letzter Zeit viele Haeuser deutlich ueber Marktwert weg. Es werden doppelt soviel Haeuser gehandelt wie in den 90ern. Am ehesten aus diesem Grund kann man von deiner Blase reden. - Zinsen waren billig, jeder bekam eine guenstige Mortgage
Folgende Trends gibt es in Zukunft: - Die Immokrise aus USA erreicht in etwas milderer Form und verspaetet auch Kanada. Speziell Ontario kann man nicht vollkommen getrennt und abgekoppelt von der Entwicklung in USA sehen. - Durch die steigenden Zinsen und die mit den Hauspreisen teurer werdenden Property Taxes geht jetzt den ersten finanziell die Puste aus. Das ist so, einige Gemeinden sind absolut schon teurer als Toronto selbst. - Die Babyboomer gehen in Rente. Ein Rentner hat vielleicht nicht die 8000C$ im Jahr, nur um die Tax fuer seine Huette zu bezahlen. Dafuer leben Nordamerikaner zu sehr auf Pump und planen nicht so langfristig, stecken nicht soviel Geld in Vermoegensaufbau.
D.h., Downscaling bei aelteren Leuten wird eindeutig ein Trend, im richtig teuren Preissegment oberhalb von 600.000C$ wird es wohl am ehesten Einbrueche geben.
- Die Preise fuer Townhouses, 3-Bedrooms etc. duerften nicht so stark sacken, hier zieht ein, wer frueher mal die naechst hoehere Stufe anstrebte und sich jetzt mit weniger zufrieden gibt. Bester Deal ist eine "leere Huette", da die Kueche meist total uebergewichtet wird. Also Haeuser, wo der Bauherr mit Abschluss pleite ging und unter Verkaufsdruck steht, wo es schnell gehen muss.
-Kleine Condos, Bachelor/1-2 Bedroom duerften wegen der vielen Immigranten, der geringeren Summe, die fuer einen Kauf aufzubringen ist und unter dem Gesichtspunkt der Verkehrsanbindung noch gefragt sein.
Ajax und Pickering sind noch vergleichsweise guenstig. Milton im Westen der GTA ist auch sehr beliebt. In Barrie ist der Vorteil der niedrigen Preise weggefallen, der Nachteil der langen Fahrt zur Arbeit besteht aber noch. Vaughan, Richmond Hill und Markham sind auch recht teuer geworden. Caledon hat viel Potential.
Mississauga ist vermutlich auch eine sichere Bank, oder Oakville, hier wuerde ich keine Wertverluste erwarten. Burlington ist sehr aufstrebend. Von Brampton wird eher abgeraten, obwohl es guenstig ist.
Im YYZ-Stadtgebiet selbst seh ich eigentlich keine Moeglichkeiten, vom Preis-/Leistungsverhaeltnis noch etwas angemessenes zu kriegen. Wenn unbedingt Toronto, wuerde ich v.a. in East York oder vielleicht noch Etobicoke gucken.
Orillia kenn ich nicht.
Ist nur meine Meinung, kann auch vollkommen daneben liegen.
Ich lebe in Montreal und kann nur bestätigen, was hier vorher schon mal erwähnt wurde: die Mieten sind sehr günstig im Vergleich zu anderen Großstädten und Gegenden. Wir zahlen 835 CAD/Monat (kalt) für drei Zimmer plus Küche und Bad in bester Lage inmitten der Stadt.
Natürlich ist die wirtschaftliche Lage hier nicht so rosig wie in anderen Gebieten Kanadas, und das Beherrschen der Sprache Französisch ist mehr als nur hilfreich bei der Jobsuche (wenn auch nicht immer zwingend notwendig). Dafür ist der Lifestyle hier sehr angenehm (meiner Meinung nach - habe vorher in Ontario gelebt).
Ich finde, es ist generell schwierig, die Lebensunterhaltungskosten mit D zu vergleichen.
Die Lebensunterhaltungskosten hängen sehr stark vom persönlichen Konsumverhalten ab. Ich habe hier häufiger gelesen, dass die Lebensmittelpreise in etwa gleich sein sollen. Das enspricht nicht meiner Erfahrung. Ich gebe hier gut und gerne das 1,5-2fache aus für Lebensmittel. Das liegt aber wohl daran, dass ich mich überwiegend so ernähre, wie ich es aus D gewohnt bin. Nach meiner Erfahrung sind qualitativ hochwertige Nahrungsmittel (Obst, Gemüse, Mich- und Getreideprodukte) sehr teuer im Vergleich zu D (Ausnahme: Bananen). Würde ich nährwertiges Brot gegen Toastbrot, Saft gegen Cola bzw. Limonade, Käse gegen künstliches Äquivalent usw. austauschen, so würde das die wöchentliche Rechnung deutlich senken. Meine Lebensmittelechnung ist sicherlicher höher als die des durchschnittlichen Kanadiers.
Ähnlich sieht es mit anderen Produkten aus. Ich habe das Gefühl, dass hier generell nicht soviel Wert auf Qualität gelegt wird wie in D. Das "Standardprodukt" mag hier günstiger sein als in D, dafür muss man aber auch Abstriche in Qualität hinnehmen. Wer jedoch viel Wert auf gute Qualität legt, der muss hier dann extra tief in die Tasche greifen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele dieser Produkte importiert werden. Natürlich lässt sich über Qualität streiten, und jeder muss selber wissen, wieviel Qualität wann notwendig ist...
Wie schon erwähnt ist es sehr schwer zu pauschalisieren. Aber für jemanden wie mich würde ich es wie folgt ausdrücken: als Geringverdiener ist das Leben in Kanada teurer, da ein Löwenanteil für Lebensmittel ausgegeben wird. Ab einem bestimmten Punkt sieht das dann anders aus, sobald mann sich große Anschaffungen leisten kann wie Haus, Autos usw., die und deren Unterhaltungen günstiger sind. Und außerdem wären da dann noch die Steuern...